Cd-Besprechung
Leserwertung: 8.5 Punkte
Stimmenzahl: 2
Kann der typische Nightwish sound ohne Tarja Turunens Ausnahme Stimme weiter bestehen?
Wird die neue Sängerin auch wieder eine Opernsängerin oder wird sich alles ändern bei Nightwish? Ist Nightwish nicht untrennbar mit Tarjas Stimme und Erscheinung verknüpft? Fragen über Fragen, auf die es mittlerweile einige Antworten gibt:
Anette Olzon heisst die Nachfolgerin am Mikro, eher bodenständig und rockig schaut sie auf den Pressefotos aus. Songwriter Tuomas lässt mittlerweile von Aussehen eher an einen Ville- Valo- Lookalike- Contest denken. Aber egal, das sind Äusserlichkeiten.
Anette ist kein Tarja-Klon. Nightwish haben eine neue, wunderschöne Frauenstimme bekommen, die heller und leichter ist, sich deutlich vom Operngesang abhebt, in punkto gesangliches Können und Ausdruckskraft aber zweifellos mit Tarja mithalten kann und nicht in ihrem Schatten zu stehen braucht. Nightwish kann auch ohne Tarja weiterleben!
Viele viele Male musste ich das Album erst hören, bis ich nicht mehr mit Tarja verglichen habe, und Anettes Gesang ohne Hintergedanken auf mich wirken konnte.
Das geb ich zu. Darum hat diese Rezension so lange gebraucht.
Und ich muss sagen, mir gefällt es, was ich da höre.
Der Fokus liegt jetzt deutlicher auf den musikalischen Arrangements, dem Songwriting und den Texten. Und da ist ja alles beim alten geblieben, Nightwish geben sich nicht mit Halbheiten und Kompromissen zufrieden. Sie lassen die breite Masse der „Mittelklasse Sängerinnen machen Metal“- Gemeinde weit hinter sich.
Gleich zu Anfang wird das deutlich: „The Poet And The Pendulum“ geht ganze 15 Minuten und katapultiert den Hörer in die Welt des qualitativ hochwertigen Bombast-metal. Ein wenig an „Ghost love Score“ vom Erfolgsalbum „Once“ erinnernd, wie ich finde. Nur noch ein wenig vertrackter.
„Amaranth“ ist eine Perle von einem Song. Eingängig, tanzbar, mitreissend. Für mich schlicht „der“ Song des Albums.
Aber Anette kann nicht nur rocken, sie kann auch tolle Balladen singen, zieht euch dazu den Song „Eva“ rein, und ihr werdet es merken.
Interessant ist der siebte Track, „Sahara“ heisst er, und leicht orientalische Einflüsse erwarten den geneigten Hörer dort.
In „The Islander“ darf dann Marco ans Mikro, er bietet eine Akustikballade, in der ich leicht irische Einflüsse ausmachen kann.
Und dann wird als kleiner Überraschungseffekt, auf „Meadows of heaven“ tatsächlich ein Gospelchor geboten. Das gabs meines Wissens in diesem Genre noch nicht, und es ist zwar äusserst ungewöhnlich, aber nicht so unpassend wie man vielleicht beim Lesen glaubt.
„Dark Passion Play“ ist echt ein Album der Extreme.
So gibt es wie zB. in „ The poet and the pendulum“ das Böse und Widerwärtige, so gibt es aber auch die Lebendigkeit und die Lebensbejahung in einigen Stücken, wie zB. In „Seven days to the wolves“. Tuomas liefert erstklassiges Songwriting ab, und auch wenn mich Verkaufszahlen bei bereits erschienenen Alben nicht gross beeinflussen, so muss ich anmerken, dass sich das Album zu recht so gut verkauft.
Wer es wagt, Nightwish als Nightwish zu begreifen, und der Band zugesteht eigene Wege zu gehen und nicht immer die Band mit Tarja gleichzusetzen, den erwartet ein wundervolles, vielschichtiges Metalalbum , das sich einfach wegen seiner Qualität durchsetzt.
14 Punkte (von max. 15)
Kristin Feldmann, 24.10.2007
TRACKLIST
1. Poet and the Pendulum ***
2. Bye Bye Beautiful
3. Amaranth ***
4. Cadence of Her Last Breath
5. Master Passion Greed
6. Eva
7. Sahara
8. Whoever Brings the Night
9. For the Heart I Once Had
10. Islander
11. Last of the Wilds
12. 7 Days to the Wolves
13. Meadows of Heaven ***
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