Cd-Besprechung

Ich & Ich

Ich & Ich

Polydor (Universal)
  Vö: 18.04.2005

Bewertung:  6 Punkte
Leserwertung:  13.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Ich & Ich heißt da neue Projekt von Annette Humpe (53), die erfolgreichste deutsche Produzentin und Adel Tawil (26). Ihre Zusammenarbeit beginnt 2002 im Tonstudio in Berlin. Annette Humpe schrieb Texte und Melodien, Adel Tawil singt. Annette mischt sich ein und möchte Teile ihrer Songs selber singen, Adel ermuntert sie.
So entstand das selbstbetitelte Album von Ich & Ich, dem "Singer/Songwriter-Duo", bei dem Adels Interesse an HipHop, Downbeat und R`n`B sowie Annettes Einflüsse aus New Wave und Pop aufeinandertreffen.

Annette und Adel hatten keine Probleme sich auf eine Musikrichtung zu einigen, das Album wirkt auf den ersten Blick einheitlich und durchdacht. Beim zweiten Hören bemerkt man jedoch, dass die verschiedenen Einflüsse mehr nebeneinander stehen, als dass sie miteinander verbunden wurden, so konnte jeder seinen Kopf durchsetzen.

"Ich sehe was" tritt in absoluter NDW-Wave-Manier zu Tage. Hier ist Annettes Einfluss offensichtlich und zeigt den Gegensatz zu den sonst so harmonischen und durchgängigen Melodien.
Adel und Annette bekommen Songs, in denen sie sich austoben können und liefern noch ein paar Songs, an denen beide mitgemischt haben. "Wo die Liebe hinfällt" ist Annettes melancholisches Liebeslied und Adel tobt sich in "Dienen" und "Umarme mich" aus. "Felsen und Meer" fällt besonders positiv auf, hier haben beide eine Möglichkeit gefunden, sich einzubringen und zeigen, welche Möglichkeiten in einer Zusammenarbeit stecken. "Wie konnte das passieren" und "Dienen" bestätigen letztendlich die im Hinterkopf entstandene Verbindung zu Texten und Gesang der "Söhne Mannheims". Die Huldigung von Xavier Naidos persönlichem Freund und die tiefgreifenden Metaphern drängen sich regelrecht auf.

Ich & Ich können mit ihrem Debütalbum nicht überzeugen. Beim Aufmarsch von Annette Humpe und Adel Tawil erwartet der Hörer einfach mehr. Die Songs stehen mehr nebeneinander, als dass sie ein Ganzes bilden und jedem Songs ist die Dominanz des einen Duopartners zuordenbar. Der Hörer kann sich auf nichts einstellen und rechnet nicht mit den Songs im Stile Mannheims. Wer auf Grund eines gehörten Songs das Album kaufen möchte, sollte vorher unbedingt im Plattenladen reinhören und schauen, ob ihn das gesamte Album auch überzeugen kann.

6 Punkte (von max. 15)

Maja Schwob, 22.04.2005

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