Konzertbericht

Fightstar - London calling

Fightstar

Kill Casino

London calling

Köln, Luxor
23.02.2010

Zugegeben, als mir bewusst wurde, dass sich hinter FIGHTSTAR unter anderem ein Ex-Mitglied der Pop-Punk Band BUSTED verbirgt, war ich zunächst negativ vorbelastet. Ich habe versucht mich nicht zu stark beeinflussen zu lassen und neutral an dieses Konzert ran zu gehen.
Und tatsächlich wurde ich positiv überrascht.

Doch zunächst waren die Londoner Kollegen von KILL CASINO an der Reihe das Kölner Publikum im kleinen Luxor anzuheizen. Leider gesellte sich zum typisch schlechten Luxor-Sound auch nur eine mittelmässige Stimme, die die Songs nur so dahin rotzte. Einzig durch die freche Art der Frontfrau Karen Luan kam das Trio doch durchaus recht sympathisch rüber, auch wenn der Funke musikalisch nicht überspringen wollte.

Nach einer knappen halben Stunde KILL CASINO und einer ebensolangen Umbaupause betraten endlich die vier Jungs von FIGHTSTAR die Bühne.
Das Konzert war eigentlich für das kuschelige Blue Shell neben an angesetzt worden, doch wegen der großen Nachfrage wurde die Show letztendlich doch noch verlegt.
Das Luxor war zwar längst nicht ausverkauft, dafür legten sich die knapp 200 Leute umso mehr ins Zeug, um den Briten einen gebührenden Empfang zu bereiten. Endlich konnten sie ihre Helden erstmals als Headliner in Deutschland live erleben und dankten es mit fleißigen Mitsingen, -klatschen und einer ordentlichen Moshpit.
Auch der Band war die Spielfreude anzusehen. Sie bedankten sich mit einem, fürs Luxor, wirklich gutem Sound. Auch gesanglich konnten sie überzeugen: sowohl in den Höhen und Tiefen als auch bei den Screamparts machte Sänger Charlie Simpson eine gute Figur, tatkräftig unterstützt von Alex Westaway.
Schnell wurden die Monitorboxen zweckentfremdet und dienten als Stütze für die Mädels in der ersten Reihe, denn die harten Riffs, Doublebass und Screamparts ließen das Publikum ziemlich abgehen. Musikalisch hatte das Ganze nun wirklich nichts mehr mit dem weichgespülten BUSTED Sound gemeinsam und das ist auch gut so.

Einziger Wermutstropfen: eine viel zu kurze Setlist. Diese bot natürlich Stücke des aktuellen Albums "Be Human" (u.a. "War Machine" und "Chemical Blood"), aber auch das Debütalbum "Grand Unification" (2006) sowie die EP "They Liked You Better When You Were Dead" (2005) waren gut vertreten. Doch bei mittlerweile vier Alben hätten es ruhig 2-3 Songs mehr sein können und dürfen, denn nach knappen 45 Minuten verabschiedeten sich FIGHTSTAR bereits zum ersten Mal.
Als Zugabe war als bekennende DEFTONES Fans ein Cover ehrensache. Mit Akustikgitarre und viel Gefühl wurde "Be Quiet And Drive" zum Besten gegeben, nur um zum Abschluss mit "Deathcar" nochmal den Hammer auszupacken. Hierbei wirbelte Charlie dann auch mal ohne Gitarre über die Bühne. Diese übernahm so lang jemand aus der Crew.
Nach diesen zwei Stücken und insgesamt einer knappen Stunde Spielzeit war es dann aber auch endgültig vorbei.

Die wartenden Fans wurden am Ende noch mit Autogrammen und Fotos belohnt. Alle FIGHTSTAR Mitglieder nahmen sich für jeden Einzelnen viel Zeit. Für so eine Ausdauer gibt es gleich noch ein paar Sympathie-Punkte oben drauf.

Fazit: Kurz aber gut. Man sollte sich von Jugendsünden nicht beeinflussen lassen und neutral an die Band rangehen. FIGHTSTAR werden euch positiv überraschen.

Ines Dörrenhaus24.02.2010

TRACKLIST
01 Intro
02 War Machine
03 Colours Bleed To Red
04 The English Way
05 Chemical Blood
06 Paint Your Target
07 Mercury Summer
08 Build an Army
09 We Apologise For Nothing
10 Grand Unification Part I
11 Sleep Well Tonight
12 Palahniuk's Laughter
------------
13 Be Quiet And Drive (Deftones Cover)
14 Deathcar

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