Cd-Besprechung

Stray Cats

Rumble In Brixton

Sony
  Vö: 15.11.2004

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  14.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

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Ist Rockabilly wieder in? War Rockabilly nie out? Schwer zu sagen. Aber genauso konstant, wie Elvis-Tollenträger ihre 60er-Jahre-Schlitten inklusive Plüschwürfel pflegen, hat auch ein kleiner Kreis von Musikern nie aufgehört, ihrer Leidenschaft zu huldigen. Und von Zeit zu Zeit erfährt auch der Rest der Welt durch die Speerspitzen der Szene, dass mit den Rockabillys immer noch zu rechnen ist. Mike Ness hat Social D erfolgreich wiederbelebt. Und Brian Setzer gemeinsam mit seinen Ex-Mitstreitern die legendären Stray Cats.

Zum einzigen Unterschied, dass Brian Setzer nie richtig aufgehört hat, kräftig Platten zu verkaufen. Zuerst mit seiner Band, danach Solo – bis heute ist der Mann (zumindest) in den USA ein Star. Die Live-Reunion der Stray Cats ist dementsprechend kein Versuch, die Karriere zu retten oder wieder von sich reden zu machen. Diese Reunion entstand aus Liebe zur Musik, aus Nostalgie und dem Wunsch, auch der nächsten Generation die Stray Cats live bieten zu können.

Die vorliegende Doppel-Platte ist jedenfalls ein kräftiges Lebenszeichen. Einen Monat war die Band in Europa unterwegs, das ergibt in diesem Fall zwei Mal elf Songs aus der Bandgeschichte der Cats, einer davon brandneu. Klassiker, bisher live ungespieltes, eine tolle Retrospektive aus 25 Jahren Historie. Zur erstklassigen Produktion, die wirklich viel an Live-Feeling auf Platte bringt, tut auch das Publikum sein übriges dazu, um diese Compilation zu etwas besonderem zu machen: Mitsingchöre bei fast jedem Track, frenetischer Applaus nach jedem Song und Rock’n’Roll-Gekreische zu Setzers Vocal-Highlights.

Der neue Track „Mystery Train Kept A Rollin’“ macht zusätzlich Lust auf mehr: Hat sich Setzer bei seinen Solo-Projekten in den letzten Jahren zunehmend ins Poppige entfernt und dabei etwas zu sehr mit den Verkaufszahlen geliebäugelt, ist der neue Track mehr Elvis als vielleicht sogar alles, was die Stray Cats nach ihrem Beginn in den frühen 80ern gemacht haben. Rock’n’Roll pur, ist der Song inhaltlich eine Hommage an alle ihre Vorbilder: Jerry Lee Lewis, Roy Orbison, Elvis Presley und viele mehr.

13 Punkte (von max. 15)

Michael Roither, 15.11.2004

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