Interview
Big Boy
Für alle die schon immer mal wissen wollten was Big Boy mit Dampfloks, Bravo Girl und Sexspielzeug zu tun haben
Kaum ist das neuste Werk „Ponygirl“ auf den Markt gebracht und die Musikbranche auf den Kopf gestellt, da man sich entschieden hat das Album komplett kostenfrei zu vermarkten, da packen Big Boy auch schon ihre Koffer und machen sich auf zur gleichnamigen Tour durch Deutschland – Party inklusive. Frontmann und Namensgeber Big Boy hat da nun ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert und uns so einiges über den Touralltag verraten.
Bizarre Radio: Erst einmal lieben Dank, dass ihr euch heute die Zeit nehmt um Bizarre Radio mal ein wenig Rede und Antwort zu stehen. Ihr seid ja aktuell auf großer Ponygirl 2010 Tour und habt nun schon einige Gigs hinter euch gebracht. Wie ist es euch bisher denn so ergangen?
Big Boy: Danke Dir! Ach, eigentlich ganz gut. In der ersten Nacht kam bereits die Polizei ins Hotel- als in der zweiten Nacht, in der nächsten Stadt, der Portier wieder die Polizei holen wollte, ist unser Engineer entnervt nach Hause gefahren. Wir haben aber soweit alle Widrigkeiten ganz gut gemeistert und die Tour bis zum Ende durchgespielt.
BR: Wie fühlt ihr euch eigentlich so kurz vor den Auftritten? Gibt es da irgendwelche Rituale bevor ihr auf die Bühne geht?
Big Boy: Wenn Vodka Trinken als Ritual gilt, dann gibt es eines, ja!
BR: Was habt ihr denn bisher so Kurioses, tolles oder extrem merkwürdiges auf dieser Tour erlebt?
Big Boy: Mmh, wir haben versucht, so viel wie möglich davon in unserem Tourtagebuch festzuhalten, welches man sich auf youtube ansehen kann- oder auf unserer myspace Seite unter www.myspace.com/hailthebigboy. Für mich war aber einfach das Schönste, wieder in Deutschland unterwegs zu sein und unsere Freunde und Fans zu treffen. Wenn Jemand auf jedes einzelne Konzert kommt und ab 4 Uhr nachmittags in der Kälte wartet, ist das für uns ganz unbeschreiblich. Lustig war aber, wie unser amerikanischer Schlagzeuger, der das erste mal mit uns auf Tour war und zu Hause fast nur vegan lebt, Yoga macht und fast nie Alkohol trinkt- gegen Ende der Tour Absolut Vodka unter anderen Marken heraus schmecken konnte.
BR: Was darf eigentlich bei euch auf gar keinen Fall im Tourgepäck fehlen (mal abgesehen von den Instrumenten)?
Big Boy: Wir lesen sehr gerne die Bravo und haben auf dieser Tour die Bravo Girl für uns entdeckt. Vor allem Thor, unser Gitarrist war ganz begeistert vom beigelegten Schmuck und hat das alles sehr ausgiebig getragen. Der Ring mit Taube war sein Favorit und im Laufe der Tour hat er dann immer mehr Plastik Schmuck geschenkt bekommen.
BR: Bisher habt ihr eure Fans ja immer mit dem Videotagebuch auf dem Laufenden gehalten und auch ein wenig vom Tourleben verraten. Wer von euch kam denn auf die Idee? Ist das für euch nicht komisch ständig gefilmt zu werden?
Big Boy: Nein, gar nicht. Wir haben uns gegenseitig gefilmt und falls das mit der Musik alles nichts wird, wollen wir hauptberuflich Reisetagebücher filmen. Aber nur über Städte wie Weinheim, Chemnitz etc.
BR: Die aktuelle Tour ist ja nach eurem neuen Album „Ponygirl“ benannt. Wer kam denn auf den Namen und wie ist er entstanden?
Big Boy: Ponygirl ist ein Begriff aus dem BDSM Bereich- dem „Petplay“ um genau zu sein.
Ich hab mit diesem Mädchen ein Wochenende auf dem Obersalzberg verbracht und sie brachte diese Multi Tail Peitsche mit einem sehr seltsam geformten Griffstück mit.
Das dachte ich jedenfalls. In Wirklichkeit, war das ein buttplug mit einem Pferdeschwanz und sie wollte herumgaloppieren und dressiert werden. Ich fand das inspirierend. Aber Ponygirl klingt auch einfach sehr süß in Verbindung mit Big Boy.
BR: Ihr habt euch ja dafür entschieden „Ponygirl“ der Welt komplett kostenfrei anzubieten. Wie kam es dazu?
Big Boy: Es will einfach niemand mehr Geld für Musik ausgeben und die Platten Industrie ist komplett am Boden. Die Idee ist, dass die Leute das Album kostenlos bekommen und dann dafür auf die Konzerte kommen, Merch kaufen etc. und dass sich durch Mundpropaganda so eine Eigendynamik entwickelt.
BR: In wie weit unterscheidet sich das Album vom Vorgänger „Hail the Big Boy“?
Big Boy: „Hail The Big Boy“ ist sehr chaotisch entstanden und wir mussten viel improvisieren. Für „Ponygirl“ konnten wir uns die Zeit nehmen, erst das ganze Album zu schreiben und dann am Stück- Instrument für Instrument- einzuspielen. Ich denke, dass die Texte reifer sind und wir unseren Sound definiert haben. Vielleicht gibt es keine eindeutige Single aber uns war es wichtiger, ein Album aufzunehmen, dass man sich von vorn bis hinten durchhören kann. Deswegen wollten wir auch das komplette Album auf CD hergeben und nicht nur 1 - 2 Songs als Download.
BR: Und wie ist das neue Album bisher live so angekommen?
Big Boy: Ich bilde mir eigentlich ein, dass die neuen Songs besser ankommen, als die alten. Jedenfalls spielen wir sie lieber. Wenn Du zum hundertsten Mal „Hail The Big Boy“ singst, wird das irgendwann etwas eintönig.
BR: Kommen wir mal zu euch selbst: Man wird ja eher weniger als Rockmusiker geboren. Wie seid ihr zur Musik gekommen?
Big Boy: Die Jungs haben natürlich alle ihre eigene Geschichte aber irgendwie kam die Musik zu uns. Ich wollte schon als kleines Kind Rockstar werden und da war die Musik natürlich das Naheliegendste... mir ging es bisher immer mehr um einen gewissen Lebensstil als ein perfekter Sänger zu sein. Vielleicht ist das eine unpopuläre Einstellung aber so war es eben. Langsam ändert sich das jetzt aber. Irgendwann hast Du jede Party gefeiert und Du fühlst Dich leer und Dein Körper kann einfach nicht mehr mithalten. Ich denke, wir sind an einem Punkt wo wir uns wirklich auf die Musik konzentrieren wollen und müssen- und hoffentlich ein wirklich gutes drittes Album schreiben werden.
BR: Big Boy ist ja auch eine Bezeichnung für eine große amerikanische Dampflok. Wie ist denn der Bandname Big Boy geboren worden und was bedeutet er für euch?
Big Boy: Dampflok ist gut. Das passt. Das klingt nicht so anatomisch.
BR: Zum Abschluss unseres Interviews habe ich noch ein paar Begriffe. Nennt mir doch einfach das, was euch so spontan dazu einfällt. Aftershow-Party.
Big Boy: beginnt meistens im Sprinter mit durchzählen. Wir kommen normalerweise so auf 18- 19.
BR: Groupies
Big Boy: Siehe Aftershow Party.
BR: Sex, Drugs & Rock’n’Roll
Big Boy: Unsere letzten 6 Jahre.
BR: Der Morgen danach.
Big Boy: Schrecklich.
BR: Tourbus
Big Boy: Absolut kein Schlaf möglich.
BR: So, damit wäre unsere Fragestunde dann beendet. Was dürfen eure Fans denn 2010 von euch alles erwarten?
Big Boy: Ich denke, wir werden noch ein paar Festivals spielen und uns ansonsten auf das nächste Album konzentrieren.
BR: Noch mal Danke, dass Ihr euch die Zeit genommen habt mir ein paar Fragen zu beantworten. Habt ihr zum Abschluss noch ein Statement für eure Fans bzw. die Leute da draußen?
Big Boy: Vielen Dank. Und wir lieben Euch.
Kitty N., 27.01.2010
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