Cd-Besprechung

Selig

Magma

Vertigo Berlin (Universal)
  Vö: 01.02.2013

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Magma ist heiß, unzähmbar, wild, kraftvoll und manches Mal auch unberechenbar. Aber was hat das jetzt mit einem Album zu tun? Eigentlich eine ganze Menge. Und ganz besonders, wenn man sich die nun 20-jährige Karriere der deutschen Rockband Selig einmal genauer betrachtet. Kein Wunder, dass die Musiker sich eben auch für solch einen energetischen Namen für ihr neustes Werk entschieden haben. Selig haben eben alles durchlebt. Mit „Magma“ ist nun ein tiefschürfendes Album entstanden, das die Hamburger Band auch einmal von einer etwas anderen Seite zeigt.

Statt sich rein mit, wie oftmals in Musikerkreisen üblich, eigenen Problemen auseinanderzusetzen, haben Selig den Blick ebenso auf die heutige Gesellschaft und ihre Tücken gerichtet. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich einige der 12 Songs recht schwermütig, zuweilen ironisch, analytisch, aber eben auch verdammt ehrlich präsentieren. Das mag ebenso wie die Tatsache, dass Selig „Magma“ in England zusammen mit Rick Rubin produziert haben, der Grund dafür sein, dass die Songs zwar die gewohnte Tiefe haben, jedoch irgendwie ein wenig länger brauchen, um beim Hörer das nötige Fünkchen Begeisterung zu wecken. Songs wie „Ohne Dich“, „Ist es wichtig?“ oder „Wir werden uns wiedersehen“ lassen sich aber auch einfach mal nicht in Reihe produzieren.

Aber muss es eben auch immer ein Mainstream-kompatibles Album sein, das man als geschätzte Rockgröße vermarktet? Ich denke nicht. Und dennoch besteht gerade bei einer Band wie Selig der Anspruch an einen ohrwurmtauglichen Deutschrock. „Magma“ bietet dies zwar nicht so ganz, aber dennoch weckt es gerade in den frühen Fans der Band eine gewisse Melancholie, die einen beim Hören früher oder später einholt. Wer Selig bisher schon verehrt hat, der dürfte sich auch schnell mit „Magma“ anfreunden. Zum Einstieg in den Selig-Kosmos dürfte das Album allerdings eher zu einer recht schweren Kost werden. „Magma“ ist solider, technisch-einwandfreier Rock, dem jedoch statt dem ganzen analytischen Psychodelic-Sound ein wenig mehr Gelassenheit gut getan hätte.

11 Punkte (von max. 15)

Kitty N., 04.02.2013

Weitere Cd-Besprechungen und Stories

Leserkommentare