Konzertbericht

Es war eisig kalt an diesem Abend in Kiel, typisch nordisches Wetter eben, als Lahannya und ASP der tanzwütigen Meute im Max Club einheizten.
Die Horror Vacui Tour bot ebenso wie das gleichnamige ASP Album beliebte und besondere Stücke der Bandgeschichte.
Zuerst allerdings wurde es blau. Die sweete Lahannya mit blauen Dreads, blauem Korsett und blauen Strümpfen wirbelte anfangs noch etwas verhalten, später immer quirliger und fideler über die Bühne und heizte den nordischen Frostbeulen ordentlich ein.
Songs ihres Albums „ Shotgun Reality“ waren ebenso zu hören wie Stücke der neuen
EP “ Welcome To The Underground“.
Die Lacher hatte die schnuckelige Frontfrau eindeutig auf ihrer Seite, als sie bei Einleitung des eher düsteren Tracks „Welcome To The Machine“ einen Kicheranfall bekam.
Für eine Konzertbesucherin in den ersten Reihen war hier schon Ende der Vorstellung, dank Noro-virus oder sonstiger Gruseligkeiten war ihr Abend gelaufen, und die Sanis hatten was zu tun...und das Reinigungspersonal nicht zu vergessen.
Dann kam endlich ASP auf die Bühne. Wie immer stark schwarz geschminkt und mit einem ärmellosen Ledermantel bekleidet, und voller Energie und „enorm viel Charisma“, wie meine Freundin Ankka es auf den Punkt brachte.
Schon vom ersten Akkord an stellte sich eine Stimmung ein, die man auf guten Konzerten so schätzt:eine Art Kommunikation und Interaktion von Künstler und Publikum. Der überspringende Funke, der dazu führte, dass immer lauter der Wunsch geäussert wurde : „wie wollen brennen!“
Die Konzertbesucher feierten jeden Song. Von der typischen nordischen Zurückhaltung war nichts zu merken, es wurde getanzt und gepogt wie in einem Hexenkessel, trotz mittlerweile tropischer Temperaturen und grottenschlechter Luftverhältnisse.
Für „ Nie mehr!“ kam dann noch einmal Lahannya zurück auf die Bühne, um den Song gemeinsam mit ASP zu performen. Wer die gleichnamige EP kennt , auf der dieses Duett enthalten ist, hatte im stillen schon auf das Live-Duett gehofft und wurde nicht enttäuscht.
Die beiden waren wirklich süss zusammen.
Im Anschluss gabs wieder was fürs Tanzbein, nämlich der sarkastische Slogan Song „Werben“, die dynamische „Sara“ und die Anti-Vorurteils-Hymne „ Ich bin ein wahrer Satan“ bei der die Menge dann völlig ausflippte und mitbrüllte so laut es die Stimmbänder hergaben.
Immer wieder hörte man zwischen den Songs eindringlich aus dem Publikum den Wunsch „ Wir wollen brennen!“. (einer wollte allerdings auch Bier)
Nachdem man gemeinsam und gefühlvoll ungeschickte Liebesbriefe „im Schnee vergangnes Jahr“ zelebriert hatte, durfte man dann auch brennen: „...Bis zum letzten Atemzug“
Und damit endete wieder mal ein gelungener Abend mit ASP.
Ich freue mich schon aufs nächste Mal.

Kristin Feldmann, 31.03.2008

TRACKLIST
1. Welcome
2. How far would you go
3. Schwarzer Schmetterling
4. Weltunter
5. Schwarz
6. Sing Child
7. Dancing
8. die kleine Ballade
9. Me
10. Sanctus
11. Kokon
12. Demon Love
13. Krabat
14. Nie mehr!
15. Werben
16. Sara
17. Ich bin ein wahrer Satan
18. Duett
19. Schwarzes Blut

20. Lykantrophie
21. Finger weg!

22. Und wir tanzten

23. Ich will brennen