Cd-Besprechung

Bloodpit

Mental Circus

Netmusiczone (rough trade)
  Vö: 03.11.2006

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  13.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

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Mit „Mental Circus“ schickt sich Bloodpit, die nächste große Band aus Tampere, Finnland, an, bei uns die Herzen der Fans finnischer Rockmusik höher schlagen zu lassen.
Klar, dass da als erstes wieder Vergleiche mit HIM, The Rasmus oder Entwine kommen werden. Doch das ist überhaupt nicht angebracht.

Obwohl man auch hier hört, dass die Band aus Finnland kommt, haben die Mannen um Sänger Matthau Mikojan ihren ganz eigenen Stil. Und der kommt rockig männlich, ohne große Schnörkeleien oder bombastische Arrangements daher. Wie Matthau selbst sagt: „Eine Menge Testosteron.“
Ist bei vier Männern auch nicht weiter verwunderlich. Bloodpit sind: Drummer Alarik Valamo, Bassist Aleksi Keränen, Gitarrist Paavo Pekkonen und Sänger / Gitarrist Matthau Mikojan.

Die vier liefern mit „Mental Circus“ ein Album ab, dass sowohl puren Rock mit einer gewissen Rauheit, als auch schöne – teils balladesk angehauchte – Melodien liefert. Wer sich etwas eingehender mit den Texten beschäftigt, der wird feststellen, dass neben der typisch finnischen Melancholie, auch Platz für anderes ist. Und so regen die Texte zwar zum Nachdenken an, aber verderben keineswegs den Spaß am Abrocken zu den Songs.
„Mental Circus“ umfasst elf eingängige Stücke, die im Gehörgang haften bleiben werden, denn Bloodpit haben ihre ganz eigene Art, ihre Songs zu präsentieren.
Schon der Opener „Bad Echo“ zeigt, in welche Richtung es hier geht. Temporeicher Rock, bei dem es einem in den Füßen jucken wird. Es folgen weitere schöne Stücke, wie das sofort im Gedächtnis bleibende „Platitude“ oder „Bad – Ass Blues“.
Typisch für Bloodpit ist dabei ein Wechsel im Tempo - schnelle Passagen wechseln sich mit langsamen ab. Und auch die Beachtung der Gitarrenriffs darf natürlich nicht fehlen. Immer schön fordernd rockig kommen sie daher. Wer mal das Vergnügen haben werden wird, die Jungs live zu sehen – und das ist es, denn sie strahlen eine große Spielfreude aus - der sollte darauf achten, nicht zu verpassen, wenn Gitarrist Paavo seine Gitarrenseiten mit der Bierflasche streichelt.
So wird sich durch das ganze Album gerockt, aber auch die langsameren und nachdenklicheren Stücke wie „In A Furnace“ oder „February Day´s Draught“ kommen nicht zu kurz. Nur bitte keine Schmachtfetzen erwarten, wie man sie von anderen finnischen Bands kennt. Die gibt es hier in dieser Form einfach nicht.
Wie die Songs, so ist auch die Stimme des Sängers eigenwillig und für den einen oder anderen gewöhnungsbedürftig, da bei weitem nicht perfekt. Aber wer sich einmal darauf einlässt, der wird das, was diese vier jungen Männer da erschaffen haben, lieben.

Wie lässt sich das alles also in drei kurze prägnante Worte fassen? Ich würde sagen:
Überraschend, eigenständig und abwechslungsreich.

Also auf in die Läden, und „Mental Circus“ der eigenen CD – Sammlung hinzufügen. Das Album hat jedenfalls einen Platz im Regal verdient, denn es zeigt ganz klar, dass neben HIM und Co mit Bloodpit eine Band am Start ist, die ihre ganz eigene Nische gefunden hat, und so eine weitere Facette guter Rockmusik aus Finnland zeigt.

12 Punkte (von max. 15)

Alexandra Holler, 18.11.2006

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