Cd-Besprechung

Tenside - My Personal War (Cd)

Geschrieben von Mr Davis 2 am 20.01.07 um 11:55 Uhr

“Uah… noch ein Soulfly-Klon“, schreien die anderen. „Fette Platte“, die anderen. Und letztere haben Recht. Weil sie mal ein bisschen genauer hingehört haben, statt nur mal zwischen Abwasch und Dosenbier die ersten drei Songs anzuhören. Tenside verdienen diese Soulfly-Kopie-Diskussion genauso wenig wie Ektomorf. Dazu sind die Einflüsse einfach zu vielfältig. Die ersten drei Tracks „Rock the nations“, This is reality“ und „Defied“, gehen zwar sicherlich Ektomorf-beeinflusst ins Rennen, aber ein verdammter Einfluss ist kein Grund jemanden gleich ganz in eine bestimmte Schublade zu pressen.

Vor allem: Was würde man dann mit „Wanna be allone“ machen? Der Song klingt nicht einmal annähernd in die Richtung, und rockt trotzdem wie Sau. „Uah, dann klingt er eben wie P.O.D.“ Mal abgesehen davon dass Frontkrähe Paul "Sonny" Sandoval nicht mal annähernd so grunzen kann, und sonst: Klar, und alle Bands dieser Welt klingen wie die Beatles. Wozu dann noch Kritiker sein? Alle Bands haben Einflüsse. Manche einen. Manche 200. Und ohne Einflüsse geht es ohnehin nicht. Es sei denn man heißt Kaspar Hauser. Aber der hatte leider keine Band. Also mal lieber mal ein bisschen genauer hinhören. „Tenside“ haben nämlich eindeutig was zu sagen, und einer ihrer großen Pluspunkte ist die Tatsache, dass ihr ganzes Material nicht dermaßen glattpoliert und blankgeschliffen ist, wie man das inzwischen quer durch Bank hören kann. Da rockt Dreck und Schweiß mit.

„Tenside“ wissen was sie machen. Sie rocken life wie die Schweine, haben einen Frontmann, der jedem die Ohren abbrüllt, und eindeutig fettere Riffs, als so manche hochgepuschten Emo- oder Metal Core Pisser. Da steckt noch Urgewalt dahinter, Herzblut und Leidenschaft.