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D-Sailors - Interview mit D-Sailors im Kulturkeller in Fulda

D-Sailors

Interview mit D-Sailors im Kulturkeller in Fulda

D-Sailors waren gerade als Support-Act mit den Wohlstandskindern auf Tour und Uli Sailor, Sänger der Band, war spontan zu einem Interview bereit. Wenn ihr also mehr über die deutsche Punkrockband wissen wollt, dann lest selbst….

BR: Stellt euch am besten erst einmal vor…
Ich bin Uli von den D-Sailors. Ich bin der Sänger der Band, spiele aber auch Saxophon, Klavier und Gitarre. Desweiteren besteht die Band aus dem Bassisten Uli G. Punkt, dem Drummer Marco und dem Gitarristen Ingmar, der auch mal für Backing Vocals zuständig ist. Wir kommen aus einer kleinen Stadt zwischen Köln und Aachen und uns gibt es seit 1993. Oder besser gesagt: da trafen wir uns alle zusammen und wir gingen auch zusammen auf die gleiche Schule. Aber seit '96 wurde unser zweiter Gitarrist Bassist, weil unser Bassist ausstieg. Aber eigentlich sind wir seit 10 Jahren zusammen

BR: Was wollt ihr denn mit eurer Musik erreichen?
Uli Sailor: Am besten wäre es natürlich, wenn man davon leben könnte. Damit meine ich jetzt nicht, dass man ein Rockstar ist, ein dickes Auto fährt usw., sondern man sollte fähig sein, die Miete zu zahlen, weil man halt wirklich viel Zeit in das Touren und in das Produzieren von CDs investiert. Dann kann man halt schlecht nebenher noch arbeiten.

BR: Ihr beherrscht eure Instrumente gut. Habt ihr euch das selbst beigebracht?
Uli Sailor: Naja, ich spiele erst seit 3 Jahren Gitarre und wir waren auch vorher schon alle Musikschüler. Ich nahm zudem auch noch Saxophon- und Klavierunterricht.

BR: Das Saxophon verwendet ihr auch in eurer Musik. Wie kamt ihr auf diese Idee?
Uli Sailor: Die Musik, mit der ich aufgewachsen bin, waren nun halt mal diese Melodycore-, Ska- und Punk-Geschichten wie zum Beispiel Millencolin. Und die machten so etwas schon öfter und da ich eben Saxophon spiele, dachten wir uns, dass wir es mal ausprobieren könnten. Und ich finde es jetzt gut so und es funktioniert auch.

BR: Wie viele Platten habt ihr denn schon veröffentlicht?
Uli Sailor: Wir machten zwei Alben und zwei selbstproduzierte CDs. Eigentlich fingen wir mit Tapes an und '94 erstellten wir unser erstes Tape. 1995 folgte dann unser zweites Tape. Da wollten wir erst unser drittes Tape machen, richtig viel Geld ausgeben und ins Studio gehen, was wir dann auch taten. Wir fanden das dann so gut, dass wir gesagt haben, dass wir am besten eine CD machen. Das war so '96 und da machte halt nicht jede Band eine CD. Dann haben wir noch eine selber gemacht und danach kamen wir auf Vitaminepillen - das gleiche Label, wo auch mal Wohlstandskinder waren, bevor sie zum Major gewechselt sind. Da produzierten wir dann zwei Alben und sogar eine Split mit einer brasilianischen Band.

BR: Wer schreibt die Texte von D-Sailors?
Uli Sailor: Die Texte schreibe ich.

BR: Und woher nimmst du die Ideen?
Uli Sailor: Es ist eigentlich klischeemäßig: Ich sitze im Zug und habe immer so ein Buch mit und denke nach während ich mich umgucke. Und wenn mir was einfällt, dann schreibe ich es auf. Manchmal ist es auch sehr schwierig, weil ich eben nicht immer das gleiche schreiben will. Es sollte halt schon etwas besonderes sein. Die meisten Sachen betreffen schon mich selber: Ich beschreibe dann, wie ich mich fühle oder was ich ausdrücken will. In letzter Zeit half mir auch ein Kumpel beim Schreiben der Texte. Ideen hatte ich viele, aber es ist halt schwierig, wenn man da so sitzt und einem nichts einfällt. Wenn man jemandem davon erzählen und mit ihm darüber sprechen kann, dann geht es auch irgendwie einfacher. Plötzlich erschließen sich neue Möglichkeiten, etwas aus dem Text zu machen, da man mal auf andere Gedanken kommt. Das ist genauso als wenn du als Musiker mit einem Produzenten zusammenarbeitest: Der Produzent ist quasi als Außenstehender der, der dir neue Einflüsse gibt, die du selber gar nicht bemerkst und mein Kumpel meinte eben, dass es doch gut wäre, wenn man das und das schreiben würde. Es ist ein gemeinsamer kreativer Prozess und ich tue mich manchmal schon schwer Texte zu schreiben: Es fließt eben nicht immer und sofort und ich bin auch nicht so der super Poet.

BR: Du schreibst nur englische Texte. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?
Uli Sailor: Ich habe mich nie so wirklich in der Lage gefühlt, deutsche Texte zu schreiben und Englisch klingt halt auch besser. Der große Vorteil ist eben, dass wir unsere Platten somit auch im Ausland verkaufen können. Wir brachten zum Beispiel eine Platte in Brasilien heraus und sogar eine Platte in Japan. Das alles würde nicht funktionieren, wenn wir deutsche Texte schreiben würden. Zudem finde ich Englisch auch viel cooler.

BR: Ihr tourt gerade mit den Wohlstandskindern. Mit welchen Bands habt ihr außerdem noch getourt?
Uli Sailor: Wir waren mit den Brasilianern einige Wochen auf Tour. Außerdem spielten wir als Support für Randy, Santanic Surfers, Strung Out und noch andere Bands vom Label wie Tagtraum, Rantanplan oder auch mal Knorkator.

BR: Habt ihr schon einmal auf einem Festival gespielt?
Uli Sailor: Auf den ganz großen Festivals waren wir noch nicht. Wir spielten letztes Jahr mal in Frankfurt und es ist auch schwierig auf großen Festivals zu spielen.

BR: Ihr hattet eine vierjährige Pause. Wie kam es dazu?
Uli Sailor: Das letzte Album kam wie gesagt 2000 heraus und die Split kam 2001 heraus. Und ich war zwischendurch ein Jahr in Amerika. Deswegen machten wir auch solch eine Pause. Als ich wiederkam, brachten wir sofort die Split heraus und daraufhin waren wir mit den Brasilianern auf Tour. Wir fingen dann auch schon so langsam an, neue Songs zu schreiben und das Demo nahmen wir 2002 auf. Wir mussten uns eben ein bisschen finden und zwischendurch waren wir halt in Brasilien auf Tour für 3 Wochen, was sich durch den Kontakt mit den Brasilianern ergab.

BR: Habt ihr eine Homepage?
Uli Sailor: Ja, ein Kumpel von uns hat die Site gelayoutet, aber das Update und so machen wir alles selber: Wir schreiben somit die Tourberichte und setzten Tourdaten und Fotos auf die Homepage.

BR: Und wer gestaltet die CD-Cover?
Uli Sailor: Das ist unterschiedlich. Ein paar Cover machten wir selber, aber die sind dann auch total scheiße geworden (lacht). Es gibt auch unterschiedliche Leute, die uns zwischendurch kennen lernten und uns dabei oft helfen….

BR: Habt ihr schulische oder berufliche Ausbildungen?
Uli Sailor: Ich bin gerade mit dem Studieren fertig und mache jetzt ein Praktikum. Ich studierte Geschichte auf Magister. Unser Bassist und unser Gitarrist werden dieses Jahr noch ihre Diplomarbeit schreiben müssen und dann sind sie halt fertig. Unser Drummer ist leider herzkrank und ist eigentlich schon Rentner.

BR: Was steht bei euch in der Zukunft an?
Uli Sailor: Wir machen halt eine neue Platte, die wir im Mai oder Juni herausbringen wollen. Ende Juni möchten wir wieder nach Brasilien und im September wollen wir eigentlich wieder viel touren. Wir wollen auch gucken, dass es wieder so eine Support-Sache ist - wie es jetzt bei den Wohlstandskindern der Fall ist. Der Grund dafür ist eben der, dass wir außerhalb nicht so bekannt sind und von daher ist es uns wichtig mit vielen Leuten zu spielen.

Ich bedanke mich bei Uli von den D-Sailors für das Interview - vor allem auch, weil es ziemlich spontan war….

Aktuelle Tourdaten, Downloads, Biografie und vieles mehr findet ihr unter www.d-sailors.de.
Bald gibt es auch auf bizarre-radio.de mehr von den D-Sailors zu lesen und zu hören….

Sylvana Lehmann22.02.2004

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