Interview
Adema
Adema - Interview
Das erste Mal als wir etwas von Adema wahr genommen haben, standen wir an für das Linkin Park Konzert in Köln und auf der Straße wurden Tapes der Gruppe verteilt. Durch solche Aktionen erarbeiteten sich die Californiaboys einen Plattendeal und konnten sich einen Namen auch hier zu Lande machen, um auch ein paar Konzerte zu spielen.
Trotz der großen Erwartungen, die ihre Platte weckte, wurden wir ein wenig enttäuscht, da sie Live nicht ganz an die musikalische Leistung des Albums anknüpfen konnten. Und die Performance wurde eher mager ausgeführt, eigentlich gar nicht, da uns lediglich die nächsten Songs angekündigt wurden und der Sänger es nicht schaffte, die Leute mitzuziehen, im Gegenteil, kaum einer wollte wirklich lange bleiben und die Zugabe musste entfallen, da sich mangelndes Interesse im Publikum breit machte, als wir dazu angespornt wurden, laut um einen Zugabe zu grölen.
Was sehr traurig war, wenn man sich die Kommentaren über ihre Musik im Interview durchliest.
Dagegen waren die beiden Vorgruppen „skindred“ und „Soil“ ein wirklicher Leckerbissen und haben alle durchweg das Publikum mit ihrer musikalische Darbietung begeistern können.
Hoffentlich Behalten sie ihre Energie, damit es uns vergönnt wird, sie als Hauptakt noch mal zu erleben.
Du siehst ein wenig müde aus.
Ja, gestern hatten wir unser Konzert in Hamburg und die Aftershowparty wurde ausgiebig gefeiert, wir kamen alle ein wenig später ins Bett. Außerdem sitzt mit mir noch der Jet-Lag noch in den Knochen, ist nun mal ein langer Weg von Amerika bis Deutschland.
Aber ich Versuch vor dem Konzert heute abend in jeder freien Minute zu relaxen, bin also froh, dass der Soundcheck schon so früh war.
Ihr kommt genau wie Korn aus Bakersfield, herrscht besonders zwischen euch eine Art Konkurrenz?
Bakersfield ist eigentlich eine richtige Kleinstadt und vorherrschend in der Musicszene ist eher Country. Die wenigen Bands, die dort Rock machen, halten total zusammen, wie eine kleine Familie. Wenn ein Festival ansteht, dann spielen wir meistens alle dort und helfen uns natürlich bei jeder Gelegenheit.
Ihr habt einiges angestellt, um bekannt zu werden.
Ja, man muss sich schon etwas einfallen lassen, damit die Leute einen kennen lernen und damit entgültig die Plattenfirmen auf dich aufmerksam werden, sonst hat man selten eine Chance überhaupt vorspielen zu dürfen. Also haben wir im eigenen Homestudio, dass wir selbst zusammengebastelt haben, jede menge Tapes aufgenommen mit nur eins oder zwei Songs von uns und haben die dann verteilt, wenn wir irgendwo mal spielen durften. Und natürlich das Internet, da haben wir die Lieder auch zum downloaden angeboten, das fanden die Leute richtig cool. Die Leute finden unsere Musik entweder richtig geil oder scheiße, dazwischen gibt es nichts. Außerdem zählt noch soviel wie möglich Auftreten, vor allem um der Performance den letzten Schliff zu geben.
Dadurch haben wir uns einen großen Background erspielt.
Was haltet ihr den von Bands wie Incubus und Linkin Park, die sich hier in Deutschland schon einen Namen gemacht haben. Wollt ihr auch soweit kommen.
Eigentlich bin ich stolz darauf, dass Bands aus der USA es soweit bringen können in einem fremden Land, die es über die Grenzen hinaus schaffen, bekannt zu werden. Und klar ist das Gefühl immer da, dass will ich auch, aber um das zu erreichen müssen wir erst mal wohl den Durchbruch in den USA schaffen. Wir fangen also ganz klein an und müssen uns die Fanbase noch erspielen. Und unser Ziel ist es wie Linkin Park vor mehreren Tausend Leuten zu spielen. Letzten Sommer sind wir auf den Ozz-Fest aufgetreten, natürlich ziemlich früh, aber es war total aufregend vor so vielen Leuten auf der Bühne zu stehen. Die waren zwar wegen den Hauptakts da, aber haben uns dadurch auch schon wahr genommen. Und wer weiß. In eineigen Jahren kommen die Kids dann vielleicht unseretwegen. Aber so große Ziele treiben dich im Musikbusiness voran, es herrscht zwar Wettkampf, aber wir versuchen uns nicht in irgend einer Form gegenseitig auszuspielen, schließlich haben wir alle den gleichen Gemeinschaftsgeist.
Du sagst, dass ihr als Band in jeder Situation 100 % geben wollt, wie meinst du das?
Ja, wir wollen den Rock wieder zurück bringen, wir wollen die Herzen berühren und die Leute nach unserem Gig befriedigt nach Hause schicken.
Natürlich spielen unsere Texte eine große Rolle dabei, sie sind persönlich, ehrlich und beruhen alle aus eigener Erfahrung, dennoch versuchen wir nicht schwer rum zu dichten, sondern bringen alles direkt auf den Punkt, das hilft bei der Identifikation.
Seid ihr stolz auf euer erstes Album?
Wir haben dafür viel Blut geschwitzt, hart gearbeitet und alles aus uns raus geholt. Einige Zeit waren wir in einem Haus auf dem Land und haben uns zum arbeiten dort richtig verschanzt, um vor allem Ruhe vom Alltag zu haben und uns auf das schreiben, texten und komponieren zu konzentrieren. Ja, und es ist perfekt geworden, wir stehen alle zusammen voll hinter diesem Werk, weil wir alle unser bestes gegeben haben, zu gleichen Teilen.
Es klingt auch nicht besonders künstlich hart, wie sonst von Rockbands erwartet wird. Wir haben alle unsere persönliche Gefühle hineingebracht und fanden es nur richtig es melodisch klingen zu lassen.
Wenn du gerade von den Texten sprichst, was bedeuten euch die texte?
„Blow it away“ zum Beispiel, wenn man es zum ersten mal hört, dann denkt man vielleicht, dass es um eine Person handelt, der man im Leben über den weg gelaufen ist.
Aber in Wirklichkeit handelt er für mich um einen Abschnitt des Lebens, in der wohl ein richtiges Junkie-Leben geführt habe. Die Person, die ich besinge ist Koks.
„Everyone“ beschäftigt sich mit der Zweideutigkeit des Lebens, aber es ist nicht ernsthaft gemeint. Wir belustigen uns viel mehr darüber, dass es Leute gibt, die alles aus mehreren Blickwinkeln betrachten müssen. Obwohl es bei einigen Personen wohl ernst genommen werden muss, wenn ein Politiker vor dir sitzt und du nicht weißt, ob du ihm glauben sollst.
Aber eigentlich sollte die Welt so sein, dass man jedem glauben kann.
Der Song ist auch auf dem „ Resident-Evil“ Soundtrack drauf, hauptsächlich, weil uns das Videogame gefallen hat, aber textlich passt er auch rein.
Agnes Niemyjski, 18.04.2002
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