Cd-Besprechung

Young James Long

You Ain't Know The Man

Southern Records
  Vö: 23.02.2007

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  10.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Eine EP mit fünf Songs ist schon eine fragliche Sache, aber eine EP, die genau 7 Minuten und 24 Sekunden den Hörer beschallt, zu veröffentlichen, ist wohl eine extrem unnötige Tätigkeit. Dann hätten sie es auch ganz bleiben lassen können um diese Stücke einem richtigen Album zukommen zu lassen. Denn eine Platte, die kürzer ist als einige Maxi-Singles (ob Maxi Singles sinnvoll sind, steht für diesen Moment mal ganz außer Frage), für 9 Euro zu verkaufen, ist, und da werdet ihr mir zustimmen, pure Geldmacherei.

Nach all diesem Gerede aber zur Musik, die das schlechte Preis-Leistungsverhältnis, Gott sei Dank, bei weitem übersteigert. Denn hier findet man noch handgemachten Rock, der aus der Seele spricht. Wunderbar bluesige Gitarrenriffs mit einer Stimme, die den Emotionen auch mal gerne die Oberhand lässt, wodurch ein Jauchzen oder auch ein "Yeeeeha" zu Stande kommt. Eine Stimme also, wie sie der Rock-Gott geschaffen hat.

Auffällig ist, dass die 3-köpfige Band Young James Long (bestehend aus dem Sänger und Gitarristen P.W. Long, dem Gitarristen Kirkland James und dem Drummer Taz Bentley) anscheinend gerne mit Tempowechseln arbeiten. Denn ob man jetzt vom ersten Song "In the Moanin'" (Ein tolles Wortspiel, oder?) oder auch "Her Jammies" ausgeht, diese Tempowechsel sind Wegbegleiter der gesamten EP und machen diese zu etwas Besonderem.

Dennoch bleibe ich dabei, wer auf solch handgemachten Rock steht, findet leicht etwas Gleichwertiges für, in Realtion gesetzt, weniger Geld. Man muss noch nicht mal lange suchen, denn P.W. Long, der ja selbst ein Drittel von Young James Long ausmacht, hat solo ein wunderbares Album mit dem Titel "God Bless The Drunkard's Dog" veröffentlicht, das sich schnell eine Fangemeinde aufbauen wird und dazu ein richtiges, echtes Album ist. Trotz alledem geht es vor allem um die Musik und so bewerte ich "You Ain't Know The Man" trotz des unverschämten Preises mit 8 Punkten.

8 Punkte (von max. 15)

Julia Rebold, 20.02.2007

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