Konzertbericht
Megaherz
Die, MCF
Megaherz: Totgesagt leben länger
München, Backstage Halle
12.03.2005
Backstage Halle München: MCF, Die! und Megaherz
Eigentlich glich es ja schon fast einem wunderbaren musikalischem Triumphzug inklusive dazugehörendem Publikumsgemetzel. Was heißt fast. ES war seit langem ein Konzert wie man es sich nur in den kühnsten Träumen erwartet hatte. Megaherz rockten jeden Zweifel zu Brei, und das Publikum im Münchner Backstage an die Wand, zusätzlich die öhm… na ja Vorbands.
Was zur Hölle machen MCF als Vorgruppe auf einer Megaherztour ? Was zur verdammten Hölle machen sie da ? Was zur verd… OK, sorry. Da standen wohl beim Tourveranstalter finanzielle und wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Schade, und scheiße für MCF. Mögen sich die Jungs, Fairerweise gesagt, auch den Arsch abgespielt haben, kam dann halt doch nicht DIE Stimmung auf, die die Rock´n Roller sich wohl gewünscht hatten. Andererseits hätten sie sich wohl denken können, dass eine Megaherz Tour kein Hillside oder Kindergeburtstag bedeutet. Auch wenn MCF nicht unbedingt die krasseste Kommerz Band sind, immerhin doch eine kleine feine Gute-Laune-Band für unter anderem eben auch hirnlose Popidioten, und da waren sie doch etwas fehl am Platze.
Waren MCF nun nicht gerade mit dem glücklichsten Händchen ausgesucht, war der Booker der nächsten Herren wohl BLIND, TAUB, GEFÜHLSLOS und außerordentlich dumm, hat keinen Geschmack und na ja, was macht so jemand im Musikbusiness ? Unberechtigte Kritik ? Oh no. Erstens hieß die Band „Die !“, was ja noch echt cool gewesen wäre, wenn es sich hierbei um das englische „stirb-du-verdammter-motherfucker“ gehandelt hätte. Stattdessen nämlich um einen der deutschen Artikel. Toll ! „Der“ oder „Das“ wäre mindestens genauso scheiße gewesen, aber immerhin passte es zur Band.
Der Bassist so cool, dass um ihn herum fast die Lust gefror, der Sänger so arrogant auf der Bühne herumstolzierend dass seine Ego unmöglich auf die Bühne gepasst haben konnte, und ein Gitarist, der trotz seines nicht unübersehbar stämmigen Ausmaßes nicht einmal annähernd in der Lage war anständig rumzuschreien oder zu grunzen und mit schwachsinnigen Zeilen, wie „rette mein Herz wohl eher die Lach- als die Nackenmuskeln strapazierte. Es ist jedes Mal wieder schade mit ansehen zu müssen, wie schwachsinnige Organisatoren solche Bands auf die Bühne steigen lassen, weil vermutlich der Papa vom Opa mal mit der Schwester der Tante des Roadies von Metallice gepoppt hat. Auf die Idee einer jungen Nachwuchsbands die Gelegenheit zu geben sich ordentlich den Arsch abzuspielen kommt wohl selten jemand…
Und dann endlich, nach knapp zwei Stunden unerträglichen Vorbandgedudels senkte sich die Bühnennacht über die Bretter und der nette Märchenonkel Matthias erklomm mit seinen Kumpanen die Planken um jedem Kritiker das Maul zu stopfen. Totgesagte leben länger, treffender könnte man es selbst nicht formulieren, Megaherz treffen mit dem Opener voll ins Schwarze und Mr Grunzspezialist zeigt vom ersten Bruchteil der ersten Sekunde, dass er jeden Cent wert ist, den die Jungs und Mädels am Eingang für eine Karte hingeblättert haben. Nicht, dass der Eintritt zu hoch gewesen wäre, wenigstens hier hat man ein Herz für kleine Metaller !
Zurück zu den immer noch auf der Bühne herum springenden Metalgöttern. Ex-TAE Grunzer Jablonsky weiß in der Tat was er dort oben macht und grunzte in einer Tour so wunderbar abwechselnd zum Gänsehauttreibenden Gesang, dass vermutlich jedes Mädel in den ersten zwei Reihen mindestens dreimal zum Orgasmus kam. Doch auch der Grunzmeister selber sah nach knapp drei Songs aus, wie nach 2 Wochen Dauersex aber hatte noch lange nicht genug. Die rechte Hand wühlte wie im beständigen Krampf am Nadelstreifenanzug herum das Antlitz zuckte in Grimassen und der ganze Herr begann allmählich Mr Hyde persönlich zu werden. Stoßweise atmend presste er den schweißnassen Massen der Halle bösartigen Lyrikfetzen entgegen, schmetterte aus allen Rohren feuernd einen Hagel brutalst tiefer Laute in die unzähligen Reihen und wechselte trotzdem spielend zwischen grunzen und hervorragendem Gesang.
Und auch seine Jungs zeigten keine Schwächen. Am Schlagzeug saß eindeutig der bleiche Tod und kloppte zähnefletschend das Drum zu Hackfleisch und auch Bass und Gitarren ließen sich nicht lumpen und donnerten mit Mörderriffs über schweißbedeckte Körper hinweg. Nur allzu verständlich, dass man die Jungs nicht von der Bühne lassen wollte, uns sie noch einige Male zurückrief, bis man die Münchner nach Klassikern wie Jordan oder einem Song mit dem Gitaristen der Bulls in den Backstagebereich entließ.
Fazit: Ein Mörderkonzert bei dem Matthias eindeutig unter Beweis gestellt hat, dass der Ex Alexx 10 Mal in den Boden grunzen kann und auch gesangstechnisch dem jetzigen Wave Popper um Meilen voraus ist.
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