Cd-Besprechung
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Zuerst einmal das Wichtigste: Die Apokalypse ist ausgeblieben. Nach dem erneuten Ausstieg von Stargitarrist John Frusciante hatten viele Fans der Red Hot Chili Peppers das Schlimmste befürchtet und das Ende der Kreativität beschrien. Doch es kommt anders als die Untergangpropheten prophezeit haben, denn „I’m With You“ setzt den Weg, den man mit „Stadium Arcadium eingeschlagen hat, konsequent fort.
Der funkige Sound der Chili Peppers tritt ähnlich dem Vorgänger auf „I’m WIth You“ zugunsten von Popmelodien in den Hintergrund. Diesmal macht man allerdings nicht den Fehler es zu übertreiben. Wo „Stadium Arcadium“ teilweise in Schönheit starb und die Grenze zur gefälligen Langeweile zu oft riss, findet man auf der neuen Scheibe zwar wieder Tracks mit überaus harmonischen Refrains, die aber durch Kleinigkeiten abwechslungsreich bleiben. Sonst bleibt vieles beim Altbewährten. Die Stimme von Sänger Anthony Kiedis groovt sich auf ihre ganz spezielle Weise durch die Songs, straighte Drums geben die Richtung vor, der Bass ist hart und an vielen Ecken und Enden blitzt ein gekonnter Gitarrenpart auf. Ja, die Gitarre bleibt trotz Frusciantes Ausstieg eine Schokoladenseite der Chili Peppers, denn auch Neugitarrist Klinghoffer versteht sein Handwerk durchaus. Vielleicht ist das Gitarrenspiel jetzt ein wenig zurückhaltender, dafür punktet Klinghoffer mit einer gewissen Feinsinnigkeit.
Richtig stark ist „I’m With You“ immer dann, wenn die harmonische Grundausrichtung der Songs mit einer Prise Ausgelassenheit kombiniert wird. So stellen die Paradebeispiele dafür - das atmosphärische „Ethiopia“ und „Dance, Dance, Dance“ mit seiner Mischung aus treibenden Parts und ausholenden Rockgesten - dann auch die Highlights des Albums dar.
Trotz dem liebgewonnen Klang stört die Poplastigkeit des Albums auf die Dauer und man hat den Eindruck jedes der Lieder wäre als Radiosingle konzipiert. Eine gewisse Berechenbarkeit hat sich in die einzelnen Titel eingeschlichen. Auf dem Album – wie auch in den meisten Songs- vermisst man etwas, das mit wildem Temperament oder durch einen Überraschungsmoment als Kontrapunkt dienen könnte, es mangelt generell an Abwechslung. Es fehlen Songs wie „Can’t Stop“, die mit brachialer Urgewalt den Körper zur Bewegung zwingen.
Gewiss ist „I’m With You“ trotzdem ein schönes Poprock-Album mit musikalisch äußerst hochwertigen Songs. Den richtig großen Wurf verpassen die Red Hot Chili Peppers mit der neuen Scheibe allerdings dann doch. Somit bleibt „I’m With You“ ein kurzweiliges Vergnügen, das sicherlich in kleinen Dosen Spaß macht, aber einen faden Beigeschmack hinterlässt.
11 Punkte (von max. 15)
Felix Saran, 29.08.2011
TRACKLIST
1. Monarchy Of Roses
2. Factory Of Faith
3. Brendan's Death Song
4. Ethiopia (***)
5. Annie Wants A Baby
6. Look Around
7. The Adventures Of Rain Dance Maggie
8. Did I Let You Know
9. Goodbye Hooray
10. Happiness Loves Company
11. Police Station
12. Even You Brutus?
13. Meet Me At The Corner
14 Dance, Dance, Dance (***)
[ *** Anspieltipps ]
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