Cd-Besprechung

Ski King

Sketchbook

Rodeostar
  Vö: 14.10.2011

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Dem Promozettel zufolge legt Ski King großen Wert darauf, nicht als Imitator, sondern als Entertainer durchzugehen. Dabei empfinde ich die Bezeichnung Imitator hier keinesfalls als negativ, denn rein stimmlich könnte der Mann problemlos als Elvis- oder Johnny Cash-Double durchgehen. Im Allgemeinen ist das zwar nicht ganz meine Baustelle, aber beim Blick auf die Tracklist von „Sketchbook“, die u.a. Coverversionen von AC/DC („Highway To Hell“) und Judas Priest („Breaking The Law“) enthält, wurde ich als Metalhead doch neugierig und habe hier mal entsprechend zugegriffen.

Eine Entscheidung, die ich keinesfalls bereut habe, denn trotz der auf dem ersten Blick etwas merkwürdigen und unpassend erscheinenden Zusammenstellung – die Stilbreite reicht von Johnny Cash („Ain't No Grave“, „Ghostriders In The Sky“) über die bereits erwähnten Metal-/Hardrockvertreter hin zu den Bee Gees („Staying Alive“) und Frank Sinatra („My Way“) - haben die dargebotenen Coverversionen Hand und Fuß und klingen wie aus einem Guß. Dies ist bei den Johnny Cash-Nummern eigentlich wenig verwunderlich, aber ich verbuche es mal als neue Lebenserfahrung, dass sich auch eine eigentlich nur schwer verdauliche Disco-Berieselung à la „Staying Alive“ und sogar Metalnummern im Country- / Rock'n'Roll-Gewand ebenfalls hervorragend machen.

Das Erfolgsgeheimnis scheint dabei im Wesentlichen aus zwei Komponenten zu bestehen: Der Verzicht auf unnützen Schnickschnack; Effekte werden zwar eingesetzt, aber homöopatisch und stets songdienlich dosiert sowie die begnadete Stimme des Kings, die treffsicher, wohltönend und mit Gefühl viel zur Atmosphäre des Albums beiträgt. „Sketchbook“ ist ein Album, das zwar durchweg aus Coverversionen besteht, nichtsdestotrotz aber eigene Akzente setzt und Individualität versprüht. Für mich ist die Scheibe jedenfalls ein kleines, spät im Jahr platziertes Highlight, das Lust auf mehr macht, so dass ich mir mal in nächster Zeit die restliche Diskographie des Ski Kings zu Gemüte ziehen werde.

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 18.11.2011

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