Cd-Besprechung

Me First And The Gimme Gimmes

Love Their Country

Fat Wreck Chords
  Vö: 13.10.2006

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  11.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

"Als Coverversion bezeichnet man die Neuinterpretation eines Songs, also ein Musikstück, das nicht vom Original-Interpreten gespielt wird." Soweit bringt uns Wikipedia, doch was hat das in einer CD-Review zu suchen ? Die Antwort ist ganz leicht, wenn man die Band Me First & The Gimme Gimmes kennt. Die Bandmitglieder, allesamt auch Mitglieder erfolgreicher Bands wie NoFX oder auch den Foo Fighters, spielen Coverversionen zum Spaß und haben damit auch Erfolg.

In diesen Tagen erscheint ihr sechstes Album "Love Their Country", und schon beim Titel wird klar, dass der Oberbegriff dieses Mal die Countrymusik ist. Auf dem Album tümmeln sich Coverversionen von bekannten Größen wie Garth Brooks, Johnny Cash, John Denver oder auch die Dixie Chicks.
Ihr kennt die Künstler alle ? Gut ! Ihr wisst nicht, welche Songs die Künstler geschrieben haben ? Tja, muss man auch nicht unbedingt im Punkrock-Business. Aber genau dort fängt das Problem des Albums an. In den USA, der Heimat der Gimmes, sind Countrysongs so populär wie hierzulande "Hoch auf dem gelben Wagen". Doch die Magie einer Coverversion ist es, eine Neuinterpretation zu schaffen, die dem Song etwas Neues, mehr Inspiration oder einfach eine höhere Ebene gibt. Nur meistens wird dies erst sichtbar, wenn man das Original kennt. Und hier liegt das Problem: In Deutschland sind nicht alle Countryklassiker, welche die Gimmes neu gestaltet haben, bekannt. Schon bei ihrem zweiten Album "Are A Drag" widmete sich die Band Klassikern aus dem Bereich Musical, die jedoch in der Punk-Szene zumeist unbekannt waren und deshalb nicht so gut ankamen. Dieses Dilemma winkt nun auch in Deutschland. Die Songs sind zwar alle recht gut, doch erst bei mehrmaligem Hören findet man so langsam einen Zugang. So muss sich jeder erstmal sein Lieblingscover "erhören" und sich in die Materie einlassen.

Ein allgemeines Fazit zu ziehen fällt schwierig, da man den Musikhorizont eines jeden kennen muss, um das Fazit passend zu gestalten. Also bleibt nur eines zu sagen: Hört Euch das Album an, gebt ihm eine Chance und entscheidet selbst. Musikalisch und Handwerklich ist das Album wie immer gut, aber ob der Funke überspringt entscheidet sich erst, wenn Ihr mehr Bezug zu den Liedern ( auch den Originalen ) habt.

Alles in allem bekommt das Album solide 11 Punkte, da man auch den kreativen Anspruch bewerten sollte - und bei nicht selbst geschriebenen Songs ist einfach nicht mehr drin.

11 Punkte (von max. 15)

Steffen Klein, 14.10.2006

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