Konzertbericht
Coldplay
Frankfurt - Jahrhunderthalle
03.03.2003
Gerade eben komme ich aus der Frankfurter Jahrhunderthalle und meine Gefühle fahren noch immer Karussell mit mir. Vor gut 60 Minuten haben dort Coldplay ihr Konzert beendet. Und dass, was dort passierte in Worte zu fassen, fällt unheimlich schwer. Einfach unglaublich, welche Emotionen in der Luft der restlos ausverkauften Halle lagen. Auch jetzt, während ich diese Zeilen schreibe und versuche, das eben erlebte in meinem Kopf zu ordnen, verschwimmen immer wieder die Zeilen auf dem Monitor. Noch immer treibt es mir Tränen der Rührung in die Augen. Mit dieser Show setzen die Mannen um Chris Martin neue Maßstäbe. Scheinbar möchte Sänger Chris Martin lieber im Publikum stehen und seine Show ansehen, als hier auf der Bühne der Fixpunkt zu sein. Coldplay sind auf der Bühne die Symbiose aller positiven Eigenschaften von Radiohead und R.E.M. Eine perfekte – aber nicht überdimensionale – Lightshow. Im Hintergrund werden die Musiker immer wieder auf vier Leinwänden in Szene gesetzt. Sogar Laser kommen zum Einsatz. Aber was rede ich hier über technische Fakten... Coldplay nehmen mich mit auf eine abenteuerliche Reise auf Wolken. Bei den (übrigens sehr überzeugenden) Feeder schnalle ich mir den Fallschirm auf den Rücken. Ich besteige das Flugzeug, das mich meilenweit in die Höhe trägt. Die Anspannung steigt. Die Lichter erlöschen, die Flugzeugtür öffnet sich. Die ersten Takte von „Politik“ erklingen und ich wage den Sprung in die Tiefe. Was jetzt beginnt sind neunzig Minuten freier Fall. Schwerelos gleite ich dahin. Adrenalin! Endorphine! Nichts ist mehr wie es war und alles wird für immer anders sein. Und der Fall wird einfach nicht gebremst. Ich kann die Reißleine noch nicht ziehen. Ich kann nicht, ich will nicht. Plötzlich passiere ich gelbe Lichter (Yellow!!!), die nochmal Endorphine produzieren. Und der freie Fall geht weiter. Ich träume einen Traum, aus dem ich einfach nicht erwachen möchte. Und plötzlich höre ich Tausende Kehlen immer wieder rufen: „Yeeeaaaaah, how long must she wait for it? Yeeeaaaah.....“
In my place, in my place, were lines that I couldn´t change – I WAS LOST, OH YEAH!!!
Der Schirm öffnet sich, der freie Fall wird gebremst. Zeit und Raum sind noch immer verschwommen. Was ist hier passiert? Was war das eben? Ich lebe in einer Welt des vollkommenen Glücks. Tränen, Lachen, Träumen, Tränen, Freude, Glück, Tränen...
Danke, COLDPLAY!!!
Jochen Melchior, 01.04.2003
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