Interview

The Wohlstandskinder - Interview in Fulda im Kulturkeller

The Wohlstandskinder

Interview in Fulda im Kulturkeller

Kurz vor dem Konzert in Fulda traf ich The Wohlstandskinder zum Interview. Der Schlagzeuger Don Cardeneo (auch Caddy genannt) und der Gitarrist Türk Travolta nahmen sich die Zeit die vielen Fragen ausführlich zu beantworten. Aber lest selbst….

BR: Seit wann gibt es The Wohlstandskinder und welche Ziele hattet ihr zu Beginn?
Caddy: Geben tut es uns seit dem 11. oder 17. November 1995 als Wohlstandskinder, aber Ziele steckten wir uns weit vorher schon und das waren eine ganze Menge, wobei wir das meiste davon auch schon erfüllten wie z.B. in der Bravo zu stehen, mal in Hamburg oder in München zu spielen. Von ca. 10 oder 15 Zielen haben wir eines noch nicht geschafft und das heißt immer noch in Madonnas Wohnzimmer oder Schlafzimmer zu spielen. (schmunzelt)
Travolta: Die ersten Ziele waren eben eine richtige Tour oder eben drei Auftritte in einem Monat. Caddy machte damals beim Proben solch einen Jahresplan, wo dann drauf stand: Auftritt Abiball, Auftritt Karneval - also wir kommen ja aus Köln und da wird Karneval eben gefeiert, Auftritt in beiden Schulen. Und da wir waren auf zwei unterschiedlichen Schulen waren, konnten wir immer auf beiden Schulfesten spielen. Und dann hatten wir immer so fünf Auftritte innerhalb von einem halben Jahr.
Caddy: Mein Bruder hat zwischendurch noch geheiratet und da haben wir zudem auch gespielt.

BR: Habt ihr irgendwelche Idole bzw. Jugendhelden, die euch in der Musik beeinflussen?
Travolta: Sicher, Toni Schumacher, ganz klar. Toni Schumacher war schon immer mein Idol und von deinem Idol willst du natürlich alles annehmen
Caddy: Ich kann dir sogar noch meine erste drei Konzerte nennen. Das war 1985 - Mike Krüger, da war ich mit meiner Mutter, 1988 Erste Allgemeine Verunsicherung und da war ich auch mit meiner Mutter. 1989 war dann meine erste Punkrockaktion. Meine Mutter fand die Musik der Band unglaublich toll und kaufte zwei Konzertkarten. Mein Bruder erzählte ihr dann aber, was da für Gesocks hingeht und dann durfte ich auch nicht mehr zu dem Konzert. Da sagte ich aber einfach, dass ich bei einem Freund schlafe und bin dann hingegangen. War super (lacht).

BR: Ihr lasst euch nicht so gern in eine Schublade stecken, aber ihr bezeichnet eure Musik selbst als "Provinzrock"…
Travolta (unterbricht): Schon nicht mehr, denn "Provinzrock" war das mal. Jetzt sind wir bei einem Major und da dachten wir uns, dass wir mal etwas neues machen sollten. Deswegen heißt es jetzt auch "Dezibelkarate".
Caddy: "Dezibelkarate" heißt das Album.
Travolta: Ja, aber die Musik auch.
Caddy: Ja? Ich dachte, wir haben uns so auf die Pop-Schiene geeinigt.
Travolta (schmunzelt): Du kriegst auch immer alles erst als letzter mit…
Caddy: Tja, ich bin ja auch Schlagzeuger (lacht).

BR: Früher hieß es "Kleines Luder", "Gedanken sind frei" oder "Der Staat ist nett" und heute heißt es eher "Wie ein Stern" und "Du und ich und wir zwei". Was ist aus den Wohlstandskindern geworden? Warum verzichtet ihr heute auf politische und sozialkritische Texte?
Travolta: Da verstehst du unsere Texte falsch, denn gerade "Dezibelkarate" ist politischer denn je. Aber halt nicht so plump und plakativ. Wir haben es wirklich erreicht, dass die Gedanken frei sind und dafür setzten wir uns auch stark ein. Aber jetzt kommen wir eben subtil und hinten herum, um die Leute zum Nachdenken zu erregen.
Caddy: Zum Denken anregen heißt das doch…
Travolta (lacht): Nee, ich wollte jetzt das "Erregen" erwähnen…

BR: Damals fandet ihr es gut, was ihr gemacht habt. Aus welchem Grund distanziert ihr euch jetzt von den alten Sachen?
Caddy: Was heißt "gut finden"?? Sagen wir mal so: Wir konnten es nicht anders. Und das ging schon an unsere Grenzen, was wir damals ablieferten. Man wird aber mit der Zeit besser und interessiert sich dann auch für ganz andere Dinge. Und wenn du jetzt als Band so sechs Platten aufgenommen hast, dann kannst du nicht immer nur diese erste Platte spielen. Ob das heute noch so unser Ding ist?? Ich weiß nicht! Also ich muss mich heute nicht in Straßenschlachten stellen, mir einen Iro schneiden, mit Flaschen schmeißen und dafür mit Wasserwerfern weggeballert werden.
Travolta: Die Sache ist auch die, dass wir damals erst 16 Jahre alt waren. Wir gingen noch zur Schule und wir kommen aus einer Vorstadt von Köln und da gibt es eben keine Punker. Und die Worte "Für Recht und Ordnung" wurden von ein paar Leuten oft falsch verstanden. Wir waren nie Punkrocker und deswegen können wir uns von nichts distanzieren, was es immer heißt. Und "Für Recht und Ordnung" machen wir nicht mehr aus zwei Gründen. Zum einen ist die Platte vom Sound vollkommen unanbietbar, denn sie klingt einfach scheiße von dem, wie sie aufgenommen wurde. Und zum anderen, weil sie bei den falschen Leuten falsche Sachen hervorrufen von wegen "Früher waren wir Hardcorepunker und jetzt distanziert ihr euch." Das ist aber gar nicht so, denn ich war schon immer ein kleiner Popper (lacht). Aber nichts desto trotz rate ich dir von "Für Recht und Ordnung" ab….

BR: Warum habt ihr euch ausgerechnet "Kein Radiosong" als erste Single von eurer neuen Platte "Dezibelkarate" ausgewählt?
Caddy: Auf einen Song musste man sich ja einigen
Travolta: Das kannst du echt keinen von uns fragen, weil jeder von uns würde dir sagen, dass er doch einen anderen Song genommen hätte. Aber irgendwie war es so, dass "Kein Radiosong" am Ende herauskam und somit als Single veröffentlicht wurde.

BR: Seit dem 97er Debüt "Für Recht und Ordnung" - wie eben schon erwähnt - ist einige Zeit vergangen. Woher nehmt ihr nach inzwischen fünf weiteren Alben noch die Energie und die Motivation, neues Material einzuspielen?
Travolta: Das frag ich mich auch. (lacht) Na ja, man hat einen Monatsplan für die nächsten fünf Monate und da heißt es eben, dass man eine neue Platte macht.
Caddy: Du willst ja auch nicht aufhören. Du machst auch nicht eine Platte und denkst dir, dass du damit jetzt die nächsten 20 Jahre auf Tour gehst. Du machst immer noch weiter zusammen Musik und dabei kommen eben auch neue Stücke heraus. Musik machen ist zudem dein Hobby und das, was dir am meisten Spaß macht; du triffst dich regelmäßig dreimal die Woche mit deinen Freunden und machst Musik. Und was dabei rauskommt, will auch aufgenommen werden. Und das ist das, was du eben als deine nächste Platte bezeichnest. Und so macht man halt immer weiter.

BR: Gab es schon Reaktionen auf das neue Album "Dezibelkarate"?
Travolta: Die Reaktionen auf unserer Homepage waren auf jeden Fall sehr positiv, weil wir auch mit dem schlimmsten gerechnet haben. Von wegen "Jetzt haben die da diesen Superpopsong gemacht und jetzt sind sie auch noch bei einem Major. Jetzt geht alles Bach runter". Dann kommt aber die Platte und sie ist plötzlich nicht schlechter als die davor. Eigentlich rockt sie sogar auch etwas mehr - find ich.
Caddy: Bei der Rezension ist es auch ganz gut, dass wir nie in solchen Wischiwaschi- Besprechungen sind. Wenn man eine Skala von 1-10 betrachtet und wenn man dann bei jeder Rezension mit einer fünf wegkommt, ist das eigentlich ganz gut. Zum größten Teil kriegen wir positive Reaktionen, denn die Platte wird gut besprochen. Wenn sie aber jemand schlecht findet, dann auch so richtig. Der eine findet die Platte geil und der andere eben scheiße. Es ist schön, wenn man in aller Munde ist; hauptsche man wird besprochen und uns bemerken einige. Das ist schon mal wichtig.

BR: Der Release-Termin von der neuen Platte "Dezibelkarate" wurde mehrmals verschoben. Warum?
Caddy: Das lag an den fiesen Beigeschmäckern der schönen, neuen Plattenfirma. Klar, wenn man zum Major wechselt, dann denkt man sich, dass alles gut wird und dass die Kohle ohne Ende haben und dich damit zuschütten und sagen, dass du mal machen sollst. Es war auch teilweise so, aber teilweise wusste die rechte Hand nicht, was die linke Hand macht. Außerdem ist Universal ein großer Überkonzern: Universal besteht aus vielen, vielen verschiedenen Musiklabels wie Mercury, Highland, Polydor und Motor usw. Und dann sind Mercury und Highland zu einem Mercury verschmolzen, was zur Folge hatte, dass bei Mercury die Hälfte der Besatzung flog - auch Timo, der uns signte. Auf jeden Fall gab es da eben Umstrukturierungen und auf einmal fällt einem auf, dass es da noch die Band Wohlstandskinder gibt, um die man sich auch noch kümmern muss. Das machte aber keiner. Wir dachten uns, dass, wenn wir jetzt die Platte auf den Markt schmeißen, verkaufen wir davon nur 20 Stück, weil eben keine Radiopromotion und keine Pressepromotion gelaufen ist. Das muss eben alles gut getimt sein. Dann wurde der nächste Termin angesetzt und es stellte sich wieder heraus, dass nichts getan wurde. Aber zum 26.1., wo "Dezibelkarate" dann herauskam, war tatsächlich jede erforderliche Arbeit getan.

BR: Wie kam es zu dem Labelwechsel von Vitaminepillen zu Motor Music? Ging es um das Geld oder gab es Unstimmigkeiten mit Vitaminepillen?
Travolta: Nein, Unstimmigkeiten gab es nicht. "Dezibelkarate" kommt sogar als EP-Version bei Vitaminepillen heraus. Normalerweise kommt der Major an und sagt: "Alles, was ihr bisher gemacht habt, ist gut und dafür gibt es ganz viel Geld." Wir sagten aber, dass wir nicht ganz viel Geld haben wollen, sondern, dass wir vielmehr größere Möglichkeiten bei der nächsten Platte wollen. So wie bisher alles lief, ist es cool und wir wollen mit Vitaminepillen weitermachen. Wir sind halt schon irgendwie Szene verbunden: Vitaminepillen hat uns alles gegeben und wir finden es halt cool, dass wir weiter mit denen arbeiten können.

BR: Fahrt ihr sozusagen "zweigleisig"?
Travolta: Nein, was ich aber sehr schade finde. Es ist eigentlich nur ein Freundschaftsding. Bei Vitaminepillen ist alles absolut stressfrei, denn da braucht man keinen Vertrag machen: Da sagt man einfach, dass man die LP machen soll und dann ist gut.
Caddy: Du musst auch gucken, wie es bis dahin gelaufen ist. Vitaminepillen ist ein Zwei-Mann-Betrieb und wir sind ein Vier-Mann-Betrieb. Das waren insgesamt sechs Leute, die an der Band Wohlstandskinder arbeiteten. Es lief wie gesagt alles ohne Vertrag und alles Hand in Hand. Wir haben uns teilweise die Produktionskosten 50:50 geteilt und irgendwann stößt das, was du erreichen willst bei einem Label wie Vitaminepillen an seine Grenzen. Wir wollten, dass die Musik unser Beruf wird. Und wenn bei Vitaminepillen bleibt, dann kann man das leider nicht erreichen- auch wenn es blöd klingt, dass so pauschal zu sagen. Also überlegten wir uns zum Major zu wechseln und wir fragten uns, ob man das da wirklich verwirklichen kann. Und das versuchen wir gerade.

BR: Ihr ward inzwischen schon mit vielen Bands auf Tour. Welche davon fandet ihr am besten?
Travolta: D-Sailors sind schon ganz weit oben, dann kommen weiter hinten noch andere.

BR: Und wie war die Tour mit der Terrorgruppe?
Travolta: Das war auch gut. Zudem haben Musiker immer irgendwie einen an der Waffel und sie waren nett.

BR: Was haltet ihr von Sendern wie MTV oder Viva? Mal angesehen davon, dass sie eure Videos spielen…
Travolta: MTV muss das erst einmal machen, die blöden Arschlöcher (lacht). Ich bin erstmal froh, dass es überhaupt Musiksender gibt. Man kann sich über solch Fernsehgeschichten auch streiten. Die ganze VivaPlus-Geschichte, wo man für seinen Lieblingssong voten soll, empfinde ich doch schon als Kiddie-Abzocke. Aber im Großen und Ganzen bin ich doch sehr froh darüber, dass es Sender gibt, bei denen man eben Musik hören kann. Ich fände es gut, wenn sie irgendwie noch mehr Geschmackskontrolle machen würden und gute Bands spielen würden, aber das ist ja wiederum Aufgabe vom Konsumenten bessere Musik in die Charts reinzuwählen. Deutschland schreit ja immer nach der Scheiße
Caddy: Es ist gut, dass es so was gibt, aber es wird eben komplett falsch genutzt. Die sollen uns ruhig spielen - das ist eine der positiven Sachen, die es da gibt, aber ich persönlich kann mir leider den Rest des Programms nicht angucken. Ich weiß aber wohl, dass nicht jeder der Zuschauer doof oder ein Arschloch ist.

BR: Verdummt Deutschland durch die Medien unter Beachtung von Sendungen wie "Big Brother" oder "Hilfe, ich bin ein Star! Holt mich hier raus!"?
Caddy: Wir halten uns da mal raus (schmunzelt).
Travolta: Es ist eben ein ganz eigenes Thema. Vor ein paar Jahren gab es noch zwei Sender, sodass man sich über Sendungen unterhalten musste, weil alle vor der Glotze saßen und nur das zur Auswahl hatten. Schön und gut. Und jetzt gibt es hundert Sender, sodass ich den Leuten da einfach kein Vorurteil machen kann. Die Leute gucken es eben und sind selber schuld, denn sie könnten auch den ganzen Tag ntv gucken, aber sie machen es selten.
Caddy: Die Nachfrage bestimmt eben über das Angebot. Und nicht umgekehrt.
Travolta: Dass Deutschland verdummt liegt nicht am Fernsehen. Das liegt auch nicht an den Prostituierten, dass da Leute hingegen. Die Prostituierten sind auch nicht schuld an den dummen Politikern. (lacht)
Caddy: Ja das kann man so stehen lassen. (lacht). Aber es geht uns - sagen wir mal - ziemlich am Arsch vorbei. Es ist selten, dass jemand im Tourbus darüber bescheid weiß, wer bei "Big Brother" oder "Deutschland sucht den Superstar" rausgeflogen ist. Wir ignorieren es mal galant.

BR: Was sagt ihr zur jetzigen politischen Situation in Deutschland?
Travolta: Tja, Gerhard Schröder ist zurückgetreten, so halb zumindestens. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
Caddy: Es könnte besser laufen, aber auch es könnte auch schlechter laufen. Bei uns läuft es schon einigermaßen besser als in vielen Bananenrepubliken. Den Idealzustand haben wir aber immer noch nicht erreicht. Dazu muss man sagen, dass jeglicher Idealzustand utopisch ist und eigentlich auch mit Parolen oder Vorstellungen nicht zu erreichen ist. Die Sache mit
Kommunismus und Anarchie ist theoretisch eine ganz tolle Sache, aber praktisch schlecht durchsetzbar, aber ich habe dafür leider auch keine Lösung parat
Travolta: Es ist eben auch ein Thema, wo man sich bei einer Flasche Rotwein hinsetzen kann und lange, lange darüber reden kann. Aber den Weg auf lange Sicht ein Europa zu etablieren, finde ich sehr gut, denn dadurch kann es die wirklichen Arschlöcher dieser Welt, nämlich Amerika, Parole bieten. Dass eine Einigung von Europa kommt, finde ich sehr wichtig für das komplette politische Weltgeschehen.

BR: Wie teuer sollten CDs eurer Meinung nach sein und was haltet ihr von Musik, die man aus dem Internet herunterladen kann?
Travolta: Musik-CDs sollten einen Euro kosten; also so günstig wie möglich, weil sie halt auch in der Herstellung nicht wirklich viel kosten. Und Musik aus dem Internet? Ich finde es sehr, sehr gut, dass das geht und wenn man das irgendwie kostengünstig anbieten könnte, wäre der Musikindustrie glaube ich sehr geholfen. Vielleicht ein Euro für ein Album oder so was. Aber nicht ein bis zwei Euro für einen Song.

BR: Gibt es Schattenseiten des Berühmtseins?
Travolta: Ich glaube sehr wohl, dass es Schattenseiten des Berühmtseins gibt. Aber diese treffen nicht auf mich zu, weil ich nicht berühmt bin. Aber wenn man in Köln mit seiner Freundin einkaufen geht und eh schon genervt ist vom Einkaufen, weil man als Mann nicht gern einkaufen geht, und wenn dann noch jemand kommt und fragt, ob man nicht der eine von den Wohlstandskindern sei, dann ist es schon eine Schattenseite. Aber um genaueres zu sagen, müsste man schon die Toten Hosen sein um als Rockstar bezeichnet zu werden. Und solange ich mich immer noch von Mama und Papa finanziell unterstützen lasse, bin ich noch lange kein Rockstar.
Caddy: Da muss ich jetzt mal Bela B. zitieren, denn er sagte: "Ich kann meckernde Rockstars nicht leiden." Das stimmt auch wirklich. Es ist tatsächlich ein harter Job, den man macht: Es geht an die Nerven, an die Nieren und vor allem an die Leber (lacht). Wenn ich jetzt anfange zu jammern, könnte ich dir viel aufzählen: Du leidest unter Schlafentzug und du kriegst einen krummen Rücken vom vielen Busfahren. Das gesündeste ist es nicht, aber es ist das, was wir immer wollten. Und es macht tierisch Spaß und die positiven Seiten überwiegen ganz einfach und da sind die negativen egal.

BR: Wie sieht es bei euch denn mit den Groupies aus? Sind sie eher nervig oder muss man nur wissen, wie man mit denen umzugehen hat?
Travolta: Ich gebe das mal kurz weiter, weil ich bin glücklich verheiratet seit 37 Jahren und somit weg vom Markt (schmunzelt)
Caddy (lacht): Da bin ich schon der Mann für das Grobe. Man könnte auch sagen, dass der Gentlemen genießt und schweigt, aber es gibt da auch wie überall solche und solche: Es gibt natürlich unglaublich nervige Mädchen, die einem immer hinterherennen, obwohl man von denen eigentlich gar nichts will, aber es gibt auch das genaue Gegenteil davon, worüber ich mich sehr freue (schmunzelt).

BR: Welche schulischen oder beruflichen Ausbildungen habt ihr denn?
Caddy: Da sind wir alle noch mittendrin.
Travolta: Wir sind alle Wohlstandskinder-Popper und diese machen eben Abitur. Danach studieren sie, werden 30 und dann schauen sie mal weiter.
Caddy: Wir haben also alle Abitur und sind alle an der Uni eingeschrieben; die einen eben mehr, die anderen eben weniger.

BR: Und welche Bereiche deckt ihr an der Uni ab?
Travolta: Ich glaube, dass wir so ziemlich alles abdecken.
Caddy: Ich mache zum Beispiel Niederländisch und Englisch. Wir haben dann noch Philosophie und Germanistik dabei.
Travolta: Deutsch und Soziologie ist auch noch dabei und dann noch Mathematik und Informatik. Es ist also alles schön breit gefächert.

BR: Nun mal eine Frage, die mich persönlich interessiert. Auf eurer Website steht in der Biographie, dass ihr 17 und 18 Jahre alt seid. Wollt ihr euch jünger stellen?
Travolta (lacht): Nee, das liegt daran, dass wir unsere Seite nicht mehr aktualisieren…

BR: Und seit wie vielen Jahren habt ihr sie nicht mehr aktualisiert?
Caddy: Wir sind alle seit 7 Jahren 18. Wir haben uns früher nur immer kaputt gelacht, wenn wir die Bravo lasen: Da war so ein alter Mann mit Tränensäcken abgebildet und drunter stand: "Rod Stewart, 23". Das kann eben nicht angehen und wir dachten, dass wir das auch mal machen, wenn wir groß sind und das haben wir jetzt auch gemacht (schmunzelt).

BR: Wer gestaltet denn eure CD-Cover und eure Website?
Caddy: Die Ideen und Inhalte kommen von uns. Die Homepage wurde vom Webmaster Mad umgesetzt. Das macht er auch sehr schön; er hat immer neue Designvorschläge etc. und das jetzige Design der Homepage ist von der neuen Platte kopiert worden. Das Cover von "Dezibelkarate" machte aber eine Firma, die von unserer Plattenfirma in Auftrag gegeben worden ist.

BR: Was plant ihr nach der Tour bzw. für die Zukunft?
Travolta: Wir werden mit Sicherheit noch eine neue CD machen. Es fragt sich nur wann, weil die neue Platte gerade draußen ist. Man muss jetzt nur schon mit der Planung anfangen. Wir planen schon, wann wir neue Lieder schreiben und so. Eine CD ist also schon so langsam in Planung. Noch ein Video zu machen wäre schön, weil wir auch ein tolles Lied auf der Platte haben und zwar "Penthouse Bewohner". Wer es nicht kennt, sollte sich das unbedingt als erstes anhören. Es ist eine Schnulzenballade, aber uns als poppige Abiturenten gefällt es natürlich.
Caddy: Grob gefasst spielen wir noch bis August unglaublich viele Konzerte. Von Anfang des Jahres bis Mitte des Jahres waren es glaube ich 40 Konzerte. Wir hoffen, dass wir in der zweiten Jahreshälfte noch mal 30 Konzerte spielen können. Und in dieser Zeit schreiben wir neue Stücke und wenn alles gut geht, dann können wir für Ende nächstes Jahres ein neues Album ankündigen. Aber das steht alles noch in den Sternen. Und funktioniert nur, wenn auch alles glatt läuft. Pläne sind auf jeden Fall da, aber an der Umsetzung hapert es noch.

Sylvana Lehmann17.02.2004

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