Konzertbericht

Dog Eat Dog

Highfly

Dog Eat Dog, Highfly

Osnabrück, Bastard Club
27.04.2007

Ja, da werden doch wieder Erinnerungen wach! Dog Eat Dog. Who`s The King und No Fronts vom Knaller Album All Boro Kings. Crossover nannte sich das. Im Falle von Dog Eat Dog war es Crossover mit Rapeinlagen und Saxophon. Heutzutage nahezu eine perverse Mischung. Damals aber total angesagt. Und so machte man sich an einem lauen Sommerabend auf den Weg durch den Osnabrücker Hasepark zur Skatehall, um die Helden der Vergangenheit zu sehen und was aus ihnen kümmerliches geworden ist.
2000er Hallen wie in den Neunzigern verkaufen sie auf jeden Fall nicht mehr aus. Und so waren auch vielleicht gerade einmal 100 Anwesende inklusive Band und Veranstalter in der Skatehall als die zweite Vorband namens Highfly bewundert werden durfte. Die spielten Crossover mit einen schreienden Dj und einem deutlich übermotivierten Frontmann der sich eine 1, 5 Liter Pulle nach der anderen über den Kopf goss und schon reichlich Atü auf dem Kessel hatte. Immerhin besser als ein Langweiler auf der Bühne. Trotzdem wirkte seine extrem energetische Bühnenshow doch etwas deplaziert vor den nahezu komatösen 5 Zuschauern vor der Bühne.
Doch nun kam der Höhepunkt des Abends: Dog Eat Dog. Nicht fett, nicht abgewrackt vom Rock`n Roll Lifestyle, sondern sowas von sympathisch und freundlich das es nicht zu glauben war. Jedem wurde vor Konzertbeginn die Hand geschüttelt und es wurde bei einem ordentlichen Sound jeder Hit abgefeiert! „Isms“, „Rocky“ und bereits oben erwähnte Hits wurden alle ohne Murren und mit einer großen Portion Spielfreude präsentiert. Vor allem Dave, der Bassist tat sich in Sachen Zuschauerinteraktion besonders hervor. Er lud jeden auf die Bühne ein um mitzusingen und zur Belohnung gab es dann auch noch ein Pils aus der riesigen mit Eis, Jägermeister und Bier gefüllten Kühlbox, die auf der Bühne stand.
Wo gibt es denn noch so etwas? Normalerweise wird man von Ordnern von der Bühne geprügelt und von der band verarscht wenn man bumsvoll auf der Bühne steht. Nicht so bei Dog Eat Dog. Dort war es Party pur. Totales Entertainment und eine Menge „Respect“, wie es immer so schön heißt. Dann gab es auch noch eine Zugabe und sogar der Drummer durfte mal ans Mikro und seiner Lust zum Rap frönen. Dieser Auftritt war auch die einzige Begründung, einen Percussioner mit an Bord zu haben. Der durfte endlich mal hinter die Schießbude und musste nicht seine Kuhglocken und seine Bongos bedienen.
Alles in allem ein Bombenabend an dem man noch schön mit der Band an der Theke Einen saufen konnte. Ich frage mich wer noch das Skateborddeck ersteigert hat und damit auch eine Eintrittskarte für den Tourbus inklusive Getränke bekommen hat. Verdurstet ist derjenige bestimmt nicht.
Fazit: Wenn Dog Eat Dog in der Stadt sind, geht hin. Sonst verpasst ihr wirklich was…

Michael Konen, 29.04.2007

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