Interview

Taproot - Taproot - Interview

Taproot

Taproot - Interview

Nachdem sich TAPROOT hier zu Lande bereits mit ihrem Atlantic-Debüt "Gift" breites Gehör verschaffen konnten, tritt das Quartett um Sänger und Texter Stephen Richards aus Michigan, USA, nun mit ihrem begierig erwarteten neuen Album "WELCOME" (produziert von Toby Wright )an, um international ein gewichtiges Wort im harten Gitarrenlager mitzusprechen. Dazu wollten wir Drummer Jarrod Montague natürlich auch ein wenig ausfragen:

1. „Welcome“ lautet de Titel eures neuen Albums. Wie würdet ihr beschreiben was an dem Sound und der Musik anders oder neuer ist als auf dem vorgänger „Gift“?
Wir haben das Album „Gift“ und zwei Monaten produziert. Wir hatten ja auch viele Songs im Laufe der Jahre geschrieben und somit packten wir unsere 12 besten Songs auf das Album. Es war wesentlich einfacher wenn man schon ein gewisses Potential an Songs hat. Doch jetzt bei „Welcome“ wurden wir ganz schön unter druck gesetzt. Wir hatten zwar 9 Monate Zeit, aber in diesen neun Monaten entwickelte sich unsere Musik. Wir nahmen uns viel Zeit für das Songwriting und das ausprobieren der passenden Musik und somit ist „Welcome“ vom Sound her besser und klarer. Es ist eben wirklich „Taproot“. Wir sind an uns gewachsen. Durch das ausprobieren ist der Taproot-Sound entstanden.

2. Welcher Song ist dein Favorit auf dem Album?
Oh das ist schwer .Ich liebe sie alle. Aber ich glaube mein Favorit ist Nr. 4 „Art“. Es war einer der ersten Songs die wir für „Welcome“ schrieben. Es ist ein sehr melancholischer Song und wir hatten damit eine Menge Spaß.

3. Gibt es enorme Unterschiede für euch bei den amerikanischen und den europäischen Konzerten?
Wir sind jetzt das zweite mal hier in Europa und das erste mal als Headliner und ich muss sagen hier kommen mehr Leute zu unseren Konzerten die gerne neue Musik hören wollen. Sie kommen hier her und sagen was gibt es an neuen Bands und wie ist die Musik? Sie sind offener neuem gegenüber. In Amerika hören die Leute schon drei Monate vor einem Gig die ganzen Lieder im Radio und sie kennen alles schon. Es macht uns mehr spaß vor europäischem Publikum zu stehen und die neuen zu sein.

4. Wie würdet Ihr nach dem Album „Welcome“ euch selber zu einem dritten Album einschätzen?
Wir haben natürlich noch keine Ideen für ein drittes Album. Vor Beginn der Arbeit zu „Welcome“ setzten wir uns alle zusammen und begannen zu jammen. Es entstanden ein paar wirklich abgedrehte Songs. Und ich glaube das nächste Album könnte so gut wie alles beinhalten. Es könnte ein Slow-Death-Metal Album werden oder wie Radiohead und Tocotronic klingen. Ich habe keine Ahnung! (Lach!)

5. Ist es einfacher als Headliner zu spielen, weil man weiß die Leute sind wegen uns hier?
Ich finde das Headlinen besser. Es ist einfacher die Leute zu verstehen und sie verstehen dich besser ,da sie ja wegen dir dort sind. Man hängt später noch mit den Leuten rum und trifft sich. Es ist persönlicher. Wir haben schon als Vorgruppe auf Konzerten gespielt wo Leute hinkamen und sagten sie seien ein Fan dieser Band, registrierten sie jedoch gar nicht. Ich möchte dann schon auf der Bühne war genommen werden.

6. Ihr habt in dieses Album viel persönliches mit einbezogen. Ist das schwer für euch?
Ich finde es großartig. Ich mag es die Gefühle auf diese Art einem anderen zu präsentieren. Es ist ein Album das ich mir auch gerne anhöre. Es gibt ja viele Bands die Musik machen die sie gar nicht selber hören. Es gefällt Ihnen nicht was sie da tun. Und das ist bei mir nicht der Fall. Es ist eines meiner Lieblingsalben. Es ist wie ein Stück Familie, da wir es alle mögen.

7. Ich Stelle es mir schwer vor auf der Bühne über so persönliche Ereignisse zu singen?
Wenn Stephen auf der Bühne steht gehen ihm Hunderte von Sachen durch den Kopf , wie mein Finger tut weh, was machte der Typ da in der ersten Reihe, aber er denkt nicht darüber nach warum er diesen Song geschrieben hat.

8. Wie kamt ihr zur Musik?
Als wir mit der Musik begannen gab es nicht viele Bands die diese Musik machten. Die meisten waren irgendwelche College-Cover-Bands oder sie spielten Jazz oder Folke. Uns inspirierten Künstler wie Alice in Chains, Pink Floyd, Queen oder ABBA. Persönlich höre ich ganz gerne Metallica, Pantera oder Sepultura. Jedenfalls die härtere Musik. Aber eigentlich hören wir alles, Beck, Inxs...

8. Die Platte wurde ja von Toby Wright produziert. Wie fühlt man sich mit jemanden zu arbeiten der u.a. Alice in Chains oder Metallica produziert?
Es war eine große Umstellung. Er tritt gerne den Bands in den Hintern und wir sind so eine Band die das nötig hat um überhaupt in die Gänge zu kommen. Er hat uns herum kommandiert und gezeigt wie wir was anders oder zusammen machen sollen und können. Er ist ein Spezialist auf dem Gebiet auch wenn wir zu Beginn dachten „Was soll das? Hat der Typ überhaupt Ahnung davon?“ Und am Ende merkten wir das wir einen neuen Sound hatten. Unseren Taproot-Sound.

9. Es heißt ja Stephen sei der Songwriter, aber wer übernimmt was bei der Entstehung eines neuen Songs und wie fügt ihr das zusammen?
Wenn wir einen an einem neuen Song arbeiten spielt jeder sein Instrument und bringt seine Ideen ein. Dann sagt z.B. Stephen zu Mike er solle mal das oder das ausprobieren und ich sage dann zu Philip probier mal so was in der art. Es wird viel ausprobiert und alles wir auf Tape aufgenommen. Und man kann damit dann arbeiten.

10. 2002 starben leider viele grandiose Musiker (Layne Staly Alice in Chains und der Frontman von Drowning Pool). Wie sehr identifiziert man sich selber mit solchen Tragödien?
Diese Musiker fühlten sich unantastbar und glaubten keiner kann ihnen was. So wie wir jetzt hier in dem Bus und du denkst keiner kann dich hören. Sie denken Ihnen passiert nichts, aber so ist es nicht. Sie können auch einen Autounfall haben oder wie jeder andere an Drogen sterben. Das ist nun mal die Kehrseite der Musikwelt. Es gibt auch hier viele Drogen Ich bin mir dessen bewusst und nehme keine. Wir sind hier um Musik zu machen und nicht um Stone zu sein! Aber schlimm ist es schon wenn man von solchen Ereignissen hört.

11. Wie denktst du über den Irak-Konflikt als Amerikaner?
Ich denke das Bush in mancher Hinsicht zu extrem reagiert und wir das nicht wirklich verstehen, aber andererseits ist Hussein eine Bedrohung für die gesamte Welt, schon vor zehn Jahren war er eine Bedrohung. Er ist einfach verrückt. Für mich persönlich ist die Tatsache am gefährlichsten das es biologische- und chemische Waffen gibt. Vor der Musik studierte ich Medizin und daher weiß ich welches Ausmaß eine solche Waffe haben kann. Sie können natürlich die ganze Welt zerstören genau wie atomare Waffen. Ich bin allgemein gegen Krieg und es belastet mich wenn ich daran denke das die USA Menschenleben fordern werden, aber es belastet mich noch mehr wenn ich daran denke wie viele unschuldige Menschen durch solche Waffen getötet werden würden!


Eure Jenny

Jenny Wenz14.02.2003

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