Cd-Besprechung

The Hives - Tyrannosaurus Hives - The Hives

The Hives

Tyrannosaurus Hives - The Hives

Universal
  Vö: 19.07.2004

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  7.9 Punkte
Stimmenzahl: 21

Letztens ist mir etwas schier Unfassbares passiert: beim Zappen sah ich die neue „Hives“-Single „Walk Idiot Walk“ auf Viva. Ja, genau auf Viva. Gefolgt von seichtem R´n`B und hämmerndem 08/15-Techno... Wie es sich anfühlt, wenn eine Lieblingsband, die man irgendwann ganz persönlich für sich entdeckt hat, quasi ausverkauft wird, können wir da zur Zeit ja ganz gut beobachten. Und natürlich tut das weh, besondere Musik sollte ja auch irgendwie nur von besonderen Menschen gehört werden. Oder?

Das gesamte Mainstream-Geschrei mal beiseite: sie haben ES wieder getan. Vor mir liegt druckpressenfrisch die neue „Hives“-CD und mein Grinsen könnte kaum breiter sein. Eingestiegen und mitgemacht, liebe Leute, hier kommt der „Tyrannosaurus Hives“ für euch, mit euch und überhaupt. Immerhin knappe 30 Minuten lang ist der englische Schwedentrip dieses Mal geworden, und – dem Himmel sei Dank! – keine Sekunde zu lang. Da kracht es zwölfmal in gewohnt unrhythmisch-tanzbar-wahnwitziger Schnelle. Egal, ob beim Swinging-Punker „Dead Quote Olympics“, beim ruppigen „See Through Head“ oder beim Gute-Laune Rocker „A Little More For Little You“: die „Hives“ kicken ass. Eindeutig. Und das alles garniert mit der typischen Gute-Laune-Attitüde und der ungemein unverschämten Arroganz, die die „Hives“ so liebend gerne verbreiten. Nein, groß angepasst ans Majorlabel haben sie sich damit sicher nicht. Schön. Das verraten auch die kleinen Ausbrüche aus der stimmig-typischen „Hives“-Musik, die sicher nicht jedem schmecken werden, wie bei „Love in Plaster“, das deutlich nach New Wave klingt oder beim nahezu psychedelisch ausuferndem „Diabolic Scheme“. Highlight ist mal wieder Pelle „Howlin´“ Almquist, der seinem Spitznamen alle Ehre macht, und sich durch die gesamte Palette seiner Stimmbänder knarzt, reißt, brüllt, ächzt, singt und schreit. Was macht es da schon, dass die Mund-und-Augen-Nicht-mehr-Zu-Bekommer der Marke „Main Offender“ oder „a.k.a. I.D.I.O.T.“ fehlen? Es sei mal dahin gestellt, ob es jetzt Universals Schuld oder ein logischer Schritt in der Bandentwicklung ist. Obwohl „Missing Link“ ähnlich spielspaßverbreitend Richtung Wahnsinn zeigt. Das hier sind die "Hives", wie sie sein sollen: schillernd, schrammelig, schnell. Massenkompatibel? Hmm, was sagen denn die „Hives“ selber dazu? „So you look for authenticity – But i can see what is bothering me – The kind you want from long way back in time“ („No Pun Intended“). Aber hallo!
In gewohnt selbstüberschätzender Alleskönnerpose grenzen sich die „Hives“ von allen massenkompatiblen „The´s“ und „Franz´s“ dieser Welt ab, und zwar – wohlgemerkt – in musikalischer UND textlicher Hinsicht.
Was bleibt – trotz Major, minimaler Ermüdungsanzeichen und ständiger Fernsehpräsenz – ist schließlich noch immer unser aller Lieblingsband, die sich um nix, als sich selbst zu scheren scheinen... Her damit. Aber sofort!

13 Punkte (von max. 15)

Michaela Tietz12.07.2004

TRACKLIST
1. Abra Cadaver (***)
2. Two-Timing Touch And Broken Bones
3. Walk Idiot Walk
4. No Pun Intended
5. A Little More For Little You
6. B Is For Brutus
7. See Through Head (***)
8. Diabolic Scheme
9. Missing Link (***)
10. Love in Plaster
11. Dead Quote Olympics
12. Antidote
[ *** Anspieltipps ]

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