Cd-Besprechung

The Loved Ones

Build & Burn

Fat Wreck Chords
  Vö: 01.02.2008

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  7.5 Punkte
Stimmenzahl: 25

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Das in letzter Zeit ausverkaufte Hot Water Music Trostpflaster aus dem Hause Fat Wreck Chords ist wieder frisch eingetroffen und der geneigte Punkrocker kann es nun endlich wieder auf seine arg vernachlässigte Seele legen.
The Loved Ones liefern auch auf ihrem zweiten Album „Build & Burn“ gewohnte Hausmannskost ab. Und die schmeckt wie bei Muttern zu Hause.
Kein „Wolfsbarsch an Lakritzjuice mit Balsamicoreduktion auf Mangospiegel mit Stampf der Wasserkastanie“ wird geboten, sondern schlichtweg ein leckerer Eintopf oder Bockwürstchen mit Kartoffelsalat.
Will damit sagen: Kein Schnick Schnack in der Musik. Ein gutes Grundprodukt braucht auch nur Pfeffer und Salz. The Loved Ones sind das gute, vierköpfige Grundprodukt, der Gesang ist der Pfeffer, und das Songwriting mit der Produktion ist das Salz. Mehr nicht.
Wobei leider ab und zu etwas Salz fehlt. Die Songs klingen in ruhigen Passagen wie bei „Selfish Masquerade“ etwas behäbig und schlapp. Das Uptempo steht den Loved Ones wesentlich besser zu Gesicht vor allem weil Dave Hauses Stimme dann richtig schön angepisst und scharf ist. Zuviel Pfeffer gibt es bei einem Punkrockgericht nun einmal nicht.
Und zum Schluss gibt es doch noch etwas mehr Raffinesse bei den Loved Ones. Sozusagen den Nachtisch, um bei der lukullischen Metapher zu bleiben. Frauengesang, Piano und singende Sägen gibt es in äußerst gut erträglichem Maße und müssen aufgrund ihrer dezenten Präsenz fast nicht erwähnt werden. Keine Mousse au Chocolat, sondern eher ein Melonensorbet. Schön leicht und ein runder Abschluss dieses gut bürgerlichen Dinners. Nur die Portion war mit knappen 33 Minuten etwas klein. Bitte ein Nachschlag.

Promosticker „Klingt wie“: American Steel, Bayside, Hot Water Music, None More Black, The Lawrence Arms oder Against Me!

11 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 19.01.2008

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