Cd-Besprechung

Pretty Maids - It Comes Alive - Maid In Switzerland

Pretty Maids

It Comes Alive - Maid In Switzerland

Frontiers Records
  Vö: 23.03.2012

Bewertung:  8 Punkte
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Für einige Bands stellen Live-Veröffentlichungen ein probates Mittel dar, schnell mal ein paar Zusatzeinnahmen zu generieren, ohne dabei den mühseligen Weg gehen zu müssen, neues Material zu komponieren. Andere Bands wiederum benutzen Live-Veröffentlichungen dazu, den Vertrag mit ihrem Label zu erfüllen – sei es, weil ein besserer Deal bei einem anderen Label winkt oder, weil man sich auf Grund „geschäftlicher Differenzen“ schnellstmöglich vom Label trennen möchte. Dabei gibt es auch ganz extreme Vertreter wie z.B. Iron Maiden, bei denen es ja mittlerweile Tradition geworden ist, dass jedem Studioalbum eine Live-Scheibe hinterher folgt. Auch im Hause Pretty Maids hat man bereits Erfahrungen mit Live-Veröffentlichungen, hat diese in der Vergangenheit mit der 1995er-Scheibe „Screamin‘ Live“ und dem 2003 veröffentlichten „Alive At Least“ jedoch nur in homöopathischen Dosen eingesetzt. Was aus Fansicht jedoch noch fehlt, ist eine entsprechende visuelle Vollbedienung – sprich eine DVD-Veröffentlichung. Diesem Wunsch kommen die Dänen nun mit „It Comes Alive – Maid In Switzerland“ nach, mit dem die Band auch gleichzeitig ihr dreißigjähriges Bandbestehen feiert.

Nachdem die Existenzberechtigung dieses wahlweise als CD oder DVD+CD-Digipack erhältlichen Releases also schon einmal grundsätzlich zu bejahen ist, wenden wir uns nun im Folgenden der Frage zu, in wieweit sich die Anschaffung des Tonträgers lohnt. Und hier fällt die Antwort – zumindest aus meiner Sicht - nicht mehr ganz so eindeutig aus. Allerdings sollte ich wohl vorausschicken, dass ich mit Pretty Maids eigentlich noch nie sonderlich viel anfangen konnte. Denn mal abgesehen von dem mittlerweile ja auch von Hammerfall mit Cover-Ehren bedachten „Back To Back“ hat mich die Band irgendwie noch nie wirklich angesprochen.

Da überrascht es den Leser dieser Rezension dann wohl auch wenig, dass „It Comes Alive…“ meine Ansicht über die Band nicht zu ändern vermag und ich auch mit der Veröffentlichung selber nicht richtig warm werde. Vom rein sachlichen Standpunkt aus betrachtet ist hier zwar alles im grünen Bereich: ein für Live-Alben annehmbarer Sound, eine ausgewogene Setlist, bei der sich neue und alte Songs die Klinke in die Hand geben sowie ein – bezogen auf die CD-Version des Albums – Doppeldecker mit 21 Songs und einer fast zweistündigen Spielzeit. Doch das Wichtigste bleibt auf der Strecke, die Songs sprechen mich nämlich einfach nicht an. Daher könnte ich „It Comes Alive…“ ein wenig überspitzt ausgedrückt auch als knapp zweistündigen Langweiler bezeichnen, der einen nur in einigen wenigen Momenten mal aus der Lethargie herausholt.

Eine für Fans der Truppe sicherlich kontroverse, wenn nicht sogar ketzerische Meinung, die der Band gegenüber zugegebenermaßen auch ein bisschen unfair ist, da man ja nun wirklich nicht behaupten kann, dass die Jungs Stümper sind, die keinerlei musikalisches Verständnis vorweisen können. Ich bin mir dieser Ungerechtigkeit bewusst und entschuldige mich auch gerne dafür, aber Musik ist und bleibt in erster Linie nun einmal Geschmacksache und meinen Geschmack treffen die Maids einfach nicht. Fans der Band kommen demzufolge bei der Bewertung dieser Veröffentlichung zu einer ganz anderen Bewertung, aber für mich kommt „It Comes Alive…“ nur auf eine Durchschnittsnote.

8 Punkte (von max. 15)

Jürgen 08.03.2012

TRACKLIST
CD 1:
1. Pandemonium
2. I.N.V.U.
3. Hell On High Heels (***)
4. Wake Up To The Real World
5. Destination Paradise
6. Another Shot Of Your Love
7. Scream
8. Walk Away
9. It Comes At Night
10. Queen Of Dreams
11. Savage Heart
12. Clay

CD 2:
1. Yellow Rain
2. Rock The House
3. Back To Back (***)
4. Rodeo
5. Lovegames
6. Future World
7. Little Drops Of Heaven
8. Please Don’t Leave Me
9. Red Hot And Heavy (***)
[ *** Anspieltipps ]

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