Cd-Besprechung
Leserwertung: 8.5 Punkte
Stimmenzahl: 2
Um es vorweg zu nehmen: es geht hier um eine Band zweier Psychologen aus Montpellier, die ursprünglich zur Gitarre griffen, später allerdings die Welt der elektronischen Musik entdeckten.
Also wieder eine dieser vielen französischen Dance-Acts? Nein, bei Rinôcérôse geht es um mehr. Die Band ist beeinflusst vom Sound ihrer provinziellen Heimatstadt Montpellier. Dabei versuchen sie konventionelle, aber durchaus aussergewöhnliche Gitarrenklänge in ein elektronisches Klanggerüst zu bauen. Mit dem Programmierer Johnny Palumbo an Bord, schaffen es Rinôcérôse einen ganz eigenen Groove zu entwickeln, den sie mit ihren Gitarren alleine sicherlich nicht erzeugen könnten. So wurden für "Music kills me" auch einige Gastmusiker mit einbezogen. Hier finden sich verschiedene Flötisten, Perkussionisten und Bassisten zusammen, die dem Sound von Rinôcérôse sachte, aber bestimmt Funk verleihen.
Alles in allem ist Music kills me eine sehr ausgereifte Platte, die aber auch noch Platz für Orientierung in der geradlinigen Soundstruktur lässt. Das Schöne ist ein Durchschweifen von allerlei Art Tanzmusik mehrerer Zeitabschnitte. Mal kommen sie mit dem Groove der 70er daher, mal mit der Power der 90er angebrettert. Und dabei ist eines markant. Die fast schon manisch geführten Rhythmus- und Gitarrenlines, die eine hohe Intensität beim Hörer wecken. Man wird gepackt vom Klanguniversum Rinôcérôses.
Der Titel sagt es eigentlich schon. "Music kills me" beschäftigt sich vorrangig mit dem Thema Tod, doch in einer ästhetischen und nicht philosophischen Weise oder gar psychologisch genial den Tod als Thema eines Albums für Tanzmusik zu wählen?. Die Titel der Songs führen sozusagen durch eine Gallerie mit Bildern über den Tod und was damit so alles verbunden sein kann. Aber dieses Thema wird hier mit fröhlichen Grooves untermalt, so dass eigentlich doch das Leben gefeiert wird.
Kritisieren muss man auf diesem Album allerdings den doch sehr verhaltenen House des Trios. Er reißt nicht wirklich mit. Aber vielleicht muss das die eigenwillige und ungewöhnliche Produktion auch gar nicht...
10 Punkte (von max. 15)
Benjamin Großmann, 21.03.2002
TRACKLIST
1.Le Rock Summer
2.Music Kills Me
3.It's Time To Go Now!
4.Lost Love
5.Dead Flowers
6.Resurrection D'Une Idole Pop
7.Professeur Suicide
8.No, We Are Not Experienced!
9.B.Jones: Last Pictures
10.Obseques D'Un Guitar Hero
11.Dead Can Dance
12.Highway To Heaven
[ *** Anspieltipps ]
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