Cd-Besprechung

Slash - Slash -Die Autobiografie

Slash

Slash -Die Autobiografie

Rockbuch Verlag
  Vö: 01.09.2008

Bewertung:  11 Punkte
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Jeder kennt ihn: Den Mann mit den Locken und dem Zylinder, dessen Gesicht man nie zu Gesicht bekommt und der auf seiner Les Paul die genialsten Solos und Riffs fabriziert.
„Sweet Child O´Mine“, „Paradise City“ oder „November Rain“ machte er erst zu den Kultsong die sie jetzt sind. Die Rede ist natürlich von Slash, der nun seine Autobiografie vorlegt und eine Menge von sich preisgibt ohne auch nur ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Auf über 500 Seiten erzählt er vor allem über seine wilden Zeiten als Bmx Kid, als Gitarrist von Guns ´n Roses und der Nachfolgezeit mit Slashs Snakepit und Velvet Revolver.
Und die Zeiten waren wirklich wild. Slash wechselte in seiner Jugend unzählige Male seinen Wohnort und seine Schule, klaute Kassetten wie ein Rabe, fuhr Bmx wie ein Wahnsinniger und machte bereits mit Zwölf seine ersten sexuellen Erfahrungen. Dann kamen eines Tages die Drogen und die Gitarre in sein Leben. Er rauchte Pot, fickte, schwänzte die Schule, soff wie ein Loch und schmiss jede Art von Drogen ein, die ihm unter die Finger kam.
Und dies sollte sich bis 2006 auch nicht ändern. So ehrlich, aufrichtig und offen Slash von seinen permanenten Exzessen auch berichtet, so enervierend wird es zum Teil mit der Zeit.
Wenn man über 50 Seiten nur über Smack, Heroin, Koks, Jack Daniels, Vodka, Schlampen und Rudelficken liest, stumpft man gewaltig ab.
Nichtsdestotrotz ist die Autobiografie zu keiner Zeit langweilig, da Slash und sein Co-Autor keine gestelzte Sprach nutzen oder seine Geschichte in komplizierten Schachtelsätzen verpacken. Das die Geschichten hin und wieder etwas kompliziert klingen liegt vor allem an den vielen verschiedenen Personen die vorkommen. Keine Ahnung, wie viel Freundinnen Slash während dieser Lebensperiode auf welchen Kontinenten hatte; ich zumindest hab eindeutig den Überblick verloren, ob er gerade mit Renee, Yvonne, Perla oder sonst wem zusammen war. Die musikalischen Anekdoten sind jedoch die interessantesten Geschichten von allen. Egal, ob es die Touren mit Mötley Crüe, Metallica oder Iron Maiden waren: Alles bestand aus purem Exzess und Verschwendung. Es ist wirklich ein Wunder, dass noch alle Gründungmitglieder der Guns noch leben. Morgens Vodka damit das Zittern weggeht, vor und nach den Konzerten Heroin drücken, damit man klar kommt und x-mal eine Überdosis und dann in die Entzugsklinik um danach wieder uneinsichtig anzufangen. Jeder war ein Junkie. Ob Izzy, Duff, Axl, Steven oder Slash, jeder hing an der Flasche oder an der Nadel. Und man hat den Eindruck, dass Slash immer noch teilweise die Einsicht fehlt und stolz auf seine Drogenkarriere ist.
Auch wenn er später einsieht, dass seine beiden Kinder und seine Frau der richtige Weg sind. Bereuen tut er nichts. Er erzählt von seinem 8-minütigen Herzstillstand als wäre es das normalste auf der Welt.
Auch die komplizierte Beziehung zu Axl wird ausführlich gewürdigt. Axl war anscheinend ein extremer Borderliner mit einer ausgewachsenen Neurose, auch wenn dies nicht im Buch erwähnt wird, deutet wirklich alles darauf hin.
Zum einen Zeitpunkt war er der sensibelste Mensch mit dem man über alles sprechen konnte und der geniale Texte schrieb. Einen Moment später rastete er grundlos aus, schlug alles zu Brei, sprach mit keinem mehr und verließ die Szenerie. Hinzukamen seine notorischen Verspätungen, und der Zwang, dass alles nach seiner Pfeife tanzen musste. Mehr Details sollen an dieser Stelle jedoch nicht verraten werden. Wer auf Rockbiographien a la Lemmy steht kann auch bei Slash bedenkenlos zugreifen. Interessant ist es allemal. Also schaltet den Fernseher aus und lest ein Buch! Was ihr seid immer noch da? Computer ausschalten. Sofort!

11 Punkte (von max. 15)

Michael Konen01.10.2008

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