Cd-Besprechung

Black Mountain

The Wilderness Heart

JagJaguwar/Cargo
  Vö: 17.09.2010

Bewertung:  13 Punkte
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Black Mountain schicken uns auf eine Achterbahnfahrt durch die Musikgeschichte. Der Wagen fährt vorsichtig an, eine hübsche Folk-Nummer mit abwechselndem Gesang zwischen Mann und Frau, sehr nett, sehr Dylan. Ein Song zum Einfühlen. Dann nimmt der Wagen Fahrt auf, die Schweineorgel wird rausgeholt, Deep Purple, der großer Konsens der Siebziger Jahre, erscheint im Kaleidoskop.

Die Länge des zweiten Songs „Old Fangs“ erinnert auch an die Zeit des Psychedelic-Rocks. Spätestens bei „Rollercoaster“ geht der Wagen in den ersten Looping. Breite Gitarrenwände, leicht schiefe Orgeln und ein näselnder Gesang. Welcome back in the past!

„Let Spirits Ride“ grenzt an dreisten Riff-Klau. Toni Iommi, Fingerkuppen-Gitarrist der seligen Black Sabbath hätte seinen Segen bestimmt nicht gegeben. Aber Schwamm drüber, das haben andere schon schlechter geklaut. Dann geht es wieder in die schunkeligen Kurven. „Buried by the Blues“ und The Way to Gone“ finden ihren Weg zurück in die Folk-Sixties, inklusive Tremolo-Gitarre und verzerrtem Solo.

Der Titeltrack „Wilderness Heart“ gesungen von Sängerin Amber Webber, die sich genial den Job mit Bandleadcer Stephen McBean teilt, erinnert hier an Jefferson Airplane und dreht in ein opulentes Rock-Musical. Black Mountain experimentieren und bleiben unverwechselbar. Ihre Wurzeln stecken tief in den 60-er und 70-er Jahren. Das beweist auch das Country/Songwriter-artige Stück „The Space of your Mind“.

Insgesamt bewegen sich Black Mountain irgendwo zwischen Psychedelic und Folkrock, finden aber einen guten Mittelweg mit einer guten Note Pathos. Erdig, authentisch und luftig klingt „Wilderness Heart“, auch wenn das Niveau nicht über alle elf Songs reicht, gibt es viel zu entdecken auf dem Jahrmarkt. Besonders die Achterbahn ist zu empfehlen. Anschnallen, bitte!

13 Punkte (von max. 15)

frank fischmann, 10.09.2010

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