Interview

alexisonfire

Gibt´s denn hier kein Saft

An einem sonnigen Mittwoch Nachmittag hat sich BR auf den Weg nach Essen gemacht um die senkrechtstarter von Alexisnofire zu interviewen, Mit nur einer Interviewzeit jedoch keinem Ansprechpartner, haben wir uns Dalles Green (Gitarre/Gesang)an Land gezogen um einen netten Plausch zu halten.

BR: Ist AOF für euch ein Vollzeit Job oder habt ihr noch andere Verpflichtungen?
AOF: Ich persönlich mache „nebenberuflich“ noch mehr Musik. Ich spiele
in meiner Ein-Mann-Band, nur ich und meine Gitarre. Da singe ich dann nur Liebeslieder. Aber eigentlich ist AOF schon ein Fulltimejob. Wir sind die ganze Zeit unterwegs.
BR Wann ward ihr das letzte Mal zu hause?
AOF: Äh (er überlegt ziemlich lange). Ich weiß nicht genau, ich glaub vor
drei Wochen. Und das dann für 5 Tage. Das läuft immer so, dass wir für 1-2 Monate weg sind und dann für eine Woche zu hause sind. Oft
sehnt man sich nach seinem eigenen Bett und natürlich nach seiner
Familie und seinen Freunden.
BR: Macht ihr denn nicht genug Geld um eure Leute mit zu nehmen?
AOF: Wir machen grad mal soviel um weiter zu machen.
BR: Hast du dich bewusst für den Beruf des Musikers entschieden?
AOF: Ja, das war aber eher so, dass ich nicht anderes kannte oder wollte.
Und wenn ich zu alt bin, werde ich wohl Müllmann. Schon alleine wegen der Tatoos.
BR: Welche Bedeutung haben deine Tatoos für dich?
AOF: Jedes einzelne hat eine Bedeutung, als ich 17 Jahre alt war hat es angefangen. Und bisher konnte ich noch nicht aufhören. Die Namen auf meinen Arm sind die meiner Schwester, meiner Mutter und meines Vaters.
BR: Was denkst du, warum AOF immer mehr Zuspruch findet?
AOF: Ich schätze, weil wir immer präsent sind und immer hart arbeiten.
Aber größten Teil wohl eher weil wir gute Songs schreiben.
BR: Glaubst du, dass euch das Internet geholfen hat?
AOF: Auf jeden Fall. Sonst würde uns hier in Deutschland niemand kennen.
BR: Wieso heißt eure Homepage www.theonlybandever.com?
AOF: Das liegt daran, dass wir uns nach einem Pornostar benannt haben und sie vor uns eine Internetseite hatte. Also mussten wir uns was einfallen lassen. Und wir sind nun mal halt so von uns überzeugt, es gibt nun halt keine bessere Band für uns. Wir fanden das witzig.
BR: Ihr habt bereits fünf Musikvideos gedreht, sind die euren Köpfen entsprungen?
AOF: Ja, alle. Wir haben einen Direktor für alle Videos, der aber immer unsere Ideen zugrunde legt und uns dann sagt, was machbar ist und was nicht. Wir wollten mal zeigen, dass man aggressive Musik spielen kann und trotzdem nett ist. Wir sind auch zu albern, um uns selbst erst zu nehmen.
BR: Wer schreibt die Songs bei AOF?
AOF: Wir alle. Einer fängt an und dann machen wir alle so lange weiter bis alle es gut finden. Das dauert dann auch mal bis heute an.
BR: Welche Inspirationen holt ihr euch zum Schreiben?
AOF: Georg und ich schreiben meist die Texte. Meist geht es ja um Mädchen, das ist nämlich einfach. Auf dem letzten Album hatten wir allerdings keine Beziehungsprobleme und da haben wir keine Lovesongs mehr geschrieben. Bei „Accidents“ geht es darum zum Beispiel, dass ich Angst vor Krankenhäusern habe. Also alles was halt so passiert.
BR: Kannst du das neue Album „Watch out“ in wenigen Worten beschreiben?
AOF: Einfach super!
BR: Ok, dann nenne uns doch einfach die Unterschiede von alten zum neuen Album!
AOF: Der größte ist wohl, dass wir nun eine größere, besser Band sind. Wir haben vor dem ersten Album nie richtig getourt. Seit dem kennen wir uns besser und können auch besser zusammen spielen.
BR: Wer hat das Cover Artwork für „Watch Out“ gemacht?
AOF: Wir selbst. Wir wollten keine Fotos. Unser Tatoowierer hat es gemalt.
BR: Hast du einen Lieblings-Song auf dem Album?
AOF: Happiness by the Kilowatt mag ich.
BR: Was hörst du denn sonst gerne an Musik?
AOF: Das neue Comeback Kid Album höre ich im Moment. Und eine Band namens Aloha aus Indiana, USA.
BR: Wie war denn allgemein das Feedback für „Watch out“?
AOF. Es gibt immer die Leute, die sagen das alte Album war besser und du hast die, die sagen das neue sei viel besser. Ich glaube aber meist fanden die Leute es gut.
BR: Letztes Jahr habt ihr auch Shows in England gespielt, wie war das im Gegensatz zu hier.
AOF: Die Leute hier sind etwas zurückhaltender. Aber die Leute sollten kommen, um Spaß zu haben. Aber egal wo wir sind, die Shows sind gut und wir haben genau so viel Spaß wie unser Publikum.
BR: Welche war die beste Show, die ihr je gespielt habt?
AOF: Keine Ahnung, da waren echt viele. Letztes Jahr haben wir auf einen Festival in Toronto gespielt. Dort waren 16.000 Menschen. Und vor so vielen Leuten zu stehen war ein Erlebnis. In kleinen Clubs vor 200 Leuten ist es auch gut. Und wenn nur acht Leute kommen, geben wir trotzdem alles.
BR: Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?
AOF: Nach der Tour werden wir wieder mit dem Schreiben neuer Songs beginnen. Wir haben schon viele Ideen. Fertig ist aber noch nichts.
Wir haben allerdings vorher auch noch einige Shows in Kanada.
Im August geht es dann auch schon nach Australien und Japan.
In Europa müssten wir dann im Oktober wieder sein. Das Album wird dann vielleicht im Frühling nächsten Jahres fertig sein. Hoffentlich kommt es überall zur gleichen Zeit raus.
BR: Kennst du auch deutsche Hardcore Bands?
AOF: Nein, fragt seine Bandkollegen, kommen Caliban nicht aus Deutschland? Die mag ich nicht. Aber wir kennen auch Rammstein. Die spielen bei uns große Festivals. Die Leute sind ganz verrückt nach denen. Und die Fans sind auch ein bisschen verrückt.
BR: Gibt es etwas was du uns fragen möchtest?
AOF: Ich finde keinen Saft. Das gibt es bei euch irgendwie nicht. Überall ist Kohlensäure drin. Ich will nur Saft. Wo kriege ich den?
BR: Da musst du zum Aldi, im Tetra Pack gibt es das.