Cd-Besprechung

The Doors

The Very Best Of

Rhino (Warner)
  Vö: 23.03.2007

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Was macht Jim Morrison zu einer Legende? Sein sagenumwobener Tod? Sein Charisma, das ihn zu einem Bilderbuch Frontmann werden ließ? Oder doch seine Texte? Im Vergleich zu manch anderen „Legenden“ kann man von Glück sagen, dass die Arbeit des Amerikaners wohl den größten Teil zu dessen Heldentum beigetragen hat. Sein großer Wunsch Poet zu sein, brachte ihn dazu Texte zu schreiben, was ihn wiederum zu der Musik, die so viele Menschen damals wie auch hier und jetzt prägt, brachte.

Heute, 40 Jahren nach der Gründung von The Doors, genießt deren Musik bei älteren, genauso wie jüngeren Musikliebhabern, zu Recht einen großen Beliebtheitsstatus. Dies bestätigt eindeutig, dass The Doors keinesfalls überschätzt werden, sondern wahrlich zeitlose Musik kreiert haben, mit der sich viele Menschen, ganz egal ob 15 oder 55, identifizieren können. Das sollte mitunter ein Grund liefern, mal wieder eine Kompilation herauszuhauen, die in diesem Fall den Titel „The Very Best Of The Doors“ trägt. Im Vergleich zu der bereits sieben Jahre alten Vorgänger-„Best-Of“-Zusammenstellung und der vier Jahre alten „Perception- The Absolute Best Of The Doors“- Box , wurden hier einige Songs, unter anderem wären da „Love Her Madly“ oder auch „Riders On The Storm“ zu nennen, von Bruce Botnick und den Rest-Doors selbst digital überarbeitet. Das Ergebnis kann sich hören lassen, The Doors klingen frischer und aktueller denn je, was dazu beiträgt, dass die Musik jüngeren Fans wohl noch ein kleines Stückchen näher gebracht wird.

An der Zusammenstellung selbst gibt es auch nichts zu bemängeln; die Songs sind sehr abwechslungsreich, aber dennoch wird man nie einen Stilbruch finden, der einen total aus der Bahn wirft. Genial sind natürlich die Hits „Light My Fire“, „Break On Through“ und auch “The End”, dessen Text die Ödipustheorie an Schicksalen gewöhnlicher Menschen veranschaulicht und somit direkt aus der Feder Sigmund Freuds stammen könnte. Aber auch eher unbekannte Songs wie beispielsweise „Bird Of Prey“ und „People Are Strange“ nehmen den Hörer mit auf die unglaublich atmosphärische Reise durch die musikalische Welt der Doors. „Spanish Caravan“, das durch spanische Gitarren eben noch spanischer wirkt; aber auch „The Unknown Soldier“, ein Song, in dem eine Exekution musikalisch dargestellt wird, runden die Doppel-CD ab.

Alles in allem eine Zusammenstellung, die erneut zeigt wie genial The Doors, trotz ihres doch viel zu kurzen acht-jährigen Bestehens wirklich waren, wie zeitlos ihre Musik bleibt und wie schade es doch ist, dass wir einen Helden weniger auf der Welt haben. Eins ist klar: Legenden sterben nie und so können wir erneut auf das nächste „Best-Of“-artige Album der Amerikaner warten, das vielleicht den originellen Titel „The Even Better Very Best Of The Doors“ tragen wird und durch seinen noch genialeren Sound erneut alle The Doors Fans begeistern wird.

13 Punkte (von max. 15)

Julia Rebold, 13.04.2007

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