Cd-Besprechung

Spiritus Mortis - The God Behind The God

Spiritus Mortis

The God Behind The God

Firebox Records
  Vö: 26.06.2009

Bewertung:  12 Punkte
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Würde Baumgart – der Ent aus dem Herrn der Ringe, der die anderen Protagonisten des Buchs gerne als hastig und überstürzt agierend charakterisierte - Metal hören, würde er wohl ein Anhänger des Doom sein. Denn diese Sub-Genre steht ja nicht gerade für Hast, sondern vielmehr für Langsamkeit in Reinkultur. Auch an Spiritus Mortis, der dienstältesten Doom-Band Finnlands, dürfte er wohl Gefallen finden, denn der Umstand, dass die Band nun nach rund 22 Jahren des Bestehens erst das dritte Album auf dem Markt bringt, ist wohl kaum als überstürzt zu bezeichnen.

Bei genauerer Betrachtung relativiert sich dies allerdings ein wenig, denn die Band hat lange Jahre im Demostadium verharrt und erst im Jahr 2004 ihr erstes, selbstbetiteltes Album veröffentlicht, dem 2006 der Zweitling „Fallen“ folgte. Dabei klebte der Band scheinbar das Pech an den Fersen, denn ihre letzten beiden Labels mussten das Zeitliche segnen und auch in personeller Hinsicht scheint den Jungs das Glück alles andere als hold zu sein, da sie ständig gezwungen waren, nach einem neuen Fronter Ausschau zu halten. Mittlerweile ist es der Band jedoch gelungen, sich die Dienste des ex-Reverend Bizarre-Shouters Sami Hynninen zu sichern, so dass die Querelen der Vergangenheit im Augenblick der Vergangenheit anzugehören scheinen.

Wer beim Stichwort Doom jetzt erwartet, dass „The God Behind The God“ ausschließlich zäh und schwermütig rüberkommt, der ist auf dem falschen Pfad, denn Spiritus Mortis schauen immer mal wieder über den Tellerrand der Langsamkeit und reichern ihre Musik auch mit herkömmlichen Metal-Elementen an. Und ausgerechnet diese Tracks („The Man Of Steel“, „Heavy Drinker“) funktionieren in meinen Ohren am Besten. Doch auch das klassische Doom-Material – allen voran die beiden Überlänge-Tracks „Death Bride“ und „The God Behind The God“ braucht sich nicht zu verstecken und überzeugt mit schwermütigen, teilweise hypnotischen Passagen, die den Hörer vor allem durch Sami Hynninens Stimme und dem druckvollen, tief gestimmten Sound gefangen nehmen.

Somit ist „The God Behind The God“ eine durchaus runde Sache geworden. Zwar darf man bezweifeln, dass das Album irgendetwas an dem Geheimtipp-Status der Band ändern wird, aber für Liebhaber dürfte die Scheibe ein gefundenes Fressen sein. Unbedingt mal anchecken!

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen 17.06.2009

TRACKLIST
1. The Man Of Steel (***)
2. Death Bride (***)
3. The Rotting Trophy
4. Curved Horizon
5. When The Wind Howled
6. Heavy Drinker (***)
7. The God Behind The God
8. Perpetual Motion
[ *** Anspieltipps ]

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