Interview
Bloodpit
Von anspruchsvoller, emotionsgeladener Arbeit und warum Musiker manchmal "zwangsverheiratet" sind
Dieses Interview wurde in Zusammenarbeit mit Musicheadquarter durchgeführt. Die englische Version des Interviews könnt ihr auf Musicheadquarters Website finden, indem ihr auf den Link „English Version“ klickt. Vielen Dank an Diana und Denis von Musicheadquarter für die gute Zusammenarbeit!
This interview was carried out in cooperation with Musicheadquarter. You can find the English version of the interview on Musicheadquarter´s website, if you click the link “English Version” on the right. Many thanks to Diana and Denis from Musicheadquarter for the great cooperation!
Am 18.04.2007 wird das zweite Album von Bloodpit “Off The Hook” die finnischen Läden stürmen und es ist zu erwarten, dass es etwas später auch in weiteren europäischen Ländern veröffentlicht wird. Bloodpit werden in Deutschland auf einigen Sommerfestivals (Amphi und Méra Luna) zu sehen sein, so dass wir bei unserem kürzlich zurückliegenden Besuch in Tampere beschlossen haben, Frontmann Matthau zu einem kleinen Nachmittagsgespräch im Klubi zu treffen.
D + A: Euer neues Album „Off The Hook“ kommt im April heraus. Also lass uns zuerst etwas über dieses neue Album reden…Es ist wahrscheinlich dumm, Dir gleich zu Anfang spezielle Fragen zu stellen, also haben wir uns gedacht, Dich vielleicht zuerst etwas darüber sagen zu lassen – Solche Sachen, die das Album und die Songs betreffen…
Matthau: Fürs Erste lass uns sagen, dass ich denke, dass es ein sehr ehrliches Album ist und sehr viel auffälliger, als „Mental Circus“ es war. „Mental Circus“ war ein großartiges Debutalbum, und ich stehe definitiv hinter jedem der Songs, aber dieses neue Album…Wie ich bereits sagte, es ist sehr viel ehrlicher und die Lyrics haben eine Menge mit den Dingen zu tun, die uns nach dem ersten Album passiert sind. Da ist eine Menge Scheiße in meinem Privatleben abgegangen…Ich bin durch eine Trennung gegangen und habe viel zu viel getrunken. Ich bin jetzt seit 17 Monaten nüchtern; wie ihr sehen könnt, ist das alkoholfreies Bier (Anmerkung des Verfassers: zeigt die Dose).
Wir haben einen Monat im Studio verbracht, uns die Ärsche für dieses Album kaputt gearbeitet, und ich denke, es hört sich wirklich fett an. Ich glaube, wir haben einige wirklich gute Stücke darauf und man könnte eigentlich ohne Probleme sechs Songs daraus als Single veröffentlichen.
D + A: Was ist mit dem musikalischen Stil? Ist es der gleiche wie vorher, oder habt ihr neue Dinge ausprobiert, z.B. stimmlich oder instrumental?
Matthau: Nein. Wir haben uns dazu entschlossen, unsere Musik „Dark Rock“ zu nennen. Das ist die Definition: „Dark Rock“. Wir wurden immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, daß die Leute uns fragten: „Wie hört ihr euch an?“ und „Könnt ihr eure Musik definieren?“ Und wir waren jedesmal ziemlich verwirrt, den Leuten erzählen zu müssen, wie wir klingen. Und nun ist da diese Definition „Dark Rock“…Yeah, „Dark Rock!“ (Gelächter)
D + A: Okay, also habt ihr das als Band beschlossen, es so zu nennen…
Matthau: Yeah!
D + A: Die Arbeit an diesem Album, war sie im Vergleich zu der an „Mental Circus“ anders? War es einfacher oder schwieriger, oder…?
Matthau: Auf eine gewisse Weise war es sehr viel einfacher, denn ich war nüchtern. Bei der Aufnahme des Debutalbum war ich im Grunde genommen die ganze Zeit sturzbesoffen. Und an die Aufnahme von „One More Time“ kann ich mich nicht einmal mehr erinnern…Ich war ziemlich durch den Wind damals. Daher war es diesmal sehr viel einfacher in Bezug auf diese Sache. Aber andererseits war es auch sehr viel anspruchsvoller und wir sind an unsere Grenzen gestoßen und über sie hinaus gegangen. Ich kann mich erinnern, 12 oder 13 Stunden am Tag gearbeitet zu haben und dann voller Emotionen für die Nacht nach Hause gegangen zu sein. Und am nächsten Morgen haben wir mit allem wieder angefangen. Und jeden Tag durch solche Emotionen zu gehen war eine harte Erfahrung, aber es war das alles wert.
D + A: War die Zusammenarbeit mit den Bandmitgliedern diesmal anders? Du schreibst immer noch alle Texte, oder?
Matthau: Yeah, nur ich. Aber diesmal haben wir alle die Songs geschrieben. Natürlich sind da einige Songs, die nur von mir geschrieben sind, aber der Rest ist im Wesentlichen von uns vier zusammen in unserem Probeloft geschrieben worden. Wir hatten diese Jam – Sessions, – etwas, das wir vorher niemals hatten – es war…schrecklich (lacht). Aber wir haben eventuell etwas Gutes damit erreicht.
D +A: Ihr habt diesmal mit einem neuen Produzenten in einem neuen Studio gearbeitet. Inwiefern war das anders?
Matthau: Janne Joutsenniemi hat einen anderen Hintergrund. Er kommt…er kommt aus dem Heavy – Metal – Bereich und ist ein ehemaliges Mitglied einer Band namens Stone. Und im Moment ist er ein Mitglied von Suburban Tribe (finnische Band). Wir haben mit ihnen letztes Silvester gespielt. Und er ist sehr fordernd und ein Perfektionist, was gut ist.
D + A: Der Albumtitel „Off The Hook“. Woher kommt er? Von einem Song auf dem Album, oder…?
Matthau: Der Song heißt “Off The Hooks” was soviel wie “tot” bedeutet. Es ist Slang…Aber “Off The Hook” hat mehrere Bedeutungen. Für mich bedeutet es „mit etwas durchkommen / ungestraft davonkommen“…letztendlich. Es ist sozusagen…“Mental Circus“ hatte all diese Verrücktheit um uns herum, und nun sind wir dem sozusagen entkommen. Und der Titel hat eine Menge damit zu tun, dass ich nüchtern bin.
D + A: Als wir uns letzte Woche auf das Interview vorbereitet haben, konnten wir bis dato keine Informationen über die Songs finden. Titel und so…
Matthau: Nun, es sind 12 Songs, und ihr kennt wahrscheinlich die erste Single „Wise Men Don´t Cry“?
D + A (nickend): Yeah, ihr hattet den Song bereits auf eurer My Space – Seite.
Matthau: Yeah, einen Clip davon.
D + A: Und ihr hattet es auch auf der Deutschlandtour gespielt…
Matthau: Ya, haben wir. Wir spielen den Song bereits seit 18 Monaten. Ich habe ihn vor zwei Jahren geschrieben und seitdem spielen wir ihn auf Tour. Und yeah…(Gelächter)
D + A: Gibt es einen Song auf dem Album, den Du als das Wesen des ganzen Albums bezeichnen würdest?
Matthau: Nein, ich denke, das Album hat so viele verschiedene Arten von Songs, dass man es als Ganzes hören sollte. Welche Songs ich wirklich gerne mag, wenn es zu einzelnen Songs kommt, sind…“Born A Whore“, Off The Hooks“, „I Remember“ und „One Life“. Ich denke, diese Songs stechen heraus.
D + A: Und das sind dann auch Deine persönlichen Favoriten?
Matthau: Yeah!
D + A: Zur Aufnahmesession…ihr wart einen Monat lang im Studio. Ist alles wie geplant gelaufen, oder sind irgendwelche lustigen oder außergewöhnlichen Dinge passiert?
Matthau: Eigentlich war es alles sehr einfach zu diesem Zeitpunkt. Es ist nichts unerwartetes passiert und es war technisch sehr einfach.
D + A: Also ward ihr gut vorbereitet?
Matthau: Ja, das waren wir. Und dieses Mal waren wir uns dessen, was wir erreichen wollten, wie es klingen soll, was wir tun wollten, viel mehr bewusst. Daher war es sehr viel einfacher als letztes Mal.
D + A: Und was für Erwartungen hast Du jetzt an das Album?
Matthau: Keine.
D + A (in sich hineinlachend): Keine?!
Matthau: Keine…
D + A: Warum?
Matthau: Alles und jedes geht. Ich weiß es nicht. Natürlich erwarten wir eine Menge, und wir erwarten viel mehr…Weißt Du, die Dinge müssen immer vorangehen. Wir erwarten, mehr zu touren und wir erwarten, einige Nummer Eins Songs zu haben…hoffentlich. Wir werden sehen, was kommt…
D + A: Yeah, wir werden sehen. Wo außerhalb wird das Album veröffentlicht werden und wann? In Finnland kommt es im April raus…
Matthau: Ich denke, in Deutschland wird es im Herbst veröffentlicht…
D + A: Hmm, das ist derselbe dumme Kram wie zuvor. Alle werden sich es vorher bereits kaufen…
Matthau: Oh, ich weiß, ich weiß…Ich habe damit nichts zu tun…
D + A: Nein, natürlich nicht. Aber es ist so…Jeder wartet auf das neue Album…
Matthau: Yeah. Und dann, wenn wir dorthin gehen…es ist eine neue Sache, obwohl es bereits eine alte ist, weißt Du?
D + A: Yeah, und ihr habt dort nicht die Verkäufe…Ich meine, letztendlich bekommt ihr euren Verdienst, egal, wo die CDs gekauft werden, aber es verdreht die Zahlen. Und wenn ihr dort keine Verkäufe habt, könnt ihr da auch keine Singles veröffentlichen…
Matthau: Yeah, das ist wahr. Und ich glaube nicht, dass wir außerhalb Finnlands Singles veröffentlichen werden (guckt enttäuscht). Ich weiß, es ist so ein Mist…
D + A: Yeah, das ist es. Aber da könnt ihr leider nichts für oder dran ändern...
Matthau: Hmmm, yeah.
D + A: Okay, die erste Single „Wise Men Don´t Cry" kommt in Finnland nächste Woche raus (28.03.2007). Heute in einer Woche. Bist Du aufgeregt?
Matthau: In der Tat, das bin ich, denn vor zwei Jahren, als ich den Song geschrieben habe, habe ich mir gedacht, dass er eine großartige Single wäre. Für uns ist es ein alter Song, so dass wir eigentlich die Idee als Singlerelease bereits verworfen hatten, aber…Okay, da sind die Leute von der Plattenfirma echt gut, denn sie haben uns eigentlich darin bestärkt, den Song als Single rauszubringen. Also sagten wir: „Okay, lasst es uns versuchen.“ Und ich denke, es war die richtige Entscheidung.
D + A: Wir konnten nichts über ein Video für den Song finden…
Matthau: Es wird Sonntag gedreht…Und es wird geheimgehalten, bis es veröffentlicht wird.
D + A: Aber es wird zum Veröffentlichkeitsdatum fertiggestellt sein?
Matthau: Ich denke schon. Der Zeitplan ist sehr eng…
D + A: Wird es nur in Finnland zu sehen sein?
Matthau: Durchaus nicht…Überall!
D + A: Oh, okay, das ist gut! Ihr seid jetzt bei Sony BMG unter Vertrag. In der Presse stand, daß sie sowohl den Release in Finnland, als auch international für euer Album machen werden. Ihr habt vor kurzem bei ihnen unterschrieben. Wie entwickelt sich die Arbeit mit ihnen?
Matthau: Nun, weißt Du, grundsätzlich bedeutet es mehr Geld…Und es bedeutet, dass wir ein wenig mehr Aufmerksamkeit außerhalb Finnlands bekommen und hoffentlich auch in Finnland. Denn da sind immer noch eine Menge Leute, die nicht wissen, wer wir sind, und ich denke, es ist für uns ein Schritt nach vorne. Ich sehe es als einen großen Schritt an. Es ist alles neu für uns, also weiß ich noch nicht, was sein wird…
D + A: Aber ihr könnt immer noch…Ich meine, für gewöhnlich sind die großen Label sehr einschränkend…
Mathau: Nein nein nein nein…diesmal ist es umgekehrt. Denn...also, die zwei , denen die Firma gehört, sie kamen zu unserem Probeloft und so haben wir sie getroffen. Da sind keine gesichtslosen Leute, und wir sind jedem in der Firma vorgestellt worden. Und ich habe ihnen ein paar Akustiksongs vorgespielt. Wir kennen sie also wirklich gut…
D + A: Als ich Dich letztes Jahr getroffen habe, habe ich Dich nach dem US – Deal gefragt, und Du sagtest mir, dass „Mental Circus“ dort vielleicht 2007 veröffentlicht wird. Was gibt es da für Neuigkeiten? Übernimmt Sony das auch für die USA?
Matthau: Nein, vergiss die USA…
D + A: Komplett?
Matthau: Yeah, yeah. Vergiss das. Nein, wir gehen da nicht hin.
D + A: Großartig! Das ist sehr gut, ehrlich!
Matthau: Wir werden uns auf Europa konzentrieren, und zu diesem Zeitpunkt nur Europa…
D + A: Ein weiser Entschluss…
Matthau: Warum?
D + A: Weil eine Menge finnischer Bands, wenn sie nach Amerika gehen sich verändern, um dort Erfolg zu haben. Sie müssen anders aussehen oder spielen, um dort erfolgreich zu sein, denn Amerika ist nun einmal anders als Europa. Zum Beispiel HIM. Sie waren wirklich gut in den 90igern und nun? Oder The 69 Eyes. Sie sind jetzt so amerikanisch…Und dann werden die Fans hier auch oft vergessen…
Matthau: Yeah. Und Tatsache ist nun einmal, dass niemand uns in Amerika kennt, also gibt es auch keinen Grund für uns, dort hinzugehen. Das ist eine Tatsache, also kein Grund…
D + A: Nur noch eine Frage zu dieser Amerika – Sache…Ihr habt letztes Jahr in Los Angeles bei der Musexpo gespielt. Und dieses Jahr sind wieder mehrere finnische Bands dorthin eingeladen: Deep Insight, Bitch Alert und Rubik. Wie war es, dort zu spielen? Hast Du einen guten Ratschlag für die Bands, die dieses Jahr eingeladen sind?
Matthau: Weißt Du, es war wie in einem Film. Wir fuhren in einer Limousine in den Club, und wir wussten nichts davon, bis wir drin saßen. Wir gingen die Straße entlang , Sunset Boulevard, und eine Limousine hielt an der Seite: „Seid ihr von Bloodpit?“ „Yeah, klar!“ „Steigt ein!“ Ach Du heilige Scheiße! (Gelächter) Da waren Palmen und Dachterassenparties und all sowas, aber als wir nach Hause mussten…das war so ein Mist! (Gelächter) Zurück zu den Basics…in einem Bulli sitzend. Oder eigentlich haben wir keinen Bulli, wir haben einen Bus, aber egal…Es war großartig, aber…(mit weinerlich klingender Stimme) wir werden da nie mehr hinkommen…(noch mehr Gelächter)
D + A: Ihr hattet letzten November eure erste Tour in Deutschland…
Matthau: Die großartig war! Kleine Locations, aber es war großartig. Wir hatten eine Menge Spaß!
D + A: Was für ein Feedback habt ihr bekommen?
Matthau: Nur Gutes, nur Gutes!
D + A: Und sind da irgendwelche guten oder schlechten Erfahrungen, die ihr gemacht habt?
Matthau: (zeigt auf Alexa) Du hast einen Gig gesehen…
D + A: Yeah, in Oelde.
Matthau: Erinnerst Du Dich daran, als ich meine Gitarre zerbrochen habe?
D + A: Nein, da hast Du Deine Gitarre nicht zerbrochen, ich glaube, das war in…Ich kann mich nicht daran erinnern, wo das war, aber einige meiner Freunde waren dort, und die hatten mir das erzählt. Aber ich habe es nicht gesehen…
Matthau: Klar, wenn man so viele Tage unterwegs ist und mit den Bandmitgliedern 24//7 klarkommen muss, dann ärgert man sich manchmal über sie und sie über einen selbst. Und da ist kein Ort, wo Du hingehen kannst, da ist nichts, was Du tun kannst, außer den Mund zu halten…Es ist wirklich wie verheiratet sein! Und wenn da dann diese Probleme sind, sagt keiner irgendetwas, und jeder versucht, es für sich zu behalten. Und wenn es dann diesen gewissen Punkt überschreitet, dann explodieren alle. Und (lacht in sich hinein) das ist so ein Mist, wenn das gerade auf der Bühne passiert! (Gelächter, er fängt an zu demonstrieren) Ungefähr so: Lalalala –WAAAAAAAAAAAH!!! (noch mehr Gelächter)
D + A: Aber es ist eine gute Show für das Publikum…
Matthau: Da war ein Mädchen, das nach der Show zu mir kam und sie sagte mir, dass sie wirklich erschrocken war und das sie Angst vor MIR hatte, weil ich so gewalttätig war. Und das ist echt beschissen…und ich begann, das ganze zu bereuen. Es war schrecklich. Aber manchmal passieren solche Dinge…sie sollten nicht passieren…
D + A: Eine Menge Leute haben wahrscheinlich gedacht, dass es Teil der Show wäre…das Gitarre zerstören und all das…
Matthau: Das glaube ich nicht! (Gelächter) Nein, nein, so war es nicht…
D + A: Aber Du hast manchmal diese Art Temperamentsausbrüche…
Matthau: Jeden Tag! Weißt Du, ich habe meine Stimmungsschwankungen. Ich habe meine Hochs und Tiefs. Und manchmal überhaupt keine Hochs! Es geht dann nur bergab… (Gelächter)
D + A: Also kommt ihr nach Deutschland zurück?
Matthau: Hoffentlich! (grinst) Yeah, ich denke schon.
D + A: Wenn ihr hier veröffentlicht, dann werdet ihr also auch touren?
Matthau: Yeah, wenn nicht sogar schon früher.
D + A: Nun ja, ihr spielt die Sommerfestivals hier, aber ich meinte eher so eine richtige Tour…
Matthau: Yeah, natürlich.
D + A: Und im April / Mai steht Finnlandauf eurem Tourplan…
Matthau: Yeah, die finnische Tour wird im April und Mai stattfinden.
D + A: Okay, und dann wahrscheinlich auch dort einige Sommerfestivals?
Matthau: Yeah, sicher!
D + A: Und gibt es schon weitere Pläne für eine Tour?
Matthau: Ich weiß es nicht. Ich weiß, dass da eine Menge Pläne sind, aber sie informieren uns nie darüber…im voraus (lacht) Es ist …Ich bekomme einen Anruf: „Du solltest bereits hier sein!“ – „Okay, warte eine Sekunde, ich hole eben meinen Mantel…“ (Gelächter)
D + A: Also läuft es wirklich so ab? Wie lange vorher werdet ihr informiert? Ich meine, ihr müsst euch vorbereiten und…
Matthau: Lass mich mal nachdenken. Ich habe von dem Videodreh gestern erfahren. Und wir filmen es Sonntag…
D +A: OO-kay??!!
Matthau: So läuft es…
D + A: Okay, also müsst ihr ziemlich flexibel sein…keine großen Urlaubspläne oder so etwas in der Art. Das ist definitiv nicht deutsch…wir planen wochenlang im Voraus ! (Gelächter) Ich meine, sieh Dir nur mal die deutschen Daten für die Festivals etc. an…Sie geben sie immer Monate im voraus bekannt, und bereits jetzt weiß man fast die kompletten Line – Ups…In Finnland wartet man ewig darauf…
Matthau: Yeah, aber eigentlich ist das ganz aufregend, weil man nie weiß, wo man in einem Monat sein wird! (fügt leise hinzu) Nein, das ist es nicht, aber… (Gelächter)
D +A: Aber Du kannst überhaupt keine Pläne machen, weil Du irgendwann einen Anruf bekommst und…
Matthau: Nein, das kann ich nicht. Das ist wohl wahr!
D + A: Das würde mich total stinkig machen!
Matthau: Yeah, ich bin ein jämmerlicher Mensch…(Gelächter) Ich wäre lieber ein Klempner! (noch mehr Gelächter)
D + A: Was ist der Unterschied zwischen „Bloodpit – Matthau“ und Matthau an einem normalen Montagmorgen?
Matthau: Es ist wie Tag und Nacht (denkt nach) Montagmorgen… Ich wache auf, und… (Alexa schaut alarmiert, denn sie erinnert sich an so etwas bei ihrem letzten Interview mit Matthau – alle brechen in Gelächter aus) Nein, nein, lass uns nicht dahingehen… (mehr Gelächter) Es ist wie Tag und Nacht, …errrm…(denkt nach) Nächste Frage (noch mehr Gelächter)
D + A: Hmm, eigentlich haben wir keine mehr (Lachen)
Matthau: Oh?
D + A: Nun, wir haben diese „Funfragen“, aber…Wir dachten uns, wir fragen die ernsten Sachen zuerst, aber nun sind mir die Fragen dazu ausgegangen…
Matthau: Oh!
D + A: Es sei denn, Du möchtest dem Ganzen noch etwas hinzufügen?
Matthau: Ich habe einen neuen Mantel! Ich habe eine neue Jacke (zeigt seine Lederjacke – wieder müssen alle lachen)
D + A: Nun, es ist einfacher, wenn das Album veröffentlicht ist, und man es zur Review hatte und dann ein Interview hat, denn dann kann man detailliertere Fragen stellen…
Matthau: Wollt ihr einen Song hören?
D + A: Yeah, klar doch!
Matthau: Moment…( fummelt kurz mit seinem mp3 – Player herum und reicht dann Diana die Ohrstöpsel, damit sie ihm den Kabelsalat entwirrt: „Kannst Du das bitte für mich tun?") Das ist einer meiner Lieblingsstücke! „One Life!
Während wir uns „One Life“ anhören, entschuldigt sich Matthau sehr galant für einen Moment…und bei seiner Rückkehr lassen wir ihn wissen, was wir über den Song denken. Wir mögen es, wie großartig seine Stimme zur Geltung kommt. Viel besser als auf „Mental Circus“. Es hört sich toll an: melodisch, abgerundeter und sehr viel gesünder. Sehr nach „Dark Rock“ ;) Matthau stimmt uns zu und ist in Präsentierlaune („Ich will noch ein anderes Stück vorspielen“) So kommen wir in den Genuss eines weiteren Songs, „Born A Whore“. Dieser Song gehört ebenfalls zu Matthaus Favoriten und er sagt, dass der Song über ihn ist. Der Song ist etwas schwerer, mit einer gehörigen Portion Punk Rock darin, und wurde ebenfalls bereits live auf der Bühne präsentiert.
Matthau war gut gelaunt und charmant wie immer, so dass wir noch eine Weile mit etwas Small Talk weitergemacht haben, bevor es dann die für Matthau übliche „Abschiedsumarmung“ gab und wir uns voneinander verabschiedeten…
Wir danken Matti von Beemvees für das komplikationslose Arrangieren des Interviews und natürlich geht ein ganz dickes „Dankeschön“ an Matthau, dass er sich die Zeit genommen hat uns zu treffen und zu unterhalten.
Alexandra Holler, 14.04.2007
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