Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 5
Wem der alte S.O.D. Titel „Bigger Than The Devil“ besser gepasst hat als der letzte THE BONES Albumname „Bigger Than Jesus“ wird sich jetzt über den Namen des neuen Silberlings der Schweden namens „Straight Flush Ghetto“ freuen können.
Das Album umfasst 16 Songs und beginnt für mich erst richtig mit dem Track 2: „Do You Wanna“. Dreckiger, schmutziger, aggressiver Rock'n'Roll der Marke THE BONES. Die Stimme von Beef Bonanza macht hier Sinn und wirkt für mich nicht so abgenudelt und klischeemässig, wie bei dem ersten Tracks namens „Spit It Out“. Die Spannungskurve baut sich langsam aber sicher auf. Es folgen „Not Another Lovesong“, „Half Of Nothing“, „Railroad Track“. Hier verlangt mein Ohr nach mehr Abwechslung und melodischer Substanz. Mir wird es langweilig und als hätte es die Band beim Aufnehmen im Studio gewusst, beendet „Until I Die“ aufkommende Unzufriedenheit.
Bei „Viva 13“ erinnert der eröffnende Basslauf an glorreiche „Rock'n'Roll“ Zeiten von Elvis und Buddy Holly, nur mit der Interpretationart der BONES im Jahr 2004. Mit „Never“(wir befinden uns gerade an der Stelle Nr.10 der CD, für die die STRAIGHT FLUSH GHETTO im Cd-Player haben) bekunden die vier Schweden ihre niemals endende Zusammengehörigkeit, hört sich gut an, rockt gut und macht sich auf einem Album im schnelllebigenden Business gut. „The Chevydevils“ langweilt wieder und ist überflüssig, um nicht zu sagen einer der schlechteren Tracks des Albums. „Troublebound“ fängt interessant an , um mehr und mehr abzuflachen. „Shut Up, Get Out“ ändert daran leider nichts, fetter Beginn, zum Zeitpunkt der ersten Strophe und des Gesangs geht der Song den Bach runter. „Bottlecry Salut“ holt Elvis aus dem Sarg und steht als so etwas wie ein „Devil In Disguise“-Cover da. Daran ändert auch ein sauberes Mundharmonika Solo nix.
Mit „Far Beyond Me“ und „I Don´t Want You…” hinterlassen THE BONES dann einen mittelmässigen Gesamteindruck mit „STRAIGHT FLUSH GHETTO“. Punkrocknroll im Jahre 2004 sollte dreckig klingen, schmutzig eben-genau, da stimme ich zu, nur wenn alles so sauber produziert ist und sich beim abspielen anhört, wie fünfzig Mal vorher korrigiert, überarbeitet und überspielt, dann fehlt mir der grundlegende Unterschied zu Popproduktionen der „anderen“ Seite. Versteht mich richtig, das Album ist gut, wirklich gut und mir allemal lieber als die neueste „Bravo Hits Compilation“, nur-soll das alles gewesen sein?
Anyway- acht Jahre lang(1996 gegründet) eine Band am Laufen zu halten, ausgedehnt zu touren und am Ball zu bleiben, schwächt natürlich meine scharfe Kritik. Ich gebe zu, dass ich an vielen Stellen des Albums nicht still sitzen konnte, aber all das ändert nichts daran das THE BONES eine Liveband sind und bleiben. Wer die Combo richtig verstehen will, dem bleibt nichts andres übrig als den Tourplan herauszuholen und zu checken welcher Club in der Nähe liegt, welch ein Übergang, hier die aktuellen Tourdates:
22.05.2004 Goorrock Festival-Brecht BEL
26.06.2004 Southside Festival-Tuttlingen GER
27.06.2004 Hurricane Festival-Scheeßel GER
28.06.2004 Schlachthof Wiesbaden GER
29.04.2004 Kulturfabrik Esch-Alzette LUX
30.06.2004 Jovel Münster GER
02.07.2004 Schuer Luzern CH
03.07.2004 With Full Force Festival Roitschjora GER
08.07.2004 Tor 3 Osnabrück GER
09.07.2004 Live Arena Darmstadt GER
10.07.2004 Sjock Festival Gierle BEL
16.07.2004 Bingen Open Air Bingen GER
17.07.2004 Skateboard Mastership Dortmund GER
02.10.2004 Kulturbrauerei Berlin GER
Ich gebe 8 von 15 möglichen Punkten, mit dem Hinweis das die Band nach wie vor Live mehr zu bieten haben als mit diesem Longplayer. Die Hurricane 04 Show werde ich mir definitiv nicht entgehen lassen. Zum Schluss versuche ich meine Kritik nicht mehr zu entkräften, oder zu beschönigen, aber das Album birgt neben der viel zu glatt verlaufenden Produktion immer noch genug Rock um einen anstrengenden Arbeitstag mit Lautstärke zu verarbeiten und seine Nachbarn zu ärgern. Nicht mehr-nicht weniger. Ach ja, noch eins, checkt mal die Homepage www.bonesrocknroll.com und macht euch ein eigenes Bild.
8 Punkte (von max. 15)
Nils Robin Kruska, 25.04.2004
TRACKLIST
01. Spit It Out
02. Do You Wanna
03. Not Another Lovesong
04. Half Of Nothing
05. Railroad Track
06. Until I Die
07. Gazoline Business
08. Dog Almighty
09. Viva 13
10. Never
11. The Cheydevils
12. Troublebound
13. Shut Up, Get Out
14. Bottlecry Salut
15. For Beyond Me
16. I Don´t Want You ....
[ *** Anspieltipps ]
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