Konzertbericht

Lotto King Karl
Prost Frankfurt - Prost Loddo
Batschkapp, Frankfurt a. M.
14.11.2005
Man kann Lotto King Karl so einiges vorwerfen. Dass seine Songs auf Teufel komm raus witzig sein müssen (zumindest wollen), dass die ganze Lotto-Geschichte mehr mit Fußball zu tun hat als mit Musik (schon angefangen beim Live-Intro „Three Lions“ oder besser „Football’s Coming Home“), dass seine Karriere auf einer hanebüchenen Story um einen 42-Millionen-D-Mark-Lotto-Jackpot basiert (die von vielen seiner Fans anscheinend treuherzig geglaubt wird), dass er sich bisher nie getraut hat aus Hamburg herauszukommen, um seine Musik live zu präsentieren (angeblich auf Anraten seiner jeweils aktuellen Plattenfirma; immerhin fünf hat er in den letzten Jahren verschlissen; nun seine eigene gegründet), dass man seine Lieder eigentlich nur betrunken in einer Hamburger Kiez-Kneipe ausstehen kann, dass er selbst fortwährend vom Saufen spricht (Lotto sagt: "Wer zu viel trinkt, verträgt zu wenig!") oder dass er ständig nur halb-lustige Stories über Sex zwischen seinen Liedern erzählt. Und sicherlich noch einiges mehr.
Komischerweise ist das alles vergessen, wenn Karl König aka Lotto King Karl aka Lotto Re Carlo aka Kevin König aka Andreas Ommsen aka Stuten Andi die Bühne entert. So auch an diesem Abend in der nahezu ausverkauften Frankfurter Batschkapp (Prost Frankfurt – Prost Loddo). Denn wie man ein Publikum mitreisst, hat er bis ins Mark verinnerlicht – durch Auftritte in den größten (und auch vollen) Hamburger Hallen oder als Stadion-Sprecher beim HSV. „Wer wird Deutscher Meister? Ha-ha-ha HSV“
Doch südlich des Elbtunnels gibt’s noch einiges zu tun, um auch nur ansatzweise die Popularität zu erreichen, die er sich in Hamburg und Umgebung erarbeitet hat. Und so schien er (und mit ihm seine wirklich formidablen Barmbek Dream Boys, seine mindestens acht-köpfige Band) augenscheinlich wirklich überrascht vom Frankfurter Publikum, das von der ersten Minute an den Star des Abends sprichwörtlich auf Händen trug - wobei drei Viertel der Zuschauer zumindest HSV Trikots o.ä. trug, wenn sie nicht sogar direkt aus dem hohen Norden angereist waren. Die Freude über den komplett ausrastenden Laden ließ ihn erst nach zwei Zugabenblöcken und insgesamt drei Stunden Spielzeit die Bühne verlassen. Wobei er, was man vorher als Nicht-Hamburger kaum für möglich gehalten hätte, genug Hits im Repertoire hat, um auch einen solch langen Abend ohne größere Ausfälle zu bestreiten. Prost Loddo!!!
Am 01. Mai 2006 erscheint übrigens Lottos neues Album „Ikarus“!
Daniel Höfelmann, 15.11.2005
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