Interview

Empire Escape
Interview und Konzert in Göttingen
Am 15.10.13 um 19 Uhr im Pools sollte das Interview mit Empire Escape stattfinden.
„Komplizierter als mit J.Lo bei euch“, schrieb ich grammatikalisch grenzwertig in der SMS an Gitarrist Julius, als er den Termin zum zweiten Mal nach hinten verschoben hatte und ich bereits im Pools auf die Band wartete.
Dass es dann erst um kurz vor 20 Uhr los ging, war aber nur deshalb etwas unangenehm für mich, da dies mein erstes Interview überhaupt war und ich durchaus angespannt an der Bar saß und der Mathe O-Phase eine Etage höher beim gröhlen zuhörte.
Bin ich gut vorbereitet? Sind meine Fragen langweilig? Sind das vielleicht unsympathische Typen bzw. kommen die mit mir zurecht?
Ein paar Fakten muss ich noch nachlegen, die in meinen Vorberichten zur Band und der Besprechung des Albums „Colours“ fehlten. Ich habe bisher immer vom „Debüt-Album“ gesprochen und bewusst unterschlagen, dass Empire Escape aus der Post-Rock Band „Ikaria“ hervorging. Auch die Geschichte, wie die Band schließlich zu ihrem neuen Namen und Stil gekommen ist, habe ich ausgelassen, da ich mir erhofft hatte mit der Band persönlich darüber sprechen zu können und nicht die PR-Mitteilung zitieren zu müssen.
Darum sollte es also für mich an diesem Abend gehen.
Julius holte mich dann ab und wir gingen in die Wohnung, in der Bands, die das Pools besuchen, untergebracht werden. Ich wurde freundlich vom Rest der Band, die noch von Keyboarderin Katja verstärkt wurde, begrüßt und man entschuldigte sich noch einmal für die Verspätung.
Scheinbar müssen auch Rockstars essen. Nagut, es sei ihnen gegönnt.
Im „Wohnzimmer“ standen nur einige Betten. Eher Dormitorium als Groupie-Grotte. Wir gingen in die Wohnküche, wo es einen Tisch gab, auf dem noch die Reste einer kalten Platte standen.
„Ziemlich gut hier, manchmal landet man in richtigen Löchern“, sagte man mir und so langsam entspannte ich mich.
Am Tisch Platz genommen startete ich das Interview mit Julius und Drummer Michael.
In bester Thomas-Gottschalk-Tradition überzogen wir das Gespräch anschließend um etwa 100% der angesetzten Zeit. Ich nehme mir jetzt mal heraus es auf die Kernaussagen zu reduzieren und es zwecks Lesbarkeit nicht linear abzutippen. Sehr gute Filme entstanden schließlich zum Teil auch erst am Schneidetisch.
Zunächst fing ich chronologisch an und wollte wissen, was Ikaria denn für eine Band war und warum es mit dieser nicht weiter ging?
Michael: „Ikaria war im Großen und Ganzen eine Post-Rock Band, die mit digitalen Samples gearbeitet hat. Diese Art Musik zu machen birgt auch gewisse Gefahren. Man macht sich sehr abhängig von Equipment. Im Laufe der Bandgeschichte hat sich herausgestellt, dass dieses technische Spielen nicht so ganz unser Ding ist. Das Schlüsselerlebnis war unter anderem die Plattenaufnahme [von dem Album Luxembourg] im Studio in Schweden. Der Produzent Mathias Oldén war überhaupt nicht daran interessiert, wie es heutzutage üblich ist, die Spuren nacheinander aufzunehmen und quasi mit Metronom zu arbeiten, sondern war viel mehr an der Bandatmosphäre interessiert.
Darüber hinaus war es auch so, dass wir teilweise auch ein bisschen frustrierende Liveauftritte hatten, bei denen man oftmals feststellen musste, dass es kleine technische Fehler gab, die das Liveerlebnis und die Art und Weise wie wir gespielt haben geschmälert haben. Wir haben daher festgestellt, wir sind eher eine sehr organische Rockband.
Die personelle Konstellation hat sich außerdem nach und nach bei Ikaria geändert.
Einer der Initiatoren der stark elektronischen Komponente in unserer Musik ist ausgestiegen und da war dieser Input weggebrochen. Wir machten aus der Not eine Tugend und versuchten das analog zu lösen. Das lag uns dann auch viel besser.
Die Leute, die neu hinzukamen, gaben einen anderen Input und irgendwann war da nicht mehr der Grundgedanke, den Ikaria einmal hatte. Da war es logisch die Band unter einem anderen Namen neu zu gründen.“
Etwa eine Stunde nach dem Beginn des Interviews spielt die Band Empire Escape dann im Pools. Von Anfang an hört man den organischen Sound, den ich bereits in meiner CD-Besprechung zu „Colours“ gelobt habe.
Ich habe in meiner Konzertempfehlung geschrieben, dass es nicht häufig hochklassige Konzerte in Göttingen gibt und an diesem Abend durfte man erleben, warum das so ist.
Leider fanden sich nur etwa 15 Gäste ein. Ich konnte mich einfach nicht motivieren genau zu zählen, denn das hätte mich zu sehr deprimiert.
Wenn schon der winzige Keller des Pools nur so halb gefüllt werden kann (ich runde auf und die fünfköpfige Band brauchte reichlich Platz, den ich abziehe) dann ist das mehr als schade. Ausreden wie Wetter, Fußball und O-Phase möchte ich nicht wirklich gelten lassen und so schäme ich mich etwas für Göttingen.
Es kennt jeder, dass bei einem kleineren Publikum keine so richtig ausgelassene Stimmung entsteht. Daher fehlte an diesem Abend vielleicht der entscheidende Funke um die Zuschauer wie gewünscht mitzureißen.
Die Band nahm es mit Humor und wie scheinbar üblich, verschenkte sie noch während des Konzerts eine CD. „Normalerweise müssen wir ja dafür in den Hallen immer so weit nach hinten gehen…“, sagte Hendrik ironisch dazu und merkte bereits vorher an, dass er das Mikro für Ansagen ja überhaupt nicht bräuchte.
Der Abend machte den Zuschauern Spaß.
Spaß, der der alten Band Ikaria am Ende fehlte.
Michael: „Ich weiß gar nicht, ob der Liveauftritt in Liverpool einer der schlimmsten war in dieser Hinsicht. Es war aber auf jeden Fall die Initialzündung zu sagen: „Da muss etwas Neues passieren!“
Liverpool spielte für die Band Empire Escape eine große Rolle. Hier war die Pressemitteilung etwas wortkarg und daher wollte ich mehr wissen. Es war nicht ersichtlich, ob sie zufällig dort waren oder ob sie extra zu diesem wichtigen Ort der Pop- und Rock-Musik gereist waren um nach Inspiration zu suchen, weil sie eine Sinnkrise hatten?
Julius: „Wir hatten dort einen Festivalauftritt. Ich glaube, dass diese Idee einer Neugründung schon kurz vorher da war, aber dass wir eine Sinnkrise hatten, würde ich nicht sagen. Dieser Abend war nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Kurswechsel. Neuanfang!“
Michael: „Dieser Entschluss wurde zwar in Liverpool gefasst, aber der Aufenthalt dort war nicht der Grund, sondern eher der Anlass!“
Julius: „Ja, genau!“
Michael weiter: „Es war zur rechten Zeit, da man zu diesem Zeitpunkt nicht so genau wusste, wie man mit Ikaria weiter machen kann. Es gibt ja so Phasen im Bandleben, wo man sagt, es müsste eigentlich die nächste Platte oder Tour kommen. Es war für uns generell schwierig neues Material auf die alte Art und Weise zu spielen und auszudenken. Wenn man etwas im Proberaum entwirft – teilweise ist die Musik ja auch am Computer entstanden -, dann merkt man, dass es live relativ schlecht umzusetzen ist. Da kommt man an einen Punkt, an den man sich fragt, warum man sich nicht einfach frei von Sachen macht, die eigentlich nicht wichtig sind.“
Ich möchte wissen, ob sie in Liverpool Bands gesehen oder gehört haben, die diesen neuen Stil inspiriert haben oder ob diese Idee von ihnen selbst kam?
Julius: „Der neue Klang war mehr in uns selbst drin.“
Michael: „Es war schon so, dass wir in Liverpool bei diesem Festival sehr großartige Bands gesehen haben. „Pete and the Pirates” und „Tusq“ aus Hamburg zum Beispiel. Zwei komplett analoge Bands. Wir haben auch gemerkt, dass uns als Zuschauer digital gespielte Rockmusik, auch wenn sie gut gemacht war, nicht so angesprochen hat. Einer der Gründe für unseren Stilwechsel war also auch, dass uns die klassischen analogen Rockbands innerhalb des Festivals besser gefallen haben.“
Die Musikanlage des Pools klingt absolut in Ordnung. Die Musik hätte jedoch mehr Offenheit verdient als sie der kleine Keller ermöglichen kann.
„Dieser Song hat für uns alles verändert“, sagte Sänger Hendrik über die Single „The Chemistry Of Colours“.
Einen offenen und mehr an das Publikum orientierten Stil wolltet ihr also erreichen. „Poppigkeit“ ist kein Schimpfwort für euch?
Julius: „Ja, ich finde, was wir gerade machen ist auf unsere Art und Weise Popmusik. Ich finde auch, dass wir da keine Scheu haben und uns nicht in Genregrenzen gefangen sehen. Wir machen Musik, die wir wollen. Das ist gerade direkter, ehrlicher und authentischer. Weniger wie früher so ein bisschen…“
„Verkopft“, werfe ich ein.
„Ja, genau, verkopft trifft es ziemlich gut.“
Michael fügt hinzu: „Es ist jetzt viel weniger ausgedacht. Es ist sehr organisch entstanden. So ziemlich alles, was wir machen entsteht im Proberaum beim Zusammenspielen.“
Vielleicht auch weil ihr live mehr Erfahrung gesammelt habt?
Julius: „Ja, sicherlich!“
Michael: „Es ist jetzt auch so, dass wir die großartige Möglichkeit haben neue Songs relativ zeitnah auszuprobieren, was vorher nicht so war, da wir im Digitalen gefangen waren und wir mehr proben mussten. Nun können wir neue Songs schneller live ausprobieren. Das ist einfach viel direkter.“
Ihr seid ja, was ich erstaunlich finde für eine Band, die einen neuen Sound kreieren und sich neu erfinden möchte, nach Schweden gefahren um wieder mit Mathias Oldén euer Album aufzunehmen.
Julius: „Ja, weil er damals auch ein Impuls war, der diese Entwicklung begonnen hat bei uns. Die Band spielt live, handgemacht und ganz direkt. Ein Gedanke der bei uns Zeit brauchte um zu reifen, bis wir wussten, das ist eine für die neue Band passende Idee. Da war für uns klar, dass wir das Liveeinspielen auch wieder mit Mathias machen wollen.“
Michael: „Das Feedback von Mathias zu unserem Demoband war auch positiv, da er meinte, dass er diese Art von Musik auch viel passender für uns findet und mehr Anknüpfungspunkte hat uns zu produzieren. Das ist natürlich für eine Produzentenwahl nicht unwichtig.“
Eine eher technische Frage. Weil ich die Produktion des Albums sehr mag, frage ich bewusst naiv, warum nicht andere Bands ähnlich analog aufnehmen? Wo liegen da die Schwierigkeiten und hattet ihr Probleme?
Julius: „Ich glaube die Schwierigkeit ist es das zuzulassen. Es ist eine Hemmschwelle, da man eine Tür für Fehler aufmacht. Töne und Gesang werden nicht kosmetisch schön zurechtgerückt, bis sie laut technischen Instrumenten „gerade“ sind. Fehler sind gut. Teil des Spiels.“
Michael: „Nach unser und der Erfahrung anderer Bands, mit denen wir gesprochen haben, wird in Deutschland viel weniger nach dieser Methode aufgenommen. Es wird viel digital gemacht. Vielleicht auch weil die analoge Methode teurer ist. Das Studio in dem wir aufgenommen haben ist total ausgebaut und das ganze Equipment wurde über mindestens 25 Jahre angesammelt. Der Besitzer macht seit 40 Jahren Musik. Das ist nichts, was man einfach so kaufen kann.“
Habt ihr denn auch Songs erst im Studio entwickelt aufgrund des Inputs von Mathias oder den Möglichkeiten des Studios?
Julius: „Die Songs gab es vorher alle schon. Bei einigen wenigen gab es vor Ort noch kleine Veränderungen z.B. im Arrangement.“
Michael: „Auf Anraten von Mathias haben wir einige Songs noch reduzierter gemacht. Z.B. „The Past Is A Strange Place“ ist in einer Nacht und Nebel Session entstanden. Da war wirklich nur das Klavier und die Stimme. Die Version, die wir ursprünglich im Sinn hatten, war deutlich orchestraler.“
Julius: „Wir hatten zwei Gedanken zu dem Song. Entweder ganz wenig oder wir schmücken ihn noch deutlich aus und dann haben wir mit Mathias entschieden alles rauszuwerfen und nur noch die essentiellsten Sachen da zu lassen.“
Michael: „Insgesamt auf dem Album also eher Reduktion. Bei den Overdubs kam natürlich noch etwas hinzu, aber Mathias hat uns noch viel ausgeredet. Er meinte, lieber ein bisschen weniger als zu viel dann am Ende.“
Ich habe in einem früheren Interview gelesen, dass ihr durchaus Fans von „The National“ seid. Ich finde gerade „The Past Is A Strange Place“ klingt am ehesten wie die Amerikaner. Ist das eine kleine Verbeugung oder kam der Song aus euch selbst heraus und ich interpretiere das als Hörer hinein?
Julius: „Ich glaube Songs entstehen bei uns nie als Hommage an jemanden. Das sind immer Sachen, die aus uns kommen. Die klingen sicher so, da wir als einzelne Personen und als Band Dinge gleichermaßen mögen. Wenn das jemand heraus hört, dann mag das sein. Es ist für uns ja auch ein Kompliment, wenn man sagt, es klingt wie eine Band, die im Winter hier 10.000 Menschen in Deutschland vor sich stehen hat.“
Michael: „Wir können ja auch nicht aus unserer Haut. Wenn jemand sagt, das klingt wie „der und der…“
„Das habe ich ja auch gemacht“, sage ich.
„Das ist interessanterweise in dieser Band so, dass eben viele Referenzen, die herangezogen werden von irgendwelchen Autoren innerhalb der Band doch sehr ambivalent aufgenommen werden. Wenn im Proberaum oder Studio der Eindruck entstehen würde, dass jetzt ein Song wie „das und das“ klingt, was es schon mal gab, dann würden wir wohl doch die Notbremse ziehen. Aber man merkt das nicht so, wenn man so tief in der Materie steckt. Mir ist das nie so aufgefallen.
Die Vergleiche häufen sich natürlich, aber das hat wahrscheinlich eher damit zu tun, dass bestimmte Bands so weitläufig bekannt sind, dass man die immer als Referenzen heranziehen kann. Das ist ein Trick, damit sich jeder etwas vorstellen kann. Da kommt man gerade bei Konzertankündigungen nicht drum herum.
Hendriks Stimme ist natürlich sehr prägnant, aber wir versuchen bewusst es zu vermeiden ein bestimmtes Instrument oder die Stimme zu unserem Markenzeichen zu machen.
Das Songwriting soll den einzelnen Liedern dienen und nicht einem roten Faden der Bandgeschichte.“
Ich würde gern noch die Stimmung des Albums besprechen. Ich finde ja das Album ist passend zum Namen „Colours“ eigentlich stimmungstechnisch vielseitig. Ihr erkennt die dunklen Seiten des Lebens, aber man hört durchaus Hoffnung und Freude. Ich habe natürlich als ich meine eigene Besprechung geschrieben habe, sie anschließend mit anderen Rezensionen verglichen und habe festgestellt, dass einige es deutlich dunkler sehen. Stört es euch, nach dem ganzen Aufwand, den ihr betrieben habt, auf den dunklen Bariton reduziert zu werden, der euch in die düstere Ecke schiebt?
Michael: „Stören ist ein zu hartes Wort. Jeder nimmt Musik anders wahr und das ist für uns eigentlich kein Problem.“
Aber hören die denn gar nicht auf die Texte?
Julius: „Naja, wie das bei der Presse so ist. Einige achten mehr auf die Texte und graben sich in das Album rein und andere eher weniger. Das ist auch Teil des Spiels, wo wir auch für uns denken, da müssen wir in erster Linie auf uns gucken. Wir freuen uns natürlich über jedes Lob, nehmen auch jedes kritische Wort vielleicht zur Kenntnis, aber am Ende würden wir nie daran verzweifeln, was Menschen sagen. Das ist ja nicht das, was wir als Band sehen. Wir geben es einfach raus und dann machen die Hörer und Rezensenten damit, was sie wollen.“
Wie gut ich die Texte und den Charakter der Band verstehe, stellte ich anschließend unter Beweis mit einer langen und einer kurzen Frage.
Die lange Frage, stark verkürzt:
Liverpool, Schweden und euer, wie ich finde, britischer Klang. Ihr scheint mir recht international orientiert zu sein. Spielt Berlin für euch eine Rolle? Ist Berlin vielleicht die Wärme in euren Texten? Ein Ort, wo es schön ist?
Julius: „Lange Frage, kurze Antwort: Nein! Da ist nur der Proberaum. Wir haben auch nie darauf wert gelegt irgendwie zur Berliner Szene zu gehören. Es geht in dem Album nicht um einen Ort, der physisch als Stadt da ist, sondern zwischen uns und für uns als Gefühl besteht.“
Dadurch war meine Frage nach „Divine“ auch hinfällig.
Eine Hommage an „Der Himmel über Berlin“?
Julius: „Himmel ist nicht schlecht, aber Berlin ist es nicht.“
„Mit Engeln liege ich nicht so falsch?“
Julius: „Engeln? Och, joa, wenn du so möchtest vielleicht…“
Das war fast so verzweifelt wie früher im Deutsch-Unterricht. Interpretieren sollte ich lieber sein lassen. Zu meiner Verteidigung, ich hatte die Texte nicht vorliegen.
Habt ihr eigentlich von alten Ikaria-Fans gerade jetzt auf der Tour mal ein Feedback bekommen, wie sie euren neuen Stil finden? Ist euch das wichtig, oder habt ihr, auch verdeutlicht durch den Namenswechsel, mit Ikaria abgeschlossen?
Julius: „Schwierige Frage.“
„Sorry...“
„Wir achten da jetzt weniger auf Vergleiche. Die gibt es auch eher nicht. Im Hier und Jetzt haben wir zum Beispiel als Support von den Shout Out Louds wahnsinnig nette Worte und auch Emails bekommen und dachten: „Wow! Meinen die das wirklich ernst? Die finden uns wirklich so gut?“
Das gab es früher halt nicht. Da merken wir, dass dieser Neustart ein Schritt in die richtige Richtung war. Trotzdem tun wir als Band gut daran auf uns zu gucken. Wir spielen auch für uns. Das Livespielen macht gerade extrem viel Spaß. Sehr viel mehr als früher. Wir können loslassen und das ist für uns das entscheidende Zeichen, dass es gerade gut so ist, wie wir uns das überlegt haben.“
Passend dazu gab es an diesem Abend auch keinen alten Ikaria Song zu hören. Auch auf Cover verzichten die Berliner. Mit dem Interview im Hinterkopf ergibt das absolut Sinn.
Sind Empire Escape „so gut“?
Ich habe schon in meiner CD-Besprechung angemerkt, dass ihre Texte in Kombination mit etwas zu viel Pathos nicht so mein Fall sind.
Ich sagte noch zu Julius und Michael, dass ich persönlich mir ja „Ikaria Escape“ wünschen würde. Ich mag eben zumeist düstere Klänge lieber. Das kann ich Empire Escape nicht ankreiden.
Live, wo alles noch etwas verwaschener und rauer klingt und die Texte noch weiter in den Hintergrund treten, fällt es mir leichter als zu Hause, mich nur auf die warme Atmosphäre und Eingängigkeit ihrer Melodien einzulassen. Und live aufzuspielen scheint ihnen ja auch aktuell wichtiger zu sein. Passt also!
Wer zum Beispiel als Fan der Shout Out Louds unvorbereitet auf die Band trifft, der hört schnörkellos schöne Musik. Die Reaktionen sind meiner Meinung nach verständlich.
Ich hoffe ihnen gelingt eine Single, die einen Hype auslösen kann, der groß genug ist um in den Festivalzirkel aufsteigen zu können.
Werdet ihr noch O-Phasen Atmosphäre in der Stadt atmen heute?
Julius: „Mal gucken, was das Publikum gleich dazu sagt. Vielleicht sind da ein paar O-Menschen dabei...“
„Dann danke ich euch für eure Zeit!“
Im Anschluss erzählte ich der Band, sehr zu ihrem Vergnügen, dass das Cover ihrer Single „The Chemistry Of Colours“ der zwölfte Treffer bei der Bildersuche von Google ist, wenn man „John Lennon Geburtshaus“ sucht. (Bei mir zu diesem Zeitpunkt, es scheint zu schwanken)
Warum das so ist, dürft ihr selbst herausfinden, denn dafür blieb im Interview keine Zeit und ihr habt nun auch genug gelesen.
Mit der zweiten signierten Schallplatte innerhalb von acht Tagen und meinem Mitbewohner zog ich an den O-Phasen vorbei nach Hause. Erst einmal einen Tee trinken. War ja alles aufregend genug.
Vielen Dank an Empire Escape, Janna Prager von Off The Record, Katja und die freundlichen Angestellten der GöVB!
Mark L., 19.10.2013
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