Konzertbericht

Chimaira - Karneval mal anders

Chimaira

Every Time I Die

Karneval mal anders

Bochum
23.02.2004

Das ein Konzert am Rosenmontag auch mal düster, laut und chaotisch sein kann dafür sorgten Straight ,Every Time I Die und Headliner Chimaira. Ort des Verderbens war die Matrix in Bochum. Nach richtiger Kalkulation fanden wir uns pünktlich um 20 Uhr zum ersten Song von Straight ein. Im Pott dürfte der ein oder andere schon mal über Straight gestolpert sein, denn die Jungs haben schon fast für alle (Nu) Metal Combos die hier in der Gegend spielten den Musikalischen Reigen eröffnet. Das erste Mal als ich Straight gesehen haben waren die Jungs Vorband von American Head Charge und Slipknot in der Grugahalle Essen. Was ich dort gesehen haben war echt nicht schlecht, denn die Jungs hatten ihren eigenen Stil und rockten für den Opener nicht schlecht, was mich veranlasste mir die Selbstproduzierte EP zuzulegen. Als ich ein paar Tage vor dem Konzert eine Mail bekommen habe, in der Stand das Straight erneut eröffnen werden, war die nicht unbedingt die schlechteste Nachricht. Doch nun zurück zum heutigen Abend, Straight betraten wie erwähnt um 20Uhr die Bühne und spielten ihren eigenwillige Version von Metal, Hardcore und Nu Metal. Dass man es als Opening Act immer recht schwer hat, davon können die meisten Bands ein Lied singen. In diesem Fall war es natürlich nicht anders, so herrschte bei den meisten Song reger Stillstand. Straight versuchten zwar immer wieder das Publikum einzuheizen, doch nach ca. der hälfte der Songs verließ auch den Jungs der Wille dies zu ändern. Die Matrix ist ja bekannt dafür nicht gerade den besten Sound bieten zu können. Diejenigen die darunter am meisten litten waren natürlich Straight, die schon wesentlich bessere Auftritte hatten, doch leider war an diesem Abend irgendwie der Wurm drin. Nach 6 Songs viel nicht nur mir auf, das die Jungs sich musikalisch total verändert haben, was meiner Meinung nach nicht wirklich die beste Idee war. Der Sound ist metallischer geworden und es wird viel mehr gegrunzt, was nicht wirklich Hand und Fuß hat. Man hat deutlich gemerkt, dass die Jungs versuchen die Evil Schiene zu fahren, um so mit dem Strom zu schwimmen. Nach ca. 20 Minuten Umbau Pause betraten Every Time I Die die Bühne, auf die ich sehr gespannt war. Allein schon beim betreten der Bühne, herrschte mehr Bühnenpräsenz als bei dem kompletten Set von Straight.
Die Jungs aus Buffalo die musikalisch viel chaotischer und nicht weniger hart waren hatten es beim Publikum auch nicht leichter, doch durch gezielte Eigenwerbung lockerte die Stimmung beim sehr statischen Publikum etwas auf. Von den insgesamt 8 Songs gab es zwei neue Stücke zu hören die auf dem in Kürze erscheinenden Album „Hot Damn“ enthalten sein werden, welches über Roadrunner Records veröffentlicht wird. Every Time I Die ist sicherlich eine sehr eigenwillige Band was den Musikstil betrifft und nicht jedermann Sache , doch wenn es darum geht als Band zu rocken, machen die Jungs aus Buffalo sogar Chimaira einen vor. Every Time I Die haben ein sehr ordentliches Set gespielt mit den sie durchaus zufrieden sein können, vor allen Dingen dann, wenn man bedenkt, das die Jungs hier fast keinen Bekanntheitsgrad haben. Nach gut 25 Minuten verließen die Jungs die Bühne um Platz für den Headliner des heutigen Abends zu machen. Nach einem Instrumental Intro a la Amon Amarth war für eine knappe Stunde METAL angesagt. Frontmann Marc Hunter hatte die Fans total im Griff was für ordentlich Stimmung sorgte. Bei den Ansagen hielt man sich kurz und knapp damit das volle Metal Brett gefahren werden konnte. Endlich wurde das Publikum lockerer und hatte eine Menge Spaß. Die Fans hatten keine Probleme sich mit dieser ordentlichen Live Auftritt zu identifizieren. Egal ob Circle Pit, oder Wall of Death die Fans gingen immer zu 100% mit. Schade nur, das die Location etwas mehr als zu hälfte gefüllt war. Auch der lausige Sound der bei Straight im wahrsten Sinne des Wortes, aus den Boxen dröhnte wurde nun richtig klasse. Wenn der Keyboarder nichts zu tun hatte, Griff auch dieser zum Mikro um seine Wut freien Lauf zu lassen. Einen kleinen Bonus bekamen die Fans mitten im Set von Chimaira, als die Jungs „Army of me“ vom Freddy vs. Jason Soundtrack zum Besten gaben. Bonus deshalb, weil sie den Song in den Staaten noch nie gespielt haben. Da war es natürlich Ehrensachen den Refrain lauthals mit zu schreien. Wie schon auf der Homepage zu erfahren war, gab es eine Veränderung an den Drumms. Als Frontmann Marc den neuen Drummer vorstellte ließ dieser sein können in einem 5 minütigen Solo aufblitzen. Kurz darauf folgte ein Solo vom Gitarristen, welches aber eher unspektakulär war. Bei "Indifferent to Suffering“ bekam Frontmann Unterstützung vom bulligen Every Time I Die Gitarristen am Mikro. Zu guter letzt spielten Chimaira den Song „Pure Hatred“ welcher auf den Musiksendern rotiert. Die Fans gaben ein letztes Mal Vollgas bevor alle entspannt und zufrieden das Konzert verließen. Für alle die, die Chimaira verpasst haben, besteht im Juni die Chance dies nachzuholen, dann sind die Jungs mit Killswitch Engage ganz in eurer Nähe.

Immer wieder ein Thema und immer wieder eine Frechheit sind die Merchandise Preise die auf solchen Konzerten. Am schlimmsten ist es, wenn man sogar von der Vorband in diesem Fall Every Time I Die 20 Oiros für ein Shirt berappen soll und das zu einer Zeit bei dem der Euro nicht gerade schwächelt. Mich wundert es nicht wenn man dann keine Lust hat die Band zu unterstützen. Aber jedem das seine. Ansonsten war Rosenmontag ein netter, mal etwas anderer Tag mit viel krach und doch einer Menge Spaß.

Ken Neusser02.03.2004

TRACKLIST

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