Cd-Besprechung
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Rollendes Schlagzeug-Intro. Chorus. Aufbau über Vedders Gesang mit steigender Instrumentierung. Chorus. Erneutes Aufbäumen mit abruptem Stopp. Und nochmal, dann endlich erreicht „Got Some“ seinen ersten Höhepunkt. Flächige Bridge und auf geht’s zum 1-minütigen Finale des wahrscheinlich besten, sicherlich aber eingängigsten Stücks der neuen Pearl Jam Platte „Backspacer“. Und weil die Band diesmal die Großzahl der schnellen Songs an den Anfang gestellt hat, mag man fast hoffen, dass es nur so weitergeht. Tatsächlich findet man (mal wieder) ein ziemlich ausgewogenes Album vor und im hinteren Teil mit „Supersonic“ gerade mal ein weiteres Uptempo-Stück.
Was ist also diesmal anders? Pearl Jam haben einiges über Bord geworfen: Die komplette Verneinung der Selbstvermarktung, das Anprangern der Bush-Regierung (ist ja auch vorbei, zum Glück) und überflüssigen musikalischen Schnickschnack. Im Gegensatz zum selbstbetitelten Vorgänger wirkt Backspacer also ein bißchen aufgeräumter, ab und zu direkter, aber die Songs sind deshalb nicht weniger komplex aufgebaut. Die erste Single „The Fixer“ – nicht gerade das Top-Stück der Platte – gibt mit seinen anspruchsvollen Rhythmuswechseln einen ersten Eindruck und konzentriert sich textlich auf eine Facette von Eddie Vedders Persönlichkeit. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt insgesamt auch eher auf persönlichen Erfahrungen und dem ewigen Thema Liebe. Aus den langsameren Stücken tut sich dabei „Unthought Known“ durch die Melodieführung hervor. Live ist dabei Gänsehaut garantiert. Pearl Jam konnten das ja schon immer gut, diesen schmalen Grat zwischen Schmalz und Gefühl abzupassen.
Überhaupt ist das eine der Qualitäten der Platte: Man kann sich einige Songs einfach verdammt gut live vorstellen. Auf der letzten Europa-Tournee beschränkte sich die Band hauptsächlich auf „The Fixer“ („Supersonic“ gab es in London zu hören), aber man fragt sich, wieso. Auch wenn anspruchsvolle Midtempo-Stücke wie „Force of Nature“ dem Publikum beim ersten Mal recht schwer zu verkaufen sind, hätte ein Rock’n’Roller wie „Johnny Guitar“ bestimmt sofort Anklang finden können.
Wie vergleicht sich „Backspacer“ nun also mit den anderen Pearl Jam-Alben? Natürlich ist die neue Platte anders als die epochale „Ten“ (aber welches andere Album konnte das schon leisten?). Eine ordentliche Portion „Vs.“, ´ne Scheibe der Avocado und sicherlich auch etwas „Yield“ sind zu finden. Komplett wird die Sache aber erst durch eine Menge Fans, die dankbar sind, dass es die unerreichten Pearl Jam noch gibt, dass sie weitermachen und dass sie einfach sie selbst sind.
12 Punkte (von max. 15)
Burkhard Fückel, 06.10.2009
TRACKLIST
1. Gonna See My Friend
2. Got Some
3. The Fixer
4. Johnny Guitar
5. Just Breathe
6. Amongst The Waves
7. Unthought Known
8. Supersonic
9. Speed Of Sound
10. Force Of Nature
11. The End
[ *** Anspieltipps ]
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