Cd-Besprechung
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Nachdem sich die Veröffentlichungsaktivitäten der Hardrock-Urgesteine Y&T in den letzten Jahren ausschließlich auf Live- und Best-Of-Alben, die Verwertung alter Demo-Aufnahmen sowie die Wiederveröffentlichung des umfangreichen Backkatalogs beschränkte, macht das Quartett nunmehr ernst und bringt mit „Facemelter“ das erste Studioalbum seit 13 Jahren auf den Markt.
Mit welcher Erwartung soll man dem neuen Album einer Band begegnen, aus deren Feder unsterbliche Klassiker wie „Mean Streak“, „Midnight In Tokio“ sowie „Summertime Girls“, das viele wohl aus der Baywatch-Serie kennen dürften, hervorgingen? Denn die Liste einstmals bedeutender Bands, die nach langer Abstinenz mit einem bestenfalls lauwarmen Album um die Ecke kommen, ist ja schließlich ellenlang. Und häufig drängt sich da der Eindruck auf, dass hier noch mal schnell der Fan gemolken werden soll, damit der Rückzug aufs Altenteil möglichst gut gepolstert ausfällt.
Diese Befürchtungen sind im Falle von Y&T jedoch dankenswerterweise unbegründet. Denn nach dem kurzen, gelungenen Intro „Prelude, On With The Show“ geht die Band mit dem eigentlichen Opener „On With The Show“ direkt in die vollen und haut mit diesem Track mal locker im Vorbeigehen ein Juwel heraus, das – da bin ich mir sicher – in einigen Jahren mit den alten Bandklassikern in einem Atemzug genannt werden wird. Ein fulminanter Auftakt, der jeglichen Zweifeln den Garaus macht. Respekt!
Im Folgenden spielen Y&T ihre ganz musikalische Bandbreite aus und präsentieren ein vielseitiges, melodiebetontes Album, das sowohl in ruhigen, balladesken als auch in rockigen Mid-Tempo-Gewässern weitgehend eine überzeugende Figur macht. Nach hinten hinaus geht „Facemelter“ allerdings ein bisschen die Puste aus, denn Tracks wie „Gonna Go Blind“ und „One Life“ empfinde ich als nicht ganz so stark wie die Tracks zu Beginn des Albums, das insbesondere in der ersten Hälfte ziemlich stark ausgefallen ist. Ebenfalls überzeugend: Die warme, organische Produktion, bei der insbesondere der Bass in typischer Y&T-Manier gut zur Geltung kommt.
Y&T verzichten komplett auf jeglicher Trendhascherei und konzentrieren sich auf das, was sie am Besten können. Dadurch ist „Facemelter“ mehr als nur eine reine Pflichterfüllung geworden, sondern kann auch für die Kür – insbesondere das alles überragende „On With The Show“ - ordentlich Punkte einheimsen. Trotz der leichten Schwächen zum Ende hin dürfte die Scheibe wohl ziemlich genau die Erwartungen der alten Fans erfüllen. Wer auf der Suche nach einem gut arrangierten und produzierten Hard Rock- / Melodic-Metal-Album ist, der sollte „Facemelter“ unbedingt mal eine Chance geben.
12 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 14.05.2010
TRACKLIST
1. Prelude, On With The Show
2. On With The Show (***)
3. How Long
4. Shine On
5. I Want Your Money (***)
6. Wild Child
7. I´m Coming Home
8. If You Want Me (***)
9. Hot Shot
10. Blind Patriot
11. Don´t Bring Me Down
12. Gonna Go Blind
13. One Life
14. Losing My Mind
[ *** Anspieltipps ]
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