Cd-Besprechung
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Bei der neuen Sometree stellt sich die entscheidende Frage: Ist das eigentlich Indie?
Und man kann diese Frage durchaus als Maßstab für die derzeitige Entwicklung der „Indie-Musik“ stellen. Aber bevor die Analyse ausufert, widmen wir uns „Yonder“, dem neuen Baby von Sometree.
Die Berliner sind also wieder da. Im Gepäck eben dieses „Yonder“. Acht Songs sind nicht viel für ein Album, doch für meinen Geschmack gerade richtig. Denn man sagt mit acht Songs manchmal mehr als mit 18.
Was Sometree sagen wollen, weiß man nicht, aber die Musik sagt: „Eh wir können auch anders!“. Anders bedeutet nicht, dass Sometree jetzt Metal machen, sondern, dass die Produktion deutlicher subtiler und ausgeklügelter ist. Gleich der Beginn hat orchestrale Ausmaße, der Rocksong an sich (oder eben Indie!) rückt in den Hintergrund. Die Schönheit des Pop steht im Blickpunkt. Inszenierungen wie im Theater diktieren das Kopfkino bei „Yonder“. Nicht ganz unschuldig an den Streichern und Klaviertönen dürfte Tobias Siebert, Produzent der Platte und „Klez.e“ Mastermind, sein.
Bei der eröffnenden Frage nach dem Indie-Gehalt der Sometree-LP, bin ich mir nicht sicher. Denn es gibt ja, und das muss nicht als Schwarzmalerei verstanden werden, die Tendenz intelligenter alternativer Musik, die in Deutschland lange unter der Indie-Fahne firmierte, in Pop-Gefilde zu driften.
Auch Sometree schwelgen in melodiösen Strukturen, die dem Pop nahe stehen und ihn dennoch an Intensität und Tiefe überstrahlen. Das ist Musik mit Herz, Hirn und viel Gefühl. Erfolg werden sie damit nicht haben, denn der Mainstream hat keinen Platz für so viele Gedanken.
In düsteren Momenten bekommt das Album dann aber doch einen zarten Anflug von Beliebigkeit, was auch durch die Länger der Songs entsteht. Weniger ist manchmal eben doch mehr. Dennoch eine gute Platte für den Herbst.
10 Punkte (von max. 15)
frank fischmann, 22.09.2009
TRACKLIST
1. Sink Or Swim
2. Heroin
3. Moduin
4. A Years Mind
5. Serene
6. Conundrum
7. A New Low
8. Enchiridon
[ *** Anspieltipps ]
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