Cd-Besprechung
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Hierzulande sind Medeia wohl weitestgehend unbekannt. Das kann sich für die finnische Death-Metal Formation nun aber bald ändern. Zum einen touren die Musiker aus dem hohen Norden derzeit mit ihren finnischen Landleuten Children Of Bodom durch ganz Europa, zum anderen veröffentlichen Medeia Ende Oktober ihr neustes Studioalbum „Iconoclastic“. In ihrer Heimat sind die Musiker schon länger keine unbekannte Garagenband mehr. Unzählige Gigs und die oder andere Veröffentlichung können Sänger Keijo Niinimaa, die Gitarristen Samuli Peltola und Pekko Mörö, Drummer Janne Putkisaari, Bassist Samuli Kuusinen und die einzige Frau im Bunde, Keyboarderin Laura Dziadulewicz seit ihrer Bandgründung im Jahre 2002 bereits ihr eigenen nennen. Nun soll es mit „Iconoclastic“ auch über die heimischen Landesgrenzen hinaus auf gen Metalolymp gehen.
Bevor man allerdings schon allzu große Hoffnungen auf einen Hammer á la Children Of Bodom hofft, sollte man bereits zu Beginn hier ein wenig zurückfahren. Medeia liefern mit „Iconoclastic“ zwar durchweg soliden Death-Metal ab, jedoch wirken die 10 Songs hier und da etwas unstrukturiert und holzig. Der Titeltrack des Albums, der auch gleichzeitig als Opener dient ist durchaus kein Abbild dessen, was man ansonsten bei den restlichen Songs erwarten darf. Trotz der dominanten Shouts wird der Track von den kräftigen Gitarrenriffs sehr harmonisch durchwoben und in Balance gehalten. Aber so druckvoll wie das Album beginnt, geht es leider nicht weiter. Ab „A Waste Of Skin“ zieht sich „Iconoclastic“ etwas träge in die Länge. Zum Leidwesen des Hörers fehlt es an einer gewissen Soundvarianz. Hier und da vergisst man, dass man schon wieder um einen Track weiter gewandert ist. Schade eigentlich, denn Medeia weisen das gewisse Potential auf, das eine Deathmetalband braucht, um sich von der nichtssagenden Masse abzuheben. Nur kommt es nicht so Recht zum Vorschein.
„The Dominant Species“ und „Loyality Kills“ erweisen sich dann doch nochmal als kleinere positive Ausreißer, schaffen es aber nicht mehr an die Kraft von „Iconoclastic“ heran. Eine Prise mehr Melodik, weniger dominante Growls und eine Prise cleaner Gesang und schon könnten Medeia die selbstangelegte Handbremse lösen. Wenn man schon den Luxus eines eigenen Keyboards hat, sollte man es auch sinnvoller nutzen. Bei „Iconoclastic“ geht die musikalische Leistung von Keyboarderin Laura leider viel zu oft unter. Schade.
Im Großen und Ganzen haben Medeia mit „Iconoclastic“ zwar keine wirklich schlechte Platte abgeliefert, aber großartig aus dem Fenster gelehnt haben sie sich nun auch wieder nicht. Will man sich als eingefleischter Deathmetal-Fan allerdings mal wieder ein wenig die Gehörgänge freipusten lassen oder einfach entspannt auf dem heimischen Sofa rumlümmeln, so kann man mit Medeia nicht wirklich was falsch machen. Es wäre halt einfach schöner gewesen, wenn sich die jungen Finnen etwas mehr an der musikalischen Trickkiste des Deathmetals bedient hätten. Damit hätte „Iconoclastic“ flott auf eine andere Ebene gehoben werden können. So servieren uns Medeia eben eher die einfachere Kost. Schwer im Magen liegen wird sie nicht, jedoch fehlt der Gewisse Reiz der Geschmacksknospen, um den Genuss unvergesslich zu machen.
8 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 11.10.2013
TRACKLIST
1. Iconoclastic***
2. A Waste of Skin
3. Sleep
4. Dethroned
5. The Dominant Species***
6. Prophecy
7. Loyalty Kills***
8. Misery Prevails
9. Reverence
10. Redefining Hell
[ *** Anspieltipps ]
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