Interview
Cold
Cold im Interview: "Es fühlt sich gut an, wieder zurück zu sein!"
Sechs Jahre nach dem letzten Album und einer Bandpause sind die amerikanischen Alternative-Rocker von Cold mit „Superfiction“ zurück. Einst von Limp Bizkit-Frontmann Fred Durst entdeckt, ist das neue Album gerade frisch auf Platz 37 der amerikanischen Billboard-Charts eingestiegen. Sänger Scooter Ward sprach mit uns über die Aufnahmen zum neuen Album, sein Nebenprojekt The Killer and the Star und eine eventuell anstehende Europatour mit Cold.
Bizarre-Radio: Was bedeutet es für dich sechs Jahre nach dem letzten Cold-Album endlich „Superfiction“ rausbringen zu können?
Scooter Ward: Es bedeutet mir wirklich unheimlich viel wieder zurück zu sein. Wir wussten eigentlich nicht so recht, wie unsere Konzerte nach der Bandpause ankommen würden und waren dann positiv überrascht. Sehr viele Konzerte auf der Tour waren ausverkauft, obwohl wir kaum Werbung dafür machen konnten. Es hat sich einfach richtig gut angefühlt wieder so toll von den Fans aufgenommen zu werden.
Bizarre-Radio: Ihr habt mit euren letzten Alben insgesamt über 1 Million CDs verkauft – War das für euch ein besonderer Druck beim Aufnehmen der neuen CD?
Scooter Ward: Mir ist es eigentlich egal, wie viele Alben wir verkaufen und ich habe mich nie wirklich um unsere Plattenverkäufe gekümmert. Wir alle wollen einfach nur Musik machen, deshalb hatten wir in dieser Hinsicht keinen besonderen Druck.
Bizarre-Radio: Wie war der Aufnahmeprozess von „Superfiction“?
Scooter Ward: Das Aufnehmen von Superfiction war echt toll. Bei den letzten Alben waren wir meistens ganz klassisch in einem Studio. Jetzt haben wir den größten Teil in meinem eigenen Haus aufgenommen. Das ist echt geschickt, wenn man in den eigenen vier Wänden so eine Art mobiles Studio hat. Nur für wenige Songs am Ende der Platte sind wir dann noch in ein richtiges Studio gefahren. Bei diesen Songs haben wir dann eng mit Sam Rivers, dem Bassisten von Limp Bizkit zusammen gearbeitet.
Bizarre-Radio: Auf eurem letzten Album „A Different Kind of Pain“ waren die Texte sehr persönlich. Wieso heißt euer neues Album nun „Superfiction“? Sind die Geschichten in den Texten eher „fiktional“?
Scooter Ward: Ja, bei diesem Album sind die Inhalte der Texte wirklich größtenteils erfunden. Ich habe auf diesem Album fast eine komplette fiktionale Welt erschaffen, in der die Songs spielen. Es war mir aber wichtig trotzdem durch die Texte beim Zuhörer Emotionen zu wecken, denn der Zuschauer sollte sich auch in die erfundenen Gestalten hineinversetzen können…und ich finde, dass die Musik immer noch voller Emotionen ist.
Bizarre-Radio: „Wicked World“ ist die erste Single des neuen Albums. Worum geht es in dem Song?
Scooter Ward: In dem Song geht in erster Linie um Rache. Es geht um einen König und eine Königin. Der König betrügt die Königin mit einer jungen Frau und seine Ehefrau sieht und fühlt dies, bleibt aber ruhig. Als der König dann von seiner Affäre erschossen wird, weiß die Königin sofort wer ihren Mann umgebracht hat. Sie schickt dann Leute los, die die junge Frau töten sollen. Das ganze spielt in einer Art Traumland, in dem es auch Hexen gibt zum Beispiel.
Bizarre-Radio: Eure neue Single sticht beim Hören des Albums sofort heraus. Sie heißt „American Dream“ – Was ist für dich persönlich der American Dream?
Scooter Ward: Ich glaube nicht wirklich an einen American Dream. Ich denke, es muss eher darum gehen, hart zu arbeiten und damit gut zu leben.
Bizarre-Radio: Bands wie Staind finden momentan mit ihrem neuen Album zu ihren härteren Musikwurzeln zurück – Wie würdest du die Musikentwicklung von Cold beschreiben?
Scooter Ward: Wir versuchen als Band immer auf jedem Album anders zu klingen. Ich halte nicht viel von Bands, die auf einem neuen Album ihren eigenen Sound kopieren. Deshalb versuchen wir unseren Sound weiterzuentwickeln und immer etwas Neues zu schaffen. Uns gibt es mittlerweile schon sehr lang und während all der Jahre waren unsere Volbilder Bands wie U2, The Cure oder die Rolling Stones, die es auch schaffen auf jedem Album anders zu klingen.
Bizarre-Radio: Kurz nach der Bandpause hast du mit dem Cold-Drummer Sam McCandless euer Nebenprojekt The Killer and the Star gegründet. Wie seid ihr danach wieder zu einem Neuanfang mit Cold gekommen?
Scooter Ward: The Killer and the Star spielen eher alternative Musik, während wir ja mit Cold eigentlich aus dem Metal-Genre komme. Nachdem wir das erste The Killer and the Star-Album aufgenommen hatten, fragte mich Sam, ob wir nicht wieder etwas mit Cold machen sollten. Daraus ist dann eine ganze Tour entstanden mit fast allen alten Bandmitgliedern, auf der wir die ganzen alten Songs gespielt haben. Erst später hatten wir dann die Idee ein neues Cold-Album aufzunehmen. Aber unser Nebenprojekt ist deswegen noch nicht vorbei.
Bizarre-Radio: Das heißt, dass du noch ein zweites The Killer and the Star-Album aufnehmen wirst?
Scooter Ward: Ja, es soll ein Compilation-Album werden auf dem Musiker von Bands wie Staind und Alice in Chains zu hören sein werden. Ich habe schon mit verschiedenen Musikern darüber gesprochen, das wird ein wirklich tolles Projekt.
Bizarre-Radio: Kannst du schon abschätzen, ab wann ihr das Album aufnehmen wollt?
Scooter Ward: Momentan konzentrieren wir uns erst einmal auf Cold und die Tour mit dem neuen Album, deshalb weiß ich noch nicht wirklich, wann wir das Projekt starten können.
Bizarre-Radio: Kommt ihr in den nächsten Monaten auch auf eine Tour nach Europa?
Scooter Ward: Also wir touren zumindest gerade in den USA schon mal mit einer europäischen Band, nämlich Volbeat, die glaube ich aus Dänemark kommen. Obwohl es uns jetzt mittlerweile schon seit 1998 gibt, waren wir nie wirklich auf dem europäischen Markt aktiv und wurden dort von der Presse auch wenig wahrgenommen. Aber es ist ein großer Traum von mir und ich hoffe sehr darauf, dass wir in nächster Zeit durch Europa touren können.
Michael Hellstern, 01.08.2011
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