Cd-Besprechung
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Zwei Jahre sind seit dem ersten Lebenszeichen des Berliner Quartetts in Land gegangen, jetzt sind die Jungs wieder im Studio eingefallen und haben an ihrem Debütalbum „Onto The Other Side“ geschraubt.
Die musikalische Ausrichtung zu beschreiben ist gar nicht so leicht. Die Plattenfirma umschreibt es so: „Man stelle sich eine Feder vor, die die Niagara-Fälle runterrauscht. Leicht, aber mit gehörigem Lärm.“ Na, dann ist ja alles klar, oder? Würde man Nitro 17 in Schubladen stecken wollen, so müsste man wohl mehrere gleichzeitig öffnen, da von jeder ein wenig dabei ist: Rock´n´Roll, Punkrock und Rockabilly.
Der krude Stilmix funktioniert allerdings recht gut. Mit den ersten drei flotten Tracks („Soft Like Velvet“, „In To The Night“ und „Couln´t Care Less“) legt man schon mal ordentlich vor, lässt es anschließend mit „Berlin“ und „Sexoine“ etwas ruhiger angehen, bevor mit „Better Times“ das Tempo wieder angezogen wird. Warum man ausgerechnet „Berlin“ als Single ausgekoppelt hat, ist mir etwas schleierhaft, denn so besonders stark finde ich den Song nicht.
Die Songstrukturen auf „Onto The Other Side“ sind recht einfach gehalten, was jetzt aber nicht negativ gemeint ist. Im Hintergrund wummert ein Kontrabass; auf den herkömmlichen Bass hat man verzichtet. Das macht wohl zunächst ein wenig misstrauisch und klingt merkwürdig, hört sich aber gut an und gefällt mir sehr. Man ertappt sich immer wieder dabei, dass die Füße ohne eigenes Zutun mitwippen. Das gilt vor allem für die schnelleren Tracks. Während der Kontrabass den Songs im Hintergrund seinen Stempel aufdrückt, dominiert im Vordergrund die Gitarre.
Das Problem mit „Onto The Other Side“ ist, dass die Tracks isoliert für sich betrachtet zwar recht gut funktionieren, zusammen gehört auf der Platte allerdings irgendwie relativ gleich klingen. Dadurch würde ich der Scheibe mal das Prädikat „Musik für im Hintergrund laufen lassen“ verleihen. Musik eben, die einfach da ist um die Stille auszufüllen, die aber nicht wirklich hängen bleibt . Das anfangs noch frisch und unverbraucht wirkende nutzt sich dann über die komplette CD-Distanz ein wenig ab. Die Tracks „Hot Beads Of Sweat“ und „Panic“, die den Schluss des Albums markieren halte ich persönlich für verzichtbar. Was mir auch nicht so ganz zusagt, ist die Stimme von Sänger Jo Fischer. Sicher ist das – wie Musik natürlich generell – Geschmackssache, aber mir ist die Stimme phasenweise zu weinerlich. Trotzdem können die Jungs so daneben gar nicht liegen, denn wenn einem die morgens gehörten Riffs noch am Abend im Kopf herumspucken, sagt das ja schon was.
Für den ganz großen Wurf hat es in meinen Augen trotzdem nicht gereicht; wenngleich ich mir vorstellen könnte, dass die Tracks live um einiges besser rüberkommen als auf der Scheibe.
9 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 05.09.2008
TRACKLIST
1. Soft Like Velvet [***]
2. In To The Night [***]
3. Couln´t Care Less
4. Berlin
5. Sexoine
6. Better Times
7. Poor Man´s Child
8. Lost Rider
9. I Will Dispraise
10. As Daylight Turns To Night
11. Hot Beads Of Sweat
12. Panic
[ *** Anspieltipps ]
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