Cd-Besprechung

Morcheeba

The Antidote

Pias Recordings
  Vö: 09.05.2005

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  13.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Erinnert sich noch jemand an TripHop? Jene eher düstere Musikrichtung der Mitte der 90er Jahre mit den schleppenden Beats, den Jazz-Samples und dem notorisch melancholischem Gesang? An Bands wie Massive Attack, Tricky, Portishead und auch Morcheeba?

Morcheeba jedenfalls gibt es immer noch, nur hat die Musk von damals nichts mehr mit der von heute zu tun und auch personell gab es Umbesetzungen: Sängerin Skye Edwards verließ vom jahrelangen Touren ausgebrannt die Band und wurde durch Dartey Martey ersetzt, ein Umstand, der den Meisten wohl nicht einmal auffallen wird, sind sich beide doch stimmlich relativ ähnlich.
Was allerdings auffällt ist die konsequente Weiterentwicklung Morcheebas weg vom TripHop vergangener Tage hin zum lupenreinen Pop dieser Tage. Und dabei ist Pop durchaus positiv besetzt- jeder der 10 auf „The Antidote“ vertretenen Songs ist ein potentieller Sommerhit, gute Laune ist allgegenwärtig, die Sonne strahlt aus allen Ritzen und fast schon unverschämt ist die gute Laune die sie verbreiten.
Einen nicht unwichtigen Einfluss spielt hier bei die Instrumentierung- weg von der kalten Elektronik hin zu warmen Hammond Orgeln, Slide Guitars, Handclaps und Bläsern. Doch ganz vergessen haben Morcheeba ihre Herkunft nicht, denn an geeingneter Stelle schleicht sich schon mal ein Sampler oder ein Synthie Kleks ein.

Also alles eitel Sonnenschein? Mit Einschränkungen ja, denn eine Gefahr bei blitzblanker Popmusik ist oft, dass wenig hängen bleibt von der Hochglanzmusik. Und so hinterlassen auch Morcheeba ein bisschen ein Achselzucken- Die Musik ist zwar furchtbar catchy und leicht verdaulich, aber was manchmal ein bisschen fehlt sind die Ecken, die einem im Gedächtnis hängen bleiben. Aber sei’s drum- der Sommer kann mit Morcheeba kommen.

11 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 18.05.2005

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