Konzertbericht

Es ist verdammt noch mal heiß, und zwar sehr an diesem Freitagabend in München. Man bekommt das Gefühl die Straße wolle einem die Schuhe von den Füßen schmelzen. Beim Betreten des 59:1 verstärkt sich dieses Empfinden nur noch weiter.

Heute Abend steht zweimal Psychedelic Rock auf dem Plan. An die Eröffnung wagen sich Colour Haze aus München. Und schon beim ersten Song wird klar in welche Richtung das ganze Set wohl laufen wird. Songs in epochaler Länge, wenig Gesang und ab und an auch die ein oder andere jazzige Komponente. Da heißt es tief durchatmen und wirken lassen. Leider kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass alle Songs auf einer doch sehr ähnlichen Struktur beruhen. Irgendwie steckt man als Zuhörer in einer Zeitschleife fest aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Gut eine Stunde bringen Colour Haze auf der Bühne damit zu Songs auf Zehnminutenformat auszuwalzen. Am Ende gibt es viel Applaus, die Frage stellt sich allerdings wofür.

Black Mountain machen es da etwas anders. Das Set der Kanadier ist wesentlich abwechslungsreicher als das ihrer deutschen Vorgänger und erstaunlicher Weise sind auch die Ansagen der Herrschaften aus Vancouver verständlicher. Viel geredet wird an diesem Abend aber trotzdem nicht. Black Mountain spielen wie besessen, was Vor- und Nachteil zugleich ist. Die Single „Stormy High“ ist wohl noch der Song des Abends der seiner Urform an nächsten kommt und dementsprechend gefeiert wird. Zwischendurch ertönt immer wieder der sirenenhafte Gesang von Amber Webber, welcher in seiner Wirkung auch irgendwo zwischen Fluch und Segen pendelt. Sowieso ist der ganze Abend ein einziges Auf und Ab. Irgendwo zwischen angestrengt Zuhören und die Musik einfach nur genießen.

Angelika Möller, 31.05.2008

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