Cd-Besprechung

Planlos

Klartext

Goldene Zeiten
  Vö: 30.05.2005

Bewertung:  6 Punkte
Leserwertung:  8.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Planlos heißt die Band. Das Album heißt „Klartext“. Ihr Label heißt Goldene Zeiten und gehört Wölli, dem Toten Hosen Drummer a.D. Alle Zeichen stehen also auf Deutschpunk. Und der wird auch geboten. Mehr schlecht als recht. Denn die Texte lassen einem schon teilweise den Lebenssaft in den Adern gefrieren. Planlos sind, Planbar, Plump und Plakativ. Phrasengedresche ist an der Tagesordnung. Es wird über die Regierung gelästert, es werden „Kinderficker“ verurteilt, das Superstargehabe wird an den Pranger gestellt und jedes ach so lächerliche „Instrument“ wie z.B. ein Kazoo wird an den unmöglichsten Stellen vergewaltigt.
Alles riecht nach zu verkrampft gewollter Innovation. Man weiß nicht, ob Planlos nun Slime, Die Toten Hosen, Ärzte oder Muff Potter sein wollen.
Für Verwirrung sorgt auch das Lineup der Band. Anscheinend haben die Jungs keinen festen Drummer, sondern nur einen dieser schmierig wirkenden Studioschlagzeuger die es technisch wohl draufhaben, denen es aber an Herzblut fehlt. Auf der Homepage findet man zu dieser Thematik jedoch keine Informationen. Und in Gästebüchern und Foren wird sowieso immer die Unwahrheit erzählt. Auf jeden Fall ist es nicht gerade unbedingt Punkrock, mit professionellen Gastmusikern zu arbeiten (Achtung: nur die Meinung des Autors!).
Aber nicht alles ist unglaubwürdig und schlecht. Es befinden sich tatsächlich einige schöne Melodien auf „Klartext“. Besonders gefällt z.B. „Sorgenkind“ bevor es durch ein Trompeten- und Bongointermezzo zerstört wird. „Geschmacksache!“ werden jetzt wieder einige Spötter aufschreien. Stimmt. Und auch Wizo haben damals mit „Hund“ den gleichen Weg beschritten. Jedoch irgendwie authentischer.
Das fast einzige was bei dieser Cd den Stempel „Unikat“ verdient, ist der handgestempelte „Planlos“ Aufdruck auf dem Cover des schön gestalteten Digipacks.
Also nur für Fans, die nicht genug von den Toten Hosen bekommen.
Eine abschließende Frage zum ersten Lied: Gau ist doch schon ein Superlativ, wie ist dann noch ein Supergau möglich? Leerer als leer geht doch auch nicht oder?

6 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 20.05.2005

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