Cd-Besprechung

Poisonblack

Of Rust And Bones

Century Media
  Vö: 19.03.2010

Bewertung:  13 Punkte
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Poisonblack erscheint an so mancher Stelle, wie die Light-Version von Sentenced. Man sollte dann aber auch ergänzen: Und selbst die hat noch Batz! Natürlich kann man Poisonblack nicht die Selbstständigkeit absprechen, denn die ist auf alle Fälle vorhanden! Doch Villes charakteristische Stimme machte nun mal auch einen gehörigen Teil des Charmes von Sentenced aus und oberflächlich betrachtet unterscheidet sich hier nur das musikalische Gewand.

Auf ihrer mittlerweile vierten Scheibe vollziehen Poisonblack einen weiteren Schritt in Richtung des eigenen Sounds, den ich mal als rauen Gothic-Metal mit starken Rock-Einflüssen bezeichne. Damit ist der Opener „My Sun shines black“ sehr gut gewählt, der äußerst dynamisch nach vorn prescht. Villes raues Organ wird perfekt durch schnelle Drums und energische Gitarrensounds ergänzt. Doch man kann auch anders: „Down the Drain“ startet bluesig und offenbart eine ganz andere, ruhige und zurückhaltende, Seite von Villes Stimme. Mit seinen acht Minuten stellt es das eine von zwei langsamen aber doch, verursacht durch harte Gitarrenriffs, rauen Stücken dar. Bei dem anderen Achtminüter geht es um „Invisible“. An dessen Anfang steht ein einsames Gitarrenintro, untermalt mit zurückhaltendem Schlagzeug und Bass, geht dann über ins Mid-Tempo, und weiß zum Ende mit einem herrlichen Refrain zu überzeugen.
Auch verhältnismäßig kurze Nummern, wie „My World“ oder „Casket Case“ können durch den intelligenten Tempowechsel und Gitarrensoli überzeugen und fesseln.
„Alone“ startet verhalten, die Drums verraten allerdings schon, dass der Scheint trügt. Und tatsächlich enthält der Song den Ohrwurmcharakter eines „Rush“ („Lust Stained Despair“). Eine äußerst interessante Hookline, ein geniales Gitarrensolo und der zweistimmige Refrain der Mid-Tempo-Nummer lassen den Kopf nicken.
Etwas schwerfälliger kommt „The Last Song“ daher, der sich dann mit seinen 7:33 Minuten auch etwas zieht. Das hätte etwas knackiger sein können. Dass Poisonblack dazu fähig sind, haben sie oft genug bewiesen.
Mit „Buried alive“ beweisen Poisonblack zum Schluss ein weiteres Mal, dass sie ihre Stärke eher bei schnellen Rocknummern ausspielen können. Die Instrumente passen perfekt zu Villes Stimme, der beim Refrain zu Höchstform aufläuft und hörbar Spaß beim Singen hat.

Obwohl Poisonblack eine ideale Nachfolgeband für Ville ist, haben sie die Referenz auf Sentenced aber kaum nötig, denn man fungiert als eigenständige Band mit eigenem Sound und setzt den Fokus vor allem auch beim Texten anders. Wie von Poisonblack gewohnt, geht es um Lust und Schmerz, um Verlangen und Verlust. Und doch klangen die Vorgängeralben insgesamt melancholischer, runder und gleichzeitig more straight forward. Damit soll nicht gesagt sein, dass beim Hören von „Of Rust And Bones“ Langeweile oder fröhliche Stimmung aufkommt. „Of Rust And Bones“ eignet sich auf alle Fälle als Ergänzung der bisherigen Poisonblack-Sammlung!

Kiitos!

13 Punkte (von max. 15)

Conny König, 24.03.2010

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