Cd-Besprechung

Rinocerose

Schizophonia

V2 Records (Rough Trade)
  Vö: 26.09.2005

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  6.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Ein Albumtitel wie „Schizophonia“ ist eigentlich eine Steilvorlage für überflüssige, wie peinliche Rezensionen, die sich pseudoanalytisch über das musikalische Seelenleben von Rinôçérôse auslassen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die beiden Bandmitglieder Jean Phillippe Freu und Patrice Carrié im wahren Leben als Psychologen arbeiten.

Doch so ganz abwegig ist die Überlegung nicht, denn „Schizophonia“ ist ein Album voller Licht und Schatten. Harte Rockgitarren paaren sich mit Dance-Beats um von fluffigen Funksounds gefolgt zu werden und das manchmal alles in einem Song („My Demons“).

Und da liegt auch der Knackpunkt: „Schizophonia“ wirkt wenig in sich geschlossen, alles geht kreuz und quer, ein großes Kuddelmuddel. Krachiger Rock, Glam, Punk, fette Beats und Rolling Stones Anleihen treffen aufeinander und vermögen kein einheitliches Ganzes zu formen. „Pleasure and Pain“ erinnert stark an Depeche Mode, für „Bitch“ haben sie ACDC das Gitarrenriff geklaut, während das Riff in „Fahr zu Hölle“ (nein, kein Rechtschreibfehler meinerseits) auch von Peter Gabriel hätte stammen können. Komplett überflüssig hingegen Lückenfüller wie „Cubicle“ oder „Fucky Funky Music“.

Doch schlussendlich stimmt das fröhlich-beschwingte „Body to Body“ wieder ein wenig versöhnlich und lässt an die guten, alten relaxten French-Elektro Tage von Rinôçérôse denken. Da, wo sie noch gut waren.

7 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 01.10.2005

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