Konzertbericht

Super, Negative Approach.
Über 25 Jahre ist das her, als noch drei Akkorde völlig ausreichend waren und man auch besoffen noch eine 1A Show in einem vollem Wohnzimmer hinlegen konnte.
Die Jungs, oder Männer, sind hier und da noch auf tour, nachdem sie sich 2006 entschlossen haben, noch mal ein ihren rotzigen Hardcorepunk in die Clubs zu tragen.

Vorband war Antidote (die davor habe ich nicht gesehen) und es war eine schöne Samstagsnachmittagsshow, die Yankees haben gerade die World Series gewonnen und der Abend war also mit 7 Uhr bei Konzertende noch schön jung.
Gespielt wurde im Southpaw in Brooklyn, ein recht kleiner Laden mit kleiner Tanzfläche. Der Altersdurchschnitt lag bestimmt knapp an der 30 Grenze, mit genausovielen Lederjacken und Springerstiefeln wie Vans und Kapuzenpullis.

Thema des Abends war schneller Old School Hardcore, Antidote waren bestimmt genauso überzeugend wie die Headliner danach. Sehr feiner Sound, sehr schöne Stimmung, und Musik wie sie nicht besser hätte passen können. Das Set wurde schnell runtergeprügelt, hier und bisschen erzählt, wie schön es ist, wieder alle zusammenzuhaben um Musik zu machen, und dann ging es gleich weiter. Familienstimmung, fast schon wie Frühlingswetter, bißchen Bier dabei und es war fast so schön wie die Bundesliga.

Negative Approach danach sind die Sache dann eher pragmatisch angegangen, mehr Musik weniger reden. Viele bekannte Lieder, vieles die Originale mancher Coversongs die in den Jahren folgen sollten, hat die Band doch ihren Einfluß gehabt in der Zeit danach. Sänger John Brannon hat immer noch die angepißte Einstellung der 80er, mal in die Runde starren, bißchen Fresse ziehen und wieder die charakteristische Stimme ins Mikro gehobelt. Da konnte die party steigen. Es wurden so gut wie alle Hits der Band gespielt, viel getanzt und mitgesungen. Und dann war schlagartig der Ofen aus. Kurz und auch knapp. Feine Sache.

stephan meyer, 20.01.2010

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