Konzertbericht

Das gute Musik auch in Zeiten, von mit Massenprodukten zugekleisterten Charts trotzdem seine durchaus beachtliche Zuhörerschaft hat wurde vergangenen Sonntag im Strom in München bewiesen, als etwa 700 Musikfans in dem Kultladen das grandiose Doppelkonzert von
Karnivool und The Intersphere aus erleben durften.
Um 21:30 war Showtime für The Intersphere. Die 4 Jungs aus Mannheim sind alle studierte Musiker und besonders Schlagzeuger Moritz Müller durfte sich schon auf den Titeln verschiedener Schlagzeug Magazine als eines der größten Nachwuchstalente des Landes erblicken. Musikalisch stark ausgearbeiteter härterer Indie Alternative Rock mit Anleihen an großen Progressive Rock Vorbilder aus den 70er Jahren. Die Stimme von Sänger Christoph Hessler erinnert an Bono, das Material aus den ersten 3 Studioalben, besonders die Singles „Prodigy Composers“ und „Sleeping god“ bleiben stark im Gedächtnis hängen. Vom Auftreten auf der Bühne vielleicht noch etwas zu unschuldig aber musikalisch eine hervorragende Band, von der man hoffentlich viel und lange hören wird.
Nach knapp 40 Minuten war der Zauber dann leider auch schon wieder vorbei. Umbaupause für Karnivool aus Australien. Die Band um Gitarrist Andrew Goddard und Sänger Ian Kenny -der auch für Birds of Tokyo aktiv ist- wurde Ende der 90er Jahre noch zu Schulzeiten der Mitglieder gegründet und hat sich von dort aus immer weiter ausgebreitet. Anfangs noch im Nu Metal unterwegs wechselte die Band mit ihrer zweiten LP „Sound awake“ mehr in die Progressive Rock Richtung in der die 5 Jungs nun mit ihrem 2013 Album „Asymetry“ voll angekommen sind. Die Platte ist exzellent produziert, die Songs bis zur letzten Note ausgearbeitet und die Single „We are“ eines der Kernstücke der Live Shows dieser Band.
Vor 3 Jahren haben sie noch vor 100 Leuten im 59:1 gespielt, beim nächsten Besuch wird wahrscheinlich auch das Strom zu eng werden. In ihrer Heimat kommen inzwischen um die 3000 Leute zu ihren Konzerten. Das wird auch in Europa bald der Fall sein. 25 Konzerte in 5 Wochen, die meisten davon ausverkauft. Diese Band hat ihre Zukunft noch vor sich.

Konrad Joe, 30.10.2013

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