Konzertbericht
Ich & Ich
Ich & Ich ... und ich
Magdeburg
13.01.2008
Gleich einmal vorweg: Ich & Ich gehören eigentlich nicht zu der Art Musik, die ich in meinem heimischen Kämmerlein oder auf langen Autofahrten bevorzugt hören würde, aber es hat sich auf mehr oder weniger spontane Art und Weise ein Konzerterlebnis in Magdeburg ergeben.
Demnach hatte ich so gut wie gar keine Erwartungen. Nach einem ersten prüfenden Blick durch das AMO, konnte ich den Alterdurchschnitt bei 25 – 30 Jahren festmachen, scheint also eine ziemlich generationsübergreifende Band zu sein. Schnell ein Gläschen Sekt geholt und schon ging's los mit dem Vorprogramm, bestehend aus Neil Hickethier und irgendeinem Kai mit Gitarre. Ich persönlich fand Text und Melodie, vor allem aber die Stimme weniger berauschend.
Zum Glück hatte das ganze bald ein Ende, dann folgte die übliche Umbaupause und bald darauf ging es los. Da Anette Humpe die Bühne vorzugsweise meidet, war „nur“ der stimmgewaltige Teil von Ich & Ich vor Ort, allerdings mit tatkräftiger Unterstützung einer Band, der die Freude am Spielen nur so aus dem Gesicht sprang – sehr sympathisch, wie ich finde. Schon das dritte Lied war „Vom selben Stern“, was ja spätestens nach dem letzten Sommer jeder kennen dürfte. Und so hatte die Band die gute Stimmung und sämtliche Laut-Mitsing-Phasen schnell auf ihrer Seite.
Da die Musik von Ich & Ich allerdings nicht gerade der Inbegriff der ausgelassenen, guten Laune ist, hat sich die Stimmung im Laufe des Abends in eine entspannte, manchmal sogar fast andächtige Atmosphäre inklusive beständig mitwippender Kopfbewegungen gewandelt.
Die meisten Lieder waren mir unbekannt, aber die eingängige Stimme von Abel Tawil machte das wieder wett. Bei dem – wer hätte das gedacht – sehr traurigen Lied „Wenn ich tot bin“ hatten viele nicht mal mehr den Mut, ein Feuerzeug in die Höhe zu strecken. Und selbst die anwesenden Herren der Schöpfung, die tröstend die Arme um ihre berührten Frauen legten, wischten sich heimlich den Ansatz einer Träne aus dem Auge.
Ein weiteres Lied, was mir besonders aufgefallen ist, heißt „Mach dein Licht an“. Und wer in einem trostlosen Moment ein bisschen Aufmunterung gebrauchen kann, dem gefällt es vielleicht.
Nach knapp anderthalb Stunden fingen die Zugaben an, „Du erinnerst mich an Liebe“ war auch dabei. Eines der vier Lieder, die ich kannte. Nach einem letzten „Magdeburg, ihr seid wunderbar!“ verließ ein durchnässter Abel mit seinen grandiosen Musikern im Schlepptau die Bühne.
Ein schöner Abend, entspannt und locker. Keine Drängeleien, keine übersteigerte Euphorie. So hatte jeder Platz für sich und konnte das Konzert auf seine eigene Art genießen. So wie ich.
Carolin Reinitz, 14.01.2008
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