Cd-Besprechung
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Mit einem Bandnamen wie „Zitronen Püppies“ läuft man nun wirklich keine Gefahr, mit irgendwelchen anderen, namentlich ähnlich klingenden Bands verwechselt zu werden. Bedauerlicherweise klingt der Name aber auch ziemlich idiotisch und scheint zumindest in meinen Augen einer großen Karriere eher hinderlich als förderlich zu sein. Ein Blick auf die MySpace-Seite der Band erklärt zwar, wie es zu der Wahl des Namens kam (Kreuzung der Wörter Punk und Hippie), aber besser klingt „Zitronen Püppies“ deswegen noch lange nicht.
Bei der Wahl des Covers ihren neuen Longplayers „The Silence Of The Lemons“ beweist das Trio hingegen Geschmack, indem es - passend zum Titel des Albums – auf eine abgewandelte Version des „Das Schweigen der Lämmer“-Covers zurückgreift. Allerdings führt der Titel ein wenig in die Irre, denn diese fünf Wörter bilden auch schon den kompletten Anteil englischer Sprache am Album, die 15 auf „The Silence Of The Lemons“ enthaltenen Tracks sind nämlich allesamt deutschsprachig.
Und genau hier liegt der Hund begraben, denn vom lyrischen Standpunkt betrachtet bieten die Jungs nicht gerade viel. Es gibt zwar vereinzelte Songs wie z.B. „Barfuß“, die mir textlich ganz gut gefallen, aber zumeist bleiben die Lyrics blas, banal und ausdruckslos, überschreiten jedoch manchmal - wie z.B. in „1/2 Flow Lovesong“ - auch die Grenze zum debilen Niemandsland. Die Plattenfirma preist das Ganze zwar als kultigen Blödsinn an, aber zumindest meinen Humor trifft man dabei eindeutig nicht.
Musikalisch sieht es dagegen etwas besser aus, denn die Mischung aus Punk, Rock’n’Roll und Jazz klingt zunächst einmal recht abwechslungsreich und erfreut gelegentlich sogar mit ziemlich gelungenen Passagen. Allerdings mangelt es noch ein wenig am Nachhaltigkeitsfaktor, denn wirklich hängen bleiben die Songs nicht. Für das vermutlich geringe Produktionsbudget geht der Sound zwar in Ordnung, aber man hört deutlich, dass hier zukünftig noch deutliches Verbesserungspotential vorhanden ist.
Alles in Allem ist „The Silence Of The Lemons“ ein Album, das einerseits frisch und unverkrampft klingt, keineswegs den „Alles nur geklaut“-Stempel trägt, sondern mit eigenständigen Ideen auftrumpft, dessen Genuß auf der anderen Seite aber vor allem an der textlichen Ausrichtung scheitert, so dass die Scheibe letzten Endes nur als Durchschnittsware zu bezeichnen ist.
7 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 01.12.2010
TRACKLIST
1. Song 1.1
2. Sommer Ohne Dich
3. Schwimmen
4. Ballade Vom Baum
5. 1/2 Flow Lovesong
6. Scheißtag (***)
7. Alt & Krank
8. Susi Vanell Pt. 3
9. Wodka Martina
10. Kuss Mit Folgen
11. Hand Maulwurf
12. Wollkragenpulli
13. Plektrum
14. Und Nachher Fahr’n Wir Nach Italien
15. Barfuß (Bonustrack) (***)
[ *** Anspieltipps ]
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