Cd-Besprechung

Planlos - Feuer und Flamme

Planlos

Feuer und Flamme

Goldene Zeiten
  Vö: 15.02.2008

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  9.6 Punkte
Stimmenzahl: 7

„Planlos sind, Planbar, Plump und Plakativ.“ Das waren die Zeilen, als man den Vorgänger vom vorliegenden neuen Album „Feuer und Flamme“ hörte. Harte Kritik, aber seinerzeit auch berechtigt und konstruktiv.
Was hat sich also anno 2008 bei Planlos getan? Antwort: Textlich leider nicht besonders viel und musikalisch auch nicht. Die Texte pendeln weiterhin zwischen ernst und kitschig, und humorig und peinlich. Planlos wollen anscheinend den „Tiefgang“ der Hosen und den Humor der Ärzte und vermischen es zu einer unausgegorenen Mixtur, die beiden Ansprüchen nur selten genügt. „Die Toten Ärzte“ sind das Ergebnis, wenn es diese Coverband nicht schon geben würde.
Doch es gibt auch Lichtblicke wie beispielsweise das Artwork. Bereits das Vorgängeralbum „Klartext“ glänzte durch ein liebevolles Digipack mit einem „Planlos“ Stempelabdruck, der jedes Album sozusagen einzigartig machte. Die Digipacktradition wird erfreulicherweise weitergeführt und jeder Cd Käufer wird sich sicherlich dafür bedanken, dass man für seine Devisen noch ein schönes Produkt bekommt.
Außerdem scheint der einstige Studiodrummer der Vergangenheit anzugehören, denn Planlos haben anscheinend wieder einen festen Schlagzeuger mit Herzblut in ihre Band eingeführt.
Ein weiterer Pluspunkt für Planlos. Doch irgendwie reicht es für Planlos nicht, aus dem Durchschnitt der Deutschpunkbands herauszuragen. Auch wenn sie nur rocken und sie selbst sein wollen („Etiketten“) und für eine Punkrockband ganz passabel an ihren Instrumenten sind, gibt es dennoch wesentlich mehr deutschsprachige Rockbands wie Escapado oder Antitainment, die Planlos in Sachen Einfallsreichtum, Spielfreude und Kreativität nicht nur überholt, sonder sogar überrundet haben. Das hat auch nichts mit Trend zu tun, sondern mit Qualität. Da können Planlos noch so viele Texte wie „Etikette“ schreiben, das besondere „Etwas“ fehlt hier an allen Ecken und Enden.
Fazit: Besser als der Vorgänger, aber immer noch nicht mehr als Durchschnitt aufgrund der plakativen und teilweise infantilen Texte, die auf Stammtischweisheiten basieren. Einen Plan scheinen sie immer noch nicht ganz zu haben.

7 Punkte (von max. 15)

Michael Konen10.02.2008

TRACKLIST
1. Music is my girlfriend
2. Etiketten
3. Rosenkrieg
4. Wenn es regnet
5. Schwarzes Schaf
6. Zombie
7. Alles super
8. Himmel oder Hölle
9. Neben dir
10. Stummes Schrei
11. Feuer & Flamme
12. Es kommt wie es kommt
[ *** Anspieltipps ]

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